Aus Nr. 203 der Rudolf Steiner Gesamtausgabe, S. 95:
Was wir in der Gegenwart überall feststellen müssen, das ist die Oberflächlichkeit; man kann nicht oft genug darauf aufmerksam machen. Wir müssen überall diesen furchtbaren Hang zur Oberflächlichkeit aufspüren. Er äußert sich ja heute vorzugsweise, wo er auch äußerlich furchtbar schädlich wirkt, auf dem Gebiete des sozialen, des ökonomischen Denkens. Da will man nicht in die Dinge untertauchen, nicht in das untertauchen, was in der Natur der Dinge liegt.
Es wurde mir zum Beispiel heute mitgeteilt, dass Menschen eines gewissen Gebietes sagen – es wird ja häufig gesagt – die «Kernpunkte der sozialen Frage» seien so schwer zu fassen. Ich denke mir, wenn jemand sagt: Etwas ist schwer zu fassen -, dann will er etwas Leichtes haben, etwas, was er leicht fassen kann. Wenn man aber mit dem, was einer leicht fassen kann, im sozialen Leben nichts anfangen kann, wenn man damit eben nur pfuscht, wenn es eben nötig ist, das gerade zu fassen, was einem ein bisschen schwer wird, wobei man sich ein bisschen anstrengen muss, weil es gerade das Notwendige für ein heutiges soziales Denken ist, etwas Schwereres zu denken, wenn das gerade der ungeheure Schaden der neuesten Zeit gewesen wäre, dass die Leute das soziale Leben mit leicht fasslichen Gedanken durchdringen wollten und es daher ruiniert haben, dann wäre der Ausspruch, eine Sache sei schwer auf diesem Gebiete, geradezu frivol! Und das ist er im Grunde genommen auch. Es handelt sich darum, dass man eben gar nicht diesen innerlich frivolen Gedanken hegt, die Sache sei schwer. Denn wenn die Gedanken eben so gegeben würden, wie man sie haben will, dann taugen sie zu nichts anderem als zum Pfuschen. Zum sachgemäßen Arbeiten wird es eben notwendig sein, diese scheinbare Schwierigkeit wirklich zu überwinden und sich auf die Sache einzulassen. Das ist es, worauf es ankommt. In dieser ernsten Weise sollte man sich mit den Angelegenheiten des Lebens in dieser ernsten Zeit befassen.
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