von Ingo Hagel
In bräsigem und bürgerlich-getragenen Ton –
aber die Deutschen lieben das, weil das immer so das Gefühl gibt, dass alles seine Ordnung hat – … Da könnte ja sonst jeder kommen …
informiert Herr Gärtner die Zuschauer vom Kanal des „Privatinvestors“ –
aber mal ehrlich: Glaubt irgendjemand, dass die „Privatinvestoren“ –
das heißt diejenigen der besitzenden Klasse, die also am Ende des Monats noch derart haufenweise Schotter übrig haben, um diesen in Aktien zu investieren –
jemals auf die Straße gehen und in gelben Westen demonstrieren werden? –
dass für sie nun der Weg für die Revolution frei ist:
Gelbwesten – Der Weg nach Deutschland ist frei
Boah, ey, geil, lodernde Feuer überall:
Bereits am 3. Dezember 2018 fragte der Kanal des Privatinvestors hoffnungsfroh:
Schwappen die Proteste aus Frankreich über?
Heute hat Herr Gärtner, wie bereits Sahra Wagenknecht auch, sich schon mal die deutsche Rettungsweste angezogen –
… äh ich meine natürlich die gelbe Weste –
denn es könnte ja jeden Moment losgehen. Und da muss man ja im Straßenkampf für die Kameras der vielen Fernsehsender –
und für Omi und Opi, Onkel, Tante, Verwandte und natürlich das Hasi, die einen zu Hause vor der Glotze unterstützen –
gut erkennbar sein.
Herrn Gärtners Kommentar atmet urdeutschen revolutionären Kampfgeist:
Herzlich willkommen meine Damen und Herren. Tja, die Einschläge kommen näher, die Gelbwesten in Frankreich gehen jetzt in den dritten Monat mit ihren Protesten, und bevor ich da in ein Detail gehe, wollte ich nur mal sagen: ich kann mich nur wundern – obwohl ich ja damit gerechnet habe – dass in unserem jungen Videokanal hier, der so gut angenommen wird – und dafür ein dickes Dankeschön – dass da so viele Aufforderungen und Kommentare von Zuschauern kommen, die sagen …
Allerdings versäumte er –
ich habe den Clip vor und zurück und wieder vorgespult, um bloß nichts zu übersehen –
den deutschen Gelbwesten-Revoluzzern zu erklären, warum der Weg nach Deutschland nun frei ist – und natürlich auch, warum er denn vorher versperrt war. Denn das war er selbstverständlich nicht.
Irgendetwas Großes, Bedeutendes muss geschehen sein. Aber egal.
Jetzt ist jedenfalls der Weg frei, sagt Herr Gärtner, also die Ampel ist sozusagen von Rot auf Grün umgesprungen, und jetzt geht es los. Also ersten Gang einlegen und die Kupplung gaaaanz langsam kommen lassen …
Die diversen spießbürgerlichen Kanäle der unabhängigen Medien des Internets –
so verplempert zum Beispiel auch Russia Today – immer wieder und auch hier wieder – seine Zeit und sein Geld mit einem achtstündigen epochalen Epos zu den Gelbwestenprotesten in Paris. – Mann, das halte ich ohne sechzehn Tüten Kartoffelchips wohl nicht aus …
versuchen, den braven Deutschen zur Revolution zu tragen nach dem Muster:
Ihr könnt jetzt gehen, alles klar, die Luft ist rein, keine Gefahr für Euch, jetzt macht doch endlich – bitte, bitte – Revolution hier in Deutschland! Also einfach immer da entlang, wo schon die anderen Ordner mit den gelben Westen stehen.
Natürlich weiß keine Sau hier in Bad Deutschburg, wogegen oder besser: wofür sie denn protestieren soll –
siehe dazu auch die beliebte Rubrik Gelbe Westen und den Artikel Sozialer Neuanfang statt Revolutionen und Bürgerkriege hier auf Umkreis-Online). –
Außer vielleicht für mehr Geld. Aber na klar, das ist ein altes Thema und irgendwie peinlich, dafür auf die Straße zu gehen. Und Amerika zeigt bereits, wie es gedenkt, mit diesem blöden Thema umzugehen und der geistlosen bolschewistischen Revolution von unten nach oben den Hahn zuzudrehen:
Erfolgreiche Mindestlohnkampagne Warum McDonald’s und Amazon plötzlich 15 Dollar pro Stunde zahlen
In den USA erhöhen immer mehr Staaten die Mindestlöhne. In New York erhalten Fast-Food-Mitarbeiter seit 1. Januar 15 Dollar pro Stunde. Amazon zahlt das sogar landesweit. Was ist los im Kernland des Kapitalismus?
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