von Ingo Hagel
In der Tat: Oft ist das Bauchgefühl dem, was der Kopf bewusst zu erfassen vermag, weit voraus. – Zombiefilme sind weit verbreitet und (je nach Konsumentengruppe) sehr beliebt. Zombies sind im Kino Wesen, die einmal Menschen waren, aber ihre Menschlichkeit verloren haben. Dies wird oft dadurch ausgedrückt, dass sie sich marionettenartig durch die Welt schleppen, ihren aufrechten Gang verloren haben, nicht sprechen können, und denken können sie auch nicht. Zudem sind sie ziemlich schwer tot zu kriegen. Ihr einziger animalischer Lebensinhalt besteht in der Gier nach Menschenfleisch. Sie sind also so eine Art Terminator-Tier-Maschine. Das wird in den Filmen so dargestellt, dass diese Zombies ohne lange zu fackeln einfach abgeknallt oder – zum Beispiel mit einem Banjo – erschlagen werden dürfen. Und immer wieder wird die Frage thematisiert in diesem Zombie Filmen: Handelt es sich bei dem Wesen, das mir gegenübertritt, und vielleicht sogar noch wie ein Mensch aussieht, wirklich noch um einen solchen oder schon um einen Zombie, der im nächsten Augenblick völlig entmenscht über mich herfallen wird? Selbst die süßen Kleinen auf dem Kindergeburtstag können sich plötzlich als fleischfressende Monster offenbaren.
Vor ein paar Jahren wurde das Zombie-Thema für das Mainstreamkinos mit „I am Legend“ und „World War Z“ mit den Filmstars Will Smith und Brad Pitt dem größeren Publikum nahegebracht. Mal wieder haben irgendwelche Viren große Teile der Bevölkerung in Zombies verwandelt. Wieder einmal kann man sich fragen, wieso Hollywood so groß in die Zombies investiert. Möchte man, dass sich das weltweite Publikum an das Abschlachten „degenerierter“ Teile der Menschheit schon mal gewöhnt? Und wieso hat dieses Thema überhaupt einen solchen Bezug zu den Menschen, dass diese für nicht nur wenige sondern für ganz viele Kinokarten von ganz vielen Zombie-Filmen zahlen? Die Menschen hätten ja auch sagen können:
Bleibt uns mit diesen Zombie-Filmen vom Leibe, das sagt uns nicht das Geringste. Diese ungesund aussehenden Gestalten sind so interessant wie einer Farbe beim Trocknen zuzuschauen.
Die Kinobesucher sagten den Leuten aus Hollywood aber das gerade Gegenteil:
Ah, das ist aber sehr spannend! Denn wir spüren alle, dass wir eine Verbindung und Beziehung zu diesen Zombies haben. Und ich hatte ja schon immer das Gefühl, dass der Nachbar, der am Wochenende um die Mittagszeit nebenan den Rasen mäht, ein Zombie ist.
In der Tat: Oft ist das Bauchgefühl dem, was der Kopf bewusst zu erfassen vermag, weit voraus.
Immer wieder wird in den Beiträgen der unabhängigen Medien des Internets bildlich davon gesprochen, dass es sich bei vielen Personen zum Beispiel des politischen und wirtschaftlichen Lebens um Zombies handelt.
Ich selber habe diesen Ausdruck des Polit-Zombies hier in diesem Artikel mit Blick auf das Versagen der politischen Parteien in Bezug auf die Geheimverhandlungen zu TTIP benutzt, denn die Mitglieder des Bundestages stimmen wie ichlose Wesen über Dinge ab, die sie nicht kennen.
