von Ingo Hagel
Der Kolumnist Jan Fleischhauer schrieb:
Es gibt zwei politische Projekte, die ich mit großer Sympathie verfolge, weil ich glaube, dass sie Deutschland verbessern würden. Das eine ist die Wiedereinführung der Monarchie. Das andere ist die Rückkehr zum Dreiklassenwahlrecht.
Und er meint, das Wahlrecht könne so nicht bleiben. Nicht, dass das Volk zu doof sei. Aber:
In der Realität ist das Volk viel roher und unverständiger, als man es sich vorgestellt hat.
Aber Autor hätte doch gerne, dass „der Leistungsgedanke gestärkt“ wird. Man ahnt schon, dass er seine kolumnistischen Leistungen bestimmt ziemlich stark findet. Jedoch mit dem Volk und der Demokratie ist das schon so eine kitzelige Angelegenheit, denn das Volk wählt nicht immer „die richtigen Sachen“:
Es ist schon eine Krux mit der Demokratie. Solange das Volk für die richtigen Sachen die Stimme erhebt, kann der Ausdruck seines Willens gar nicht ursprünglich genug erfolgen.
Wie ich immer sage: Dekadenz der führenden Klasse! Zum Anfassen.
Nicht zeitgemäß, den Anforderungen der modernen Zeit nicht gewachsen (siehe dazu hier auf Umkreis-Online nicht nur die grundsätzlichen Rubriken hier und hier, sondern zum Beispiel auch die Grundsatzartikel hier und hier und hier).
Zum Dreiklassenwahlrecht siehe zum Beispiel hier
Außer Kraft gesetzt wurde das Dreiklassenwahlrecht jedoch erst im November 1918 nach dem militärischen Zusammenbruch und dem Untergang der preußischen Monarchie im Zuge der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg.
oder hier auf Wikipedia:
Als Dreiklassenwahlrecht wird das Wahlrecht bei der Wahl des Abgeordnetenhauses im Königreich Preußen bezeichnet. Das Abgeordnetenhaus war die zweite Kammer des Preußischen Landtages. Das Dreiklassenwahlrecht wurde nach der Revolution von 1848/49 von König Friedrich Wilhelm IV. in Preußen eingeführt und blieb von 1849 bis zum Ende der Monarchie im Jahre 1918 in Kraft. Es handelte sich dabei um eine spezielle Form des Zensuswahlrechts. Die Bezeichnung rührt daher, dass die Wähler ein nach Steuerleistung in drei Abteilungen („Klassen“) abgestuftes Stimmengewicht besaßen.
Update 9. Jan. 2017:
Dass diese ganze Thematik mit der Monarchie nicht aus der Luft gegriffen ist, das zeigt dieser Artikel hier:
EU-Ratschef fordert Ende von Volksabstimmungen
Volksabstimmungen stellen eine Gefahr für die EU dar, weshalb die Mitgliedsstaaten derartige „Abenteuer“ künftig unterlassen sollten. Dies sagte Robert Fico am Montag während seiner letzten Rede als EU-Ratschef.
Anmerkung: Warum fordert ihr nicht gleich direkt und offen die Wiedereinführung der Monarchie? Oder das neue Gottesgnadentum aus Brüssel? Das würde keinen großen Unterschied machen.
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