von Stella Hagel
Meine Mutter macht den Vorschlag, unsere Puppenstube und überhaupt alle Puppenspielsachen zu verschenken. Ich, 19, meine Schwester, 17 Jahre alt, haben nichts dagegen. Desinteressiert nicken wir zu ihrem Vorhaben. Da flippt aber Volker, zwölf Jahre alt, mächtig aus. Er empört sich: „Das kommt überhaupt nicht in Frage, dass Du die Spielsachen wegschenkst.“ Er wird ob seiner Erregung milde von uns drei Damen belächelt. „Ja, willst Du denn noch damit spielen?“ Volker in Rage: „Nein, natürlich nicht“, weist er uns scharf in die Schranken, „die Sachen werden aber trotzdem nicht verschenkt, die brauche ich später nämlich für meine Kinder! Und wehe, wenn Ihr die Sachen weg tut!“ Er droht uns, um uns vorsorglich tüchtig einzuschüchtern, und wir geben resigniert und wiederum milde lächelnd das Vorhaben auf.
In weisem Vorgefühl hat der kleine Kerl vielleicht sein Schicksal mit seiner eigenen Familie und seinen vier Töchtern erahnt.