Einer der berühmtesten Journalisten der unabhängigen Medien des Internets, der diesen Begriff der Zombies (vor allem Zombie-Banker) zur Charakterisierung des politischen Geschehens seit langem anwendet, ist Webster Tarpley. Er titelte einmal in Anlehnung an den Zombie-Film „Night of Living Dead“:
auf gut Deutsch:
Die Nacht der lebenden Toten in Washington, da die neokonservativen Zombies McCain, Graham, Wolfowitz und Perle sich erheben, um neue Konflikte mit Syrien, Russland und dem Iran zu fordern
Anmerkung: Die Nacht der lebenden Toten (Originaltitel: Night of the Living Dead) ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 1968 von George A. Romero. Er gilt seit den 1980er Jahren als Kultfilm und wurde in die Filmsammlung des Museum of Modern Art aufgenommen. Seit 1999 ist der Film im National Film Registry eingetragen als erhaltenswertes Kulturgut.Dieser Film ist der erste Teil einer sechsteiligen Reihe von Zombiefilmen des Regisseurs.
Eine deutsche Homepage brachte das Thema der Zombies in Bezug auf die politischen Ereignisse ebenfalls zur Sprache (Hervorhebung IH):
Die Lebenden und die Toten – und die lebenden Toten – Das Zombie-Genre lebt!
Denn die TV-Serie The Walking Dead hat die gruseligste Form der Sozialkritik wiederbelebt und Millionen von Zuschauern wöchentlich einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Sie reiht sich damit ein in das Erscheinen so verschiedener Zombiefilme wie Dawn of the Dead, Land of the Dead, die Parodie Shaun of the Dead und meinen Zombie-Favoriten 28 Days later. …… Die Serie stellt Millionen von Zuschauern noch immer aktuelle Fragen der Menschheit in der düstersten Form, die künstlerisch bislang realisierbar ist. Und sie sagt uns viel über unser Verhältnis zum Leben. Werden wir uns in eine Masse gedankenloser lebender Toter verwandeln, die sich gegenseitig fressen und vernichten? Oder bemühen wir uns zusammen mit unseren Mitmenschen um eine Zukunft, in der jeder und jede ein menschenwürdiges Leben führen kann?
Auch auf Kopp-Online erschien einmal unter der Überschrift Zombieland ein Beitrag, der die regierenden Psychopathen als Zombies darstellte (Hervorhebung IH):
Mit Fleiß allein kann man heute in Europa keinen Wohlstand mehr erwirtschaften. Auch der amerikanische Traum ist nur etwas für Träumer. Man muss schon gewillt sein, Regeln und Gesetze zu brechen, auf der juristischen wie auf der moralischen Ebene. Wir werden seit Langem von Psychopathen regiert, dominiert und kontrolliert. Sie waren und sind die Leitbilder für eine neue Generation, die eine Weiterentwicklung des klassischen Psychopathen darstellt: den Zombie! Gemeinsam haben die herz- und hirnlosen Kreaturen auf diesem Planeten eine völlig neue Welt erschaffen: Zombieland!
Und in einem anderen Beitrag brachte der verdienstvolle Blogger Nikolai Alexander in dem Beitrag „Unser Hauptproblem ist Apathie“ dieses Bild:
Man könnte sich nun denken: Nun ja, die Verwendung dieses Ausdrucks „Zombie“ ist nicht so bedeutsam, das ist nur ein bildlicher Ausdruck, eine Allegorie, da steht nichts Reales dahinter.
Aber wie bereits erwähnt: Oft ist das Bauchgefühl, aus dem diese Wortschöpfungen entstammen, dem, was der Kopf bewusst zu erfassen vermag, weit voraus. Rudolf Steiner schildert die geistigen Realitäten, die mit diesen Zombies zu tun haben, so:
Die Ägypter mumifizierten ihre Toten. Die Gegenwartsmenschen haben gar nicht nötig, Mumien erst zu werden, denn sie wandeln schon als Mumien herum und sind nur dann keine Mumien, wenn erfasst wird (durch Anthroposophie; Anmerkung IH) in lebendiger, unmittelbarer Gegenwart das Geistige; dann wird die Mumie belebt. Das aber ist für die Menschheit der Gegenwart notwendig, dass die Mumien belebt werden. Sonst haben wir weiter jene Weltenvereinigungen, in denen allerlei Töne aus mumifizierten Menschen kommen. Man nennt diese Vereinigungen «Parteien».
