von Ingo Hagel
Auf die Frage von RT Deutsch-Reporter Kani Tuyala, inwieweit sich diese Aussage mit der von US-Verteidigungsminister James Mattis decke, wonach die USA über keine entsprechenden Beweise (für einen Giftgasangriff von Assad gegen sein Volk; Anmerkung IH) verfügten, entgegnet Seibert:
„Sowohl Briten als auch Franzosen als auch Amerikaner haben von ihren Erkenntnissen gesprochen und wir teilen diese Erkenntnis …“
Die deutsche Regierung lässt ihren Regierungssprecher Stefan Seibert also mitteilen, dass Argumente und Beweise sie nicht interessiert. Man teilt einfach Erkenntnisse, die andere haben, in diesem Falle
sowohl Briten als auch Franzosen als auch Amerikaner.
Das heißt man glaubt sie ihnen einfach. Man gibt vor, keine eigenen Erkenntnisse, keine eigene Beweise zu haben, und man schließt sich an die Erkenntnisse von Anderen an, weil man weiterhin derselben Gruppen zugehört oder dazugehören möchte. Das Ganze hat überhaupt nichts mit Denken, Logik, Rationalität, Beweisen und so weiter zu tun. Das ist zu Ende. Hier geht es um ganz andere Dinge.
Auch das ist der Bankrott des Denkens in der Politik.
Und der ehemalige Geschäftsführer der Finanzen des Weissen Hauses unter Präsident Ronald Reagen
David Stockman sagte gerade etwas Ähnliches vom Durchbrennen aller politischen Sicherungen:
Ich denke wir leben wirklich in einer höchst verrückten Zeit, wenn wir einen Angriff gegen Syrien starten, der auf de fadenscheinigen derzeitigen Beweisen beruht sowie der Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um eine weitere False Flag Operation gehandelt hat. … Trump erklärte vor zwei Wochen mit Blick auf Syrien den Sieg und sagte, dass wir nun nach Hause gehen, was genau das Richtige war, was zu tun und zu sagen war. Dann, ganz plötzlich, gibt es einen Giftgas-Angriff und das Geschrei der Kriegspartei, dass man etwas tun müsste, reagieren und ein weiteres Mal Bomben werfen müsste auf Assad, obwohl diese Luftwaffenstützpunkte und Militärbasen mit russischen Soldaten bevölkert sind. … Also, lassen Sie mich zusammenfassen. Wir haben einen heißen Krieg gegen Russland und den Iran, für den wir nicht den geringsten Grund haben, ihn anzuzetteln.
Aber auch der verdienstvolle David Stockman bleibt natürlich hinter den Realitäten zurück, wenn er behauptet, das ganze Desaster läge nur daran, dass man vor ein paar Jahrzehnten die Bindung des Dollars an den stabilen Wert des Goldes aufgehoben hat. Er fragt nicht ein Stückchen weiter: Wer hat und warum hat man diese Bindung aufgehoben, und aus welchen langfristigen Gründen und Zielsetzungen? Und was müsste also dagegen getan werden?
Hingebungsvoll versuchen die verschiedenen aufklärenden Menschen der Welt und unabhängigen Medien des Internets
das große Schachbrett Zbigniew Brzezinskis einer monopolaren Weltordnung von dessen Schmutz der egoistischen Interessen zu reinigen. Sie versuchen, dieses Schachbrett, das von Machtgelüsten stumpf und matt wurde, zu einer neuen Grundlage eines neuen Glanzes für die Beziehungen der Völker untereinander zu gestalten.
Und daher kratzt natürlich auch eine solche Auffassung nur etwas an der Oberfläche herum, die sagt,
es drehe sich bei dem Ganzen nur um Gas –
und nicht um langfristige geopolitische Ziele einer Weltherrschaft der Amerikaner – und wer ihnen sonst noch am Rockzipfel hängt, weil diese sich davon wirtschaftliche Vorteile versprechen –
und mit dieser Überschrift zum Beispiel hier auf YouTube zu finden ist –
wobei ich jetzt nicht untersuchen will, ob Daniele Ganser wirklich dieser Auffassung ist oder nur der Kanalbetreiber dieses Clips:
Dr. Ganser zu Syrien-Krieg: Es geht wirklich nur um Erdgas
Das Problem ist letztlich doch wohl das, dass wirtschaftliche Interessen vermischt werden mit politischen Mitteln,
beziehungsweise dass wirtschaftliche und geopolitische Ziele mit politischen Mitteln (letztlich Krieg) durchgesetzt werden sollen. Auch Sahra Wagenknecht sprach das gerade anlässlich der Halluzinationen von Norbert Röttgen (CDU) auf einer Demo an (bei 07:30):
Sahra Wagenknecht: Auch in der Debatte der letzten Tage war es doch wirklich erschreckend, was wir dort teilweise für Wortmeldungen gehört haben, auch heute nochmal im Bundestag. Was da für eine Akrobatik gemacht wird, um das Völkerrecht umzuinterpretieren. Und am dreistesten fand ich eigentlich die Wortmeldung von Herrn Röttgen, der uns also nun auch noch mitgeteilt hat, ja eigentlich praktisch mitgeteilt hat: Es gibt gar kein Völkerrecht. Er hat nämlich gesagt, es sei doch ein völliger Unsinn – wörtlich: völliger Unsinn – rechtsstaatliche Grundsätze zum Beispiel die Unschuldsvermutung auf die internationalen Beziehungen zu übertragen. Also wenn Herr Röttgen für die Bundesregierung redet, dann können wir also zur Kenntnis nehmen, die Bundesregierung ist der Meinung, dass rechtsstaatliche Grundsätze in den internationalen Beziehungen nicht zu suchen haben. Und da muss ich ja mal fragen: Ja, wenn rechtsstaatliche Grundsätze da nichts zu suchen haben, was denn dann? Das Recht des Stärkeren? Das Faustrecht? Die Kanonenbootpolitik und wer den größten Atomknopf hat und das größte Waffenarsenal, um seine Rohstoffinteressen, seine Interessen an geostrategischen Vorteilen (Hervorhebung IH) und an Absatzheeren überall auf dieser Welt zu seinen Gunsten herbeibomben kann? Ist das auch die Auffassung der Bundesregierung? Ich finde, das kann und das muss man verurteilen!
Oder ich zitiere mal hier aus dem Buch von Bernhard Rode:
»Amerikas geopolitischer Hauptgewinn ist Eurasien… Eurasien ist das Schachbrett, auf dem der Kampf um globale Vorherrschaft auch in Zukunft ausgetragen wird«
Anmerkung IH: Dieses Zitat von Zbigniew Brzezinski, US-Sicherheitsstratege unter Präsident Carter, zwischenzeitlich außenpolitischer Berater von Obama, aus seinem Buch: „The Grand Chessboard – Das große Schachbrett“ kann man ausführlich hier nachlesen:
„Amerikas geopolitischer Hauptgewinn ist Eurasien. Ein halbes Jahrtausend lang haