Aus Nr. 196 der Rudolf Steiner Gesamtausgabe, S. 70ff (Hervorhebungen IH):
Vor allen Dingen müssen wir uns darüber klar sein, dass ein wirkliches Verständnis der sozialen Aufgabe der Gegenwart nur möglich ist vom Geiste aus. Aber dazu ist natürlich vieles andere erst herbeizuschaffen, möchte ich sagen. Da ist auf der einen Seite unsere Wissenschaft, die einer völligen Erneuerung bedarf. Wir können mit der alten Wissenschaft nichts mehr anfangen. Wir müssen die Möglichkeit haben, in den Geist der Natur wirklich einzudringen. Wir müssen die Möglichkeit haben, die Naturwissenschaft, die Medizin, die Biologie im allgemeinen wirklich geistig zu erfassen, dann können wir mit der Erziehung, die durchgemacht wird auf diese Weise, wirklich auch fruchtbare Gedanken entwickeln für das soziale Denken. Sonst werden wir fortfahren, mit den alten Schlagworten Neues schaffen zu wollen. Das aber ist es gerade, was uns so stark in den Abgrund hinunterführt. Aufwärtskommen muss die Menschheit; aber sie muss es aus einer geistigen Erneuerung heraus. Und wer sich nicht entschließen wird, auf das Alte so hinzuschauen, dass es wirklich von ihm als Altes angesehen wird, der wird eben nicht mitarbeiten können am Fortschritt der Menschheit. Ich habe ja in den verschiedensten Varianten dieses vor Ihnen entwickelt. Ich wollte heute darauf hinweisen, wie eigentlich die Menschheit – was ich ja auch schon öfter auseinandergesetzt habe – in bezug auf ihr Lebensalter immer jünger und jünger wird. Die urindischen Menschen waren bis über die Fünfzigerjahre alt geworden, dann die persischen Menschen bis in die Vierzigerjahre, die ägyptisch-chaldäischen bis zum Ende der Dreißigerjahre, die griechischen Menschen bis in die Dreißigerjahre hinein. Wir werden nicht in dieser Weise alt. Wir trotten noch fort, wenn wir nicht uns geistig innerlich beleben, aber alt werden wir nicht. Denn alt werden hieß in alten Zeitaltern zu gleicher Zeit durch dasjenige, was der Mensch leiblich-physisch heranentwickelte, weiser werden. Die heutigen Menschen werden, indem sie alt werden, bloß alt, werden nicht weiser, sie werden Mumien. Sie werden weiser nur dann, wenn sie die Mumien mit irgend etwas innerlich ausfüllen. Die Ägypter mumifizierten ihre Toten. Die Gegenwartsmenschen haben gar nicht nötig, Mumien erst zu werden, denn sie wandeln schon als Mumien herum und sind nur dann keine Mumien, wenn erfasst wird in lebendiger, unmittelbarer Gegenwart das Geistige; dann wird die Mumie belebt. Das aber ist für die Menschheit der Gegenwart notwendig, dass die Mumien belebt werden. Sonst haben wir weiter jene Weltenvereinigungen, in denen allerlei Töne aus mumifizierten Menschen kommen. Man nennt diese Vereinigungen «Parteien». Aber das, was von den mumifizierten Menschen gekommen ist, das wurde allmählich zu rein ahrimanischen Stimmen, und die haben die Katastrophe der letzten Jahre herbeigeführt. Das ist die Kehrseite der Sache, das ist das ganz Ernste der Sache. Wenn der Mensch von der Gegenwart an nicht anfängt, seine Mumie mit geistigem Inhalt zu erfüllen, so erfüllt sie sich durch die Einflüsterungen des Ahriman. Dann gehen die Menschenmumien herum, aber aus ihnen sprechen die ahrimanischen Dämonen. Die können nur verhindert werden, die Erde zu bevölkern, wenn die Menschen sich dazu entschließen, ihren lebendigen Zusammenhang mit der Geisteswelt zu suchen. Ja, die Sache hat ihre sehr, sehr ernste Seite. Geisteswissenschaft heute zu treiben ist zu gleicher Zeit ein Austreiben des ahrimanischen Geistes aus der Menschheit, ist ein Verhindern dessen, dass die Menschheit von Ahrimanisch-Geistigem besessen werde.
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