Die in diesen Parteien arbeitenden Politiker werden immer mehr erfasst von Einflüsterungen realer übersinnlicher dämonischer Wesen. Und was Rudolf Steiner für die damalige Zeit sagte, dass eben diese von Dämonen besetzten Politiker „die Katastrophe der letzten Jahre herbeigeführt“ haben (nämlich den Ersten Weltkrieg), das trifft umso mehr auf die sich immer mehr und mehr abzeichnenden katastrophalen Verhältnisse der heutigen Zeit zu. Man sieht, das ist durchaus präzise erfasst, wenn die oben angeführten Autoren den Begriff des Zombies gerade für Personen aus der Politik verwenden.
Aber für die Gegenwart und Zukunft betrifft dieses Phänomen einer sich immer mehr leerenden menschlichen Hülle, in der dämonische Wesen leben und wirken, nicht nur die Politiker, sondern alle Menschen. Die Weltentwicklung ist eben schon über den Punkt hinausgeschritten, bis zu dem der Mensch sich immer mehr mit dieser physischen Erde und seiner eigenen physischen Leiblichkeit vollständig verbunden hat. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, in dem ganz natürlich – das heißt, ohne dass der Mensch bewusst etwas dazu tun muss – er sich von dieser Erde und von dieser Leiblichkeit lösen wird. Dabei entstehen diese mehr oder weniger leeren, nicht mehr von der Wesenheit des Menschen selber ausgefüllten Hüllen. An anderer Stelle beschreibt Rudolf Steiner das so:
Und indem der Mensch immer mehr und mehr seine Seele von dem Leiblichen zurückzieht, wird dieses Leibliche immer mehr und mehr der Gefahr ausgesetzt, von anderem angefüllt zu werden. Und wenn sich die Seelen nicht dazu bequemen wollen, Impulse aufzunehmen, die nur aus dem spirituellen Wissen kommen können, dann wird der Leib angefüllt von dämonischen Gewalten. Diesem Schicksal geht die Menschheit entgegen, dass die Leiber angefüllt werden können von dämonischen Gewalten, von ahrimanisch-dämonischen Gewalten. Denken Sie, dass zu dem, was ich gestern über die Zukunftsentwickelung gesagt habe, hinzukommt, dass man in der Zukunft Menschen wird erleben können: sie sind der Hans Kunz äußerlich im bürgerlichen Leben, weil die sozialen Zusammenhänge es so ergeben, aber der Leib ist so weit leer, dass ein starkes ahrimanisches Wesen drinnen wohnen kann. Man wird begegnen können ahrimanisch-dämonischen Wesenheiten. Der Mensch wird nur scheinbar der Mensch sein, der er ist. Die Individualität, die ist sehr, sehr innerlich, und äußerlich tritt einem ein ganz anderes Bild entgegen.
Das Erfassen der Sinneswelt durch Wissenschaft und Technik hat ihre großen Triumphe gefeiert und wird sie sicher noch eine ganze Weile feiern. Aber es bahnt sich eine neue Entwicklung an, dass nicht nur die Sinneswelt ergriffen werden muss, sondern dass das reale Erfassen einer geistigen Welt interessant und notwendig sein wird, wenn der Mensch nicht seine Menschlichkeit verlieren und ein Zombie, das heißt nur noch ein Wohnort für Dämonen werden will. Diese Dämonen
können nur verhindert werden, die Erde zu bevölkern, wenn die Menschen sich dazu entschließen, ihren lebendigen Zusammenhang mit der Geisteswelt zu suchen.
Diese physische Welt und auch diese physische Leiblichkeit des Menschen ist also dabei unterzugehen – natürlich nicht von heute auf morgen. Aber die ganz realen Konsequenzen, die sich aus diesen Dingen für die Gegenwart mit Blick auf die Zombies ergeben, spricht Rudolf Steiner oben an. Die wissenden Kreise in Hollywood wissen davon, und sie wissen auch, dass in den Menschen das besagte Bauchgefühl davon lebt, dass man also mit diesen Ängsten Geld verdienen kann. Aber sie verzerren und vernebeln diese spirituellen Entwicklungen, indem sie sie einseitig und rein materialistisch darstellen.
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