von Stella Hagel
Große Hitzewelle in Stuttgart! Kieran wirft uns auf dem Heimweg, von lauter Müdigkeit und Hitze frustriert, seinen Roller vor die Füße. Die Hügel von Stuttgart sind ihm bei der Hitze zu blöd, und daher hat er keine Lust, das doofe Ding von Roller den Berg hochzuschieben. Zu Hause findet er auch alles blöd, besonders das, was es zu Essen gibt. „Das ess’ ich nicht“, tönt er. Da erinnere ich mich, wie ich in meiner Kindheit, wenn ich sehr müde aus der Schule kam, auch immer verkündete: „Ich habe heute keinen Hunger.“ Meine Mutter riet mir dann immer, mich aufs Sofa zu setzen und brachte mir einen Saft. Dann kam ich immer zuverlässig nach kurzer Zeit mit knurrendem Magen und großem Appetit in die Küche.
„Komm Kieran, ich weiß einen feinen Trick“, schneide mit geheimnisvoller Miene eine Knoblauchzehe entzwei und halte sie ihm unter die Nase. „Da, riech mal daran. Riecht das nicht lecker?“ Kieran atmet den Duft tief ein und meint ganz erstaunt: „Jetzt hab’ ich aber riesig Hunger, woher hast Du denn gewusst, dass das funktioniert? Das ist aber ein guter Trick.“
Am Abend habe ich noch einen Trick auf Lager, als Kieran wegen der Hitze nicht einschlafen kann und wieder dauernd herummeckert. „Komm mal mit mir ins Bad. Ich weiß noch einen guten Trick. Setz dich auf den Wannenrand und stecke Deine Füße in die Wanne.“ Ich dusche ihm die Füße mit kaltem Wasser ab, das zieht die Wärme nach unten. „Jetzt leg’ dich wieder hin. Gleich kannst Du fein schlafen.“ Kieran legt sich wieder ins Bett. Nach kurzem ruft er leise: „Stella, das war wirklich ein guter Trick, aber jetzt friere ich. Kannst Du mich bitte zudecken?“