Wofür braucht Deutschland dann ein Zuwanderungsgesetz? Die SPD kennt die Antwort. Es geht vor allem darum, die „richtigen“ Einwanderer anzuziehen. „Richtig“ sind diejenigen, die „qualifizierte Fachkräfte“ sind und so dem vermeintlichen Fachkräftemangel verringern sollen. Doch so einfach ist das nicht. Der „Fachkräftemangel“ ist nämlich ein Mythos. Die Bundesregierung kann den „Fachkräftemangel“ auf Nachfrage nicht beziffern und sogar das arbeitgebernahe DIW bezeichnet ihn in einer Studie als „Fata Morgana“. Schaut man sich die offenen Stellen bei der Bundesagentur an, so kann man jedoch zwei Sektoren entdecken, in denen die Arbeitskräftenachfrage momentan leicht angespannt ist – im High-Tech-Sektor, wo traditionell bestimmte Experten gesucht werden, und in chronisch unterbezahlten Sektoren wie dem Gesundheitssystem. Mit einem „Fachkräftemangel“ hat dies jedoch nichts zu tun. Es ist erstaunlich, dass die Apologeten vom Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage nicht einsehen wollen, dass man die vermeintlichen Personalengpässe in der Kranken- und Altenpflege ohne Probleme beheben könnte, wenn man dafür sorgt, dass die Jobs in diesem Sektor ordentlich bezahlt werden.