Rudolf Steiner hat ein solches gesellschaftliches System als Soziale Dreigliederung bereits vor über 90 Jahren konzipiert (s. zum Beispiel hier, hier, hier und hier auf Umkreis-Online). Von dieser Sozialen Dreigliederung sagte er (Hervorhebungen IH):
Ich habe den verschiedenen Leuten, zu denen ich im Lauf der letzten Jahre von diesen sozialen Impulsen als von einer Notwendigkeit gesprochen habe, die Sache in der folgenden Weise dargestellt. Ich habe gesagt: Das, was hier gemeint ist (die Dreigliederung des sozialen Organismus; Anmerkung IH), und was ganz und gar kein abstraktes Programm ist, das will sich durch die historischen Impulse in den nächsten zwanzig bis dreißig Jahren in der Welt verwirklichen. Sie haben die Wahl – so konnte man dazumal zu den Leuten, die noch die Wahl hatten, sprechen; heute haben sie sie nicht mehr -, entweder Vernunft anzunehmen und sich auf solche Dinge einzulassen, oder aber zu erleben, dass die Dinge sich durch Kataklysmen, durch Revolutionen in der chaotischsten Weise verwirklichen werden. Eine andere Alternative gibt es eben für diese Dinge im Verlauf des weltgeschichtlichen Geschehens nicht. Und heute ist einmal die Anforderung, dass solche Dinge verstanden werden, die den wirklich in der Welt wirksamen Impulsen entnommen sind. Heute ist eben nicht die Zeit, wie ich wiederholt betont habe, in der jeder sagen kann: Ich glaube, dass dies oder jenes geschieht oder geschehen soll, – sondern heute ist die Zeit, wo nur derjenige wirksam etwas über die Notwendigkeiten der Zeit zu sagen vermag, der in der Lage ist, das anzuschauen, was sich im Laufe der Zeit verwirklichen will. …. Und ich will heute …. nur noch kurz wiederholen, dass es sich darum gehandelt hat, dass diese Konfusion der sozialen Struktur, welche allmählich zu diesen katastrophalen Ereignissen der letzten Jahre in der ganzen Welt geführt hat (der erste Weltkrieg war gerade vorbei; Anmerkung IH), dass diese Konfusion ersetzt werden muss, einfach ersetzt werden muss durch jene Dreigliederung der sozialen Struktur …. Sie haben gesehen, dass diese Dreigliederung darauf hinausläuft, dass dasjenige, was bisher in konfuser Weise der einheitlichen, scheinbar einheitlichen Staatsorganisation zugrunde lag, dass das in getrennte Gebiete sich auflösen muss. Es wird sich auflösen in die drei Gebiete, von denen ich das erste bezeichnet habe als das der politischen oder Sicherheitsordnung; das zweite als das Gebiet der sozialen Organisation, der wirtschaftlichen Organisation; das dritte als das Gebiet der freien geistigen Produktion.
Aus Nr. 186 der Rudolf Steiner Gesamtausgabe:
Zudem legte er an anderer Stelle (GA 24) den Menschen ans Herz, dass die Gedanken, die er zur Dreigliederung des sozialen Organismus vorbrachte,
„nicht die eines einzelnen Menschen sind, sondern dass sie das unbewusste Wollen der europäischen Menschheit ausdrücken.“
Diese Gedanken liegen auf dem Grunde unser aller Seelen. Auch wenn viele Menschen das nicht wahrhaben wollen, es existiert trotzdem und drängt zur Verwirklichung. Wenn die Menschen diesem ihrem eigenen Wollen nicht zuhören und immer wieder in die falsche Richtung arbeiten, dann müssen natürlich Revolutionen kommen. Aber unausweichlich sind sie nicht. Vielleicht wäre es auch daher einmal wert, über die Ziele und Perspektiven der von Rudolf Steiner dargestellten Dreigliederung nachzudenken. Die Zeichen der Zeit, die uns heute wieder dazu auffordern, sind ernst genug.
Siehe dazu auch hier:
Sozialer Neuanfang statt Revolutionen und Bürgerkriege
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