von Ingo Hagel
In einem verdienchematvollen Beitrag
machte Herbert Ludwig auf eine Passage des Islamkritikers Bassam Tibi aufmerksam:
Der deutsche Politikwissenschaftler und Nahostexperte syrischer Herkunft Bassam Tibi, 36 Jahre lang Professor an der Uni Göttingen, kritisierte scharf den deutschen Integrationsbegriff:
„Ich habe als Berater mit Verwaltungsleuten über Integration geredet und war erstaunt. Mit Integration meinen sie: Registrierung, Alimentierung, häusliche Unterbringung, bestenfalls Sprachkurse. Integration heißt aber, dass man eine Bürgeridentität annimmt. Zu einer Heimat gehört Identität. Wenn dieser Faktor ausgeschlossen wird, bleibt nichts. Da steckt aber das deutsche Problem: Es gibt kein Identitätsangebot.“
Dazu ist zu sagen, dass das Problem, –
ohne dessen richtiger Erfassung keine Lösung in Aussicht steht –
weniger in einem falschen „deutschen Integrationsbegriff“ liegt, sondern grundsätzlich in einem überhaupt toten und unlebendigen, das heißt erstorbenen deutschen Begriffsleben überhaupt –
und mit Blick auf das oben angesprochene Problem –
auf einem erstorbenen Begriffsleben in den betreffenden deutschen Administrationen und Verwaltungen beruht.
Würde man dort selbstständig denken können, hätte man längst erkannt,
dass so, wie diese desaströse Immigrationspolitik der deutschen dekadenten „Eliten“ –
die ich hier auf Umkreis-Online immer in Anführungszeichen schreibe –
hier in Deutschland verfolgt wird, es nur zu einem Untergang dieses Landes kommen können.
Da man aber dort bis heute von Begriffen –
also zum Beispiel vom erwähnten „deutschen Integrationsbegriff“, der die Sache nicht zu Ende denkt –
ausgeht und nicht vom einen in jedem Moment tätigen, aktiven, alles neu hinterfragenden Denken, wurde diese deutsche Katastrophe, die der Artikel von Herbert Ludwig und das Zitat von Bassam Tibi umreißen –
neben so vielem Anderen, das nur immer weiter in den deutschen Untergang führen wird –
überhaupt möglich.
Es rächt sich eben fürchterlich am deutschen Volk, dass dieses seit 125 Jahren
von der „Philosophie der Freiheit“ Rudolf Steiners (siehe dazu auch hier auf Umkreis-Online) nichts wissen will. In dieser wird ein Grundirrtum des alten und –
obwohl er in Begriffen steckengeblieben ist –
verdienstvollen Idealisten und Philosophen Hegel korrigiert:
Ich bemerke das hier ausdrücklich, weil hier meine Differenz mit Hegel liegt. Dieser setzt den Begriff als Erstes und Ursprüngliches.
Hegel sah nicht weiter als auf seine Begriffe. Rudolf Steiner wies jedoch darauf hin, dass diese Begriffe erst durch das Denken entstehen:
Ich muss einen besonderen Wert darauf legen, dass hier an dieser Stelle beachtet werde, dass ich als meinen Ausgangspunkt das Denken bezeichnet habe und nicht Begriffe und Ideen, die erst durch das Denken gewonnen werden. Diese setzen das Denken bereits voraus.
Das Problem der immer weiter in den Untergang treibenden deutschen Kultur ist, dass diese –
und zwar nicht erst seit dem autoritären wilhelminischem Zeitalter –
eine heillose Angst vor der Autonomie des selbstständig denkenden Menschen hat. So werden eben immer weiter nur Begriffe von oben nach unten die Hierarchieleiter weitergegeben und – befolgt. Wer diese hinterfragt, stellt sich als gefährlicher Querulant – weil Selbstdenker – außerhalb der herrschenden bürgerlich-autoritären Kommandogemeinschaft:
Da könnte ja jeder kommen!
Rudolf Steiner machte an einem treffenden Zitat von Friedrich Nietzsche auch darauf aufmerksam,
dass es unter diesen herrschenden und hemmenden Bedingungen bisher immer nur ein Zufall war, „wenn ein Einzelner sich voll aus sich heraus hat entwickeln können“, wenn der „höherwertige Typus“ eines selbstständigen Menschen sich aus sich selbst heraus hat realisieren können:
Friedrich Nietzsche: Dieser höherwertigere Typus ist oft genug schon dagewesen: aber als ein Glücksfall, als eine Ausnahme, niemals als gewollt. Vielmehr ist er gerade am besten gefürchtet worden, er war bisher beinahe das Furchtbare; – und aus der Furcht heraus wurde der umgekehrte Typus gewollt, gezüchtet, erreicht; das Haustier, das Herdentier, das kranke Tier Mensch, – der Christ … .
Die – großartige – naturwissenschaftliche moderne naturwissenschaftliche Weltauffassung tat ihr übriges
im Zusammenhang mit der sich an sie anschließenden hochtechnisierten Produktionswirtschaft. Letztere gibt eben bestimmte Routinen vor. Wehe, wenn sich einer an diese einmal gefundenen Gesetze und Arbeitsvorschriften nicht hält.
Das haben wir schon immer so gemacht!
Er gefährdet den gesamten wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Selbstverständlich.
Aber mit dieser –
ich sage es immer mal wieder: ich bin weder ein Feind der Naturwissenschaft noch der Technik –
großartigen Naturwissenschaft lässt sich weder das Wesen des Menschen erfassen noch eine wahrhaft soziale Kultur gestalten. Stattdessen rutschen wir immer weiter in die Unkultur und Barbarei hinein, auch das beschreibt der oben angeführte Artikel zutreffend.
Ein an der „Philosophie der Freiheit“ Rudolf Steiners verlebendigtes Denken hätte diesen starren
und verderblichen – wenn er nur ins Sterben geführt wird – Begriffsschematismus –
bei dem Keiner fragt, woher er kommt, wer ihn gegeben hat, ob er zutrifft und sinnvoll ist und so weiter –
zu einem neuen, realen Leben aufbrechen können. Stattdessen stand eine an dieser Unkultur des Nicht-Denkens herangezüchtete Presse willfährig bereit, die Deutschen endgültig und vollends einzuseifen:
In der Frage der unbegrenzten und unkontrollierten Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten sind die Deutschen selbst tief gespalten. Noch hält eine Mehrheit unter dem Einfluss des Berliner Parteienkartells und der indoktrinierenden Mainstream-Medien die Aufnahme aus „humanitären Gründen“ für richtig. Ihnen steht eine wachsende Zahl von Kritikern gegenüber, die die globale Planung zur Zerstörung der Nationalstaaten und Auflösung der Völker durch kulturfremde und überwiegend muslimische Immigranten durchschauen, in deren Dienst die eigene Regierung und die meisten „Volksvertreter“ offensichtlich tätig sind.
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