von Ingo Hagel
Einige Leute sind schwer beunruhigt: Könnte es wirklich sein, dass die Deutschen unzufrieden sind mit ihrer Regierung – und vielleicht demnächst aus ihren Reihen die Keimzellen eines eigenen demokratischen Regierungsapparates, eines eigenen Gegenparlamentes aufstellen? Das wäre fürchterlich. Also dreht man rechtzeitig den Spieß um und gründet –
aber von der Regierungseite aus! –
das, was sich –
wenn diese ganze undankbare Unzufriedenheitsscheiße hier in der niedergehenden Republik so weitergehen sollte –
am Horizont bereits abzeichnet und dann realisieren könnte, nämlich einen Bürgerrat.
Das, was aus der demokratischen Bewegung eines zukünftigen Rechtsstaates aus dem Volk heraus,
aus dessen Willen und dessen Rechtsempfindungen heraus entstehen soll, das wird damit geschickt und vorausschauend aufgegriffen und natürlich von den eigenen Intentionen, Leuten, Ratgebern –
pipapo, dem ganzen dekadenten Gelerch –
besetzt werden. Dann wird man in der Tagesschau dem Volk sagen können:
Da seht Ihr doch! Dieses supergeile neue Knechtungs- und Knebelungsgesetz hat doch Euer eigener Bürgerrat abgenickt und für gut geheißen. Das muss doch gut sein. Und ihr nörgelt schon wieder und seid unzufrieden? Das geht aber garnicht! Ihr müsst verstehen, dass es dafür auf die Fingerchen gibt.
Oder, wenn das Volk tatsächlich aus seinen eigenen Reihen
solche Leute aufstellen will, denen sie wirklich vertraut, wenn dieses Volk daher also tatsächlich einen eigenen Bürgerrat bilden will, wird man ihm sagen:
Okay, okay! Cooler Vorschlag! Aber das haben wir doch schon längst für Euch installiert. Habt ihr kleinen, legasthenischen, nicht lesenden Wichser das noch nicht wahrgenommen? Also meldet Euch da gefälligst an – geht auch online. Und wenn Ihr da gut mitarbeitet, dann gibt es ein bisschen Zuckerle – und vielleicht kann auch sonst noch etwas mehr aus Euch werden.
Derweil zeigt „das Volk“ allerdings in seinen herausragenden Vertretern –
sogenannte alternative Medien der bürgerlichen Rechten wie der Linken, hier aber der Rechten –
nur, dass es sich –
bei aller anerkennenswerten und zutreffenden Analyse des Faktischen und der vor sich gehenden Sauereien –
weiterhin im Tiefschlaf befindet:
Der Bürgerrat soll es richten, was der Bundestag nicht schafft: nah beim Bürger sein und Vertrauen wiederherstellen. Dass das eigentlich die Aufgabe des Parlaments durch vernünftige Gesetzgebung sein müsste, ist wohl zu viel verlangt.
Denn „Vertrauen“ und „vernünftige Gesetzgebung“
werden in der Zukunft –
wenn es gut gehen soll –
nicht in einem zentralisierten, einheitsstaatlichen Bundestag –
egal ob mit oder ohne Bürgerrat –
entstehen, sondern nur, indem in einem solchen Bürger-Parlament der Menschen einzig und allein nur die Rechtsfragen der Menschen zur Diskussion stehen werden. Angelegenheiten der Wirtschaft und des Geisteslebens werden an ganz anderen Stellen und in ganz anderen Parlamenten –
nämlich in denen der Wirtschaft und des Geisteslebens, wenn man das für das Letztere so nennen will –
besprochen und entschieden werden. –
Mehr zur Sozialen Dreigliederung siehe hier auf Umkreis-Online. – Siehe auch den Kanal des Umkreis-Institutes auf Telegram. –
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