„Schlacht um Rohstoffe“

von Ingo Hagel

  

Unter der Überschrift:

Schlacht um Rohstoffe: Warum die Wirtschaft von der Ukraine abhängt

versuchte das ZDF am 18. Oktober 2024 allen Ernstes den Leuten nahezulegen, dass auf rechtlich-politischem Gebiet das Führen eines Krieges vorteilhaft sei, weil es dann der Wirtschaft „in Deutschland und der EU“ gut ginge: 

In der Ukraine schlummern wichtige Mineralien und Metalle unter der Erde. Ein Sieg über Russland hätte immense positive Auswirkungen auf die Wirtschaft in Deutschland und der EU.

Ach, wie poetisch und was für eine kuschelige und märchenhafte Sprache: 

die „wichtigen Mineralien und Metalle“ „schlummern … unter der Erde“. Hätte das ZDF darauf nicht hingewiesen, dann hätte man fast glauben können, die „wichtigen Mineralien und Metalle“ würden vielleicht über der Erde „schlummern“? 

Hach ja, und dann ist da neben dem heimatlichen „Rohstoff-Hort“, der 

Heimat von 117 der 120 meistverwendeten Mineralien und Metalle

natürlich auch noch die „Kornkammer“ der Ukraine:

Mehr als eine Kornkammer

Die Ukraine ist als Kornkammer der Welt bekannt. Jedoch ist sie als Rohstoff-Hort ebenso die Heimat von 117 der 120 meistverwendeten Mineralien und Metalle sowie eine wichtige Quelle für fossile Brennstoffe.

Aber leider: 

Werte liegen auf dem Schlachtfeld

Die Vorstellung von der „Goldgrube“ für Deutschland und die EU hat allerdings einen Haken: Wesentliche Teile der Vorkommen befänden sich leider in Gebieten, die entweder besetzt oder von Kampfhandlungen betroffen waren oder es noch sind, erklärt Kosmehl. Das treibe die Kosten des Abbaus in die Höhe.

 

Der Leser der Zeilen dieses ZDF-Artikels darf dann sicher für sich entnehmen, 

dass, wenn es der Wirtschaft „in Deutschland und der EU“ gut ginge, es dann auch ihm wirtschaftlich gut ginge. 

Zu diesen

immensen positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft in Deutschland und der EU

muss man dann allerdings ausgesprochen abgebrüht und abgestumpft sein, also ein sehr dickes Fell haben, um diese „positiven Auswirkungen“ zu genießen und zu vergessen, dass, damit es der Wirtschaft und einem selber ach so positiv und gut geht, dass dafür – nur zum Beispiel – hunderttausende von ukrainischen Soldaten und Zwangsrekrutierten sowie mehrere 10.000 russischer Soldaten sterben mussten. 

 

Diese chaotischen und zerstörerischen Ansichten sind nichts anderes als das Resultat 

einer chaotischen Durcheinandermischung von Politik, Wirtschaft und Geistesleben im Einheitsstaat – also dem glatten Gegenteil dessen, was Rudolf Steiner als Dreigliederung des sozialen Organismus, also einer Trennung von Wirtschaft, Politik und Geistesleben anstrebte. 

Wenn also die Wirtschaft in einem dreigegliederten sozialen Organismus „wichtige Mineralien und Metalle“ haben will, dann soll sie in ehrlicher Weise mit Denen verhandeln und handeln, die diese Mineralien und Metalle besitzen, und nicht Krieg gegen sie führen – 

oder gegen Andere (Russland) von denen man annimmt, dass diese nun – statt Einem selber – in den Besitz dieser Rohstoffe kommen werden.Allerdings mit dem Unterschied, dass Russland nicht wegen der Rohstoffe der Ukraine in diesen Krieg eingetreten ist, sondern weil der Westen alle Türen einer Lösung des Konflikts auf dem Verhandlungswege zugeschlagen hatte. 

Und die Politik darf sich nicht dazu herbeilassen, durch Kriege irgendwelche Interessen der Wirtschaft durchzusetzen – 

denn das Verfolgen von wirtschaftlichen Interessen gehört nicht zum Arbeitsgebiet der Politik, des Rechtsstaates. 

Vor allen Dingen aber darf das Geistesleben – 

in diesem Fall der Journalismus des ZDF –

wenn es gesund ist, das heißt geistig furchtbar und unbeeinflusst von den Interessen von Politik und Wirtschaft, nicht bei der Verbreitung dieser chaotischen Ansichten eines miteinander unheilvoll verschmolzenen Konglomerats von Wirtschaft, Politik und Geistesleben mitmachen.  

 

Damals war der Erste Weltkrieg gerade vorbei, 

aber Rudolf Steiner sah den 2. Weltkrieg bereits am Horizont auftauchen (GA 202 S. 256):

Weitere Konflikte werden folgen. Die Menschen bereiten sich vor zu dem nächsten großen Weltkriege. Wir stehen eben vor dieser Zeitenwende. Die äußere Erde wird dem Menschen nicht diejenigen Güter geben, nach welchen er in der neueren Zeit gewohnt worden ist zu verlangen. Die großen Konflikte, welche die furchtbaren Katastrophen der letzten Jahre hervorgerufen haben, sie haben einen großen Teil der Erde schon in ein Kulturtrümmerfeld verwandelt. Weitere Konflikte werden folgen. Die Menschen bereiten sich vor zu dem nächsten großen Weltkriege. In weiterer Weise wird die Kultur zertrümmert werden. Aus dem, was gerade der neueren Menschheit sich als das Wertvollste für Erkenntnis und Wollen ergeben hat, aus dem wird unmittelbar nichts zu gewinnen sein. Das äußere Erdendasein, insoferne es ein Ergebnis früherer Zeiten ist, es wird vergehen, und ganz vergeblich hoffen diejenigen, welche glauben, die alten Denk- und Willensgewohnheiten fortsetzen zu können. Was heraufkommen muß, das ist ein neues Erkennen und ein neues Wollen auf allen Gebieten. Wir müssen uns bekanntmachen mit dem Gedanken des Hingehens einer Kultur, einer Zivilisation; aber wir müssen hineinschauen in das menschliche Herz, in den Geist, der in dem Menschen wohnt. Wir müssen Vertrauen haben zu diesem Menschenherzen und zu diesem Menschengeiste, die in uns wohnen, damit durch alles das, was wir tun können innerhalb der Zertrümmerung der alten Zivilisation, neue Gebilde entstehen, wirkliche Neugebilde entstehen. 

Die Soziale Dreigliederung ist eines dieser „Neugebilde„.

Mit dem „nächsten großen Weltkriege“ meinte Rudolf Steiner den 2. Weltkrieg. Aber er sah noch „weitere Konflikte“ voraus, also mehrere, nicht nur den 2. Weltkrieg. Und da sind wir ja mitten drin, in „weiteren Konflikten„. Und alles das geschieht, weil die Menschen sich nicht zu den Ideen der Sozialen Dreigliederung aufschwingen wollen.   

  

  

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