Gerade eben startete der Saker, also diese große, weltweit bekannte und millionenfach gelesene Homepage zur Geopolitik einen Hilfe- beziehungsweise Spendenaufruf

 

von Ingo Hagel 

 

Ich hatte gehofft, diesen Artikel nicht schreiben zu müssen. 

In der Tat habe ich ihn mehrmals begonnen und immer wieder in den Papierkorb geworfen. Aber nun entwickeln sich die Dinge sehr kritisch. Ich brauche Eure Hilfe oder etwas wird sich ändern müssen, und zwar nicht zum Besseren.

Es geht noch nicht mal um die Lebenshaltungskosten vom Saker selber, denn der verdient sich irgendwo in einem sogenannten normalen Job das Nötige. Nein, es geht um die Kosten seiner Homepage, die – gegen die missgünstigen Hacker dieser Welt – auf gut abgesicherten Servern liegt, mehrfach gespiegelt, sowie die dazugehörigen Wartungs- und Personalkosten usw. in Höhe von insgesamt jährlich 15.000 Dollars. Bei so vielen 100.000en von Lesern, Abonnenten – und daher potenziellen Spendern – sollte das doch überhaupt kein Problem sein, denkt man sich.

 

Der Saker berichtet aber etwas Anderes:

Aber nun muss ich auch etwas beichten: Ich bin SEHR frustriert über den Mangel an Unterstützung, den ich erhalte. Lasst es mich ganz unverblümt sagen: Wenn da nicht die regelmäßige Hilfe von zwei, ja nur zwei, Unterstützern wäre, könnte ich mir diesen Blog niemals leisten. Ehrlich, ich denke ich liefere ein absolut einzigartiges Produkt (einen Blog mit Original-Analysen, keine recycelten Nachrichten wie auf den News-Aggregatoren) und ohne irgendwelche kommerziellen Kompromisse (es gibt keine Werbung). Und das mache ich, obwohl ich gut über 10.000 Dollar im Jahr aus meiner eigenen (schon sehr leeren) Tasche dazuzahle. Die Leserschaft wächst beständig, und dennoch liegen die Spenden am Boden. Das heißt, dass die überwältigende Mehrheit der Leser nichts beiträgt. Tja, ich habe eine sehr schwere Zeit und ich brauche Eure Hilfe. Dringend!

Wir befinden uns in einem „Informationskrieg“, Ihr wisst das, und ich habe in den vergangenen Zeiten schon viele Male darüber geschrieben, dass die Munition in diesem Krieg Geld ist. Ich hasse es, Ihr hasst es, aber dieses ist eine schlichte Tatsache, die nicht weggeleugnet werden kann. Bitte schickt mich nicht in die Schlacht mit einer ungeladenen Waffe. 

Aber ich weiß auch, dass einige von Euch wohlhabend sind und einige sogar sehr wohlhabend. Also meine Aufforderung an Euch ist in erster Linie: …  Schickt mir die Munition, die ich brauche, um wenigstens für meine Kosten aufzukommen, besser noch mehr. Ihr könnt einfach nicht von mir erwarten, 3-5 Stunden am Tag für diese Homepage zu arbeiten (nachdem ich fertig bin mit meinem regulären Vollzeitjob), und dass ich aus lauter Enthusiasmus und Idealismus Tausende von Dollars aus meiner eigenen Tasche für diese Homepage bezahle. … 

Es ist ja fast lustig, wenn es nicht so traurig wäre: Es war beim Saker ein einziger Spender, der bis jetzt die IT-Kosten von 5700 Dollar getragen hat. Der fiel nun weg.

Er ging nun in Pension, zog an einen anderen Ort, und nun muss ich diese schwere finanzielle Last alleine tragen.

Und nun soll diese ganze Homepage, mit ihren vielen hunderttausenden an Abonnenten und Lesern, auch wegfallen? Denn das wird es wohl, wenn sich keiner findet, dem sie – abgesehen vom Lesen – so viel wert ist, dass er zu diesen reinen Kosten einer Verbreitung im Internet beiträgt.

 

Die Reaktionen der Leute auf diesen Aufruf in den Kommentaren sind bezeichnend, denn die Leute sind teilweise so superschlau: 

Die einen sind der Auffassung, dass das, was der Saker mit dieser Homepage treibt, sein privates Hobby sei – das heißt, er müsste dafür selber aufkommen. Andere Hobbys – ich vermute mal Segelfliegen, Tauchen und Harley Davidsons sammeln – wären eben auch teuer. Andere Kommentatoren beschwören den Saker, doch endlich Werbung auf seiner Homepage zuzulassen. Sie haben also keinen Sinn für ein freies und von der Wirtschaft unabhängiges Geistesleben. Denn was passiert, wenn man sich mal von dieser Wirtschaft und ihrer Werbung abhängig gemacht hat, wenn einen diese Wirtschaft dann hängen lässt und keine Werbung mehr schaltet, weil man sich gegenüber diesen Wirtschaftskreisen mit seinen Artikeln missliebig gemacht hat? Dann muss ja doch wieder die „community“, das heißt die Leser für diese Arbeit des freien Geisteslebens aufkommen, und das Spiel mit Spendenaufrufen und so weiter beginnt von neuem.

Dieses smarte Völkchen wird eines Tages aufwachen und sich verwundert die Augen reiben, weil es im Internet nichts mehr zu lesen gibt außer dem üblichen Mainstreammedia-Brei. Diese Angelegenheit vor allen Dingen eines freien Geisteslebens und dessen Finanzierung ist eben nun beim Volk angelangt, nachdem alle anderen Institutionen vorher sich für nicht zuständig erklärt haben – beziehungsweise natürlich scharf gegen solche Projekte eingestellt sind.

Nun, warten wir mal, wie sich diese Angelegenheit entwickelt, wieviel finanzielle Unterstützung der Saker bekommt – und wie sich ansonsten die Zukunft eines freien, das heißt von den Menschen, die es angeht, getragenen Geisteslebens entwickelt.

 

 

 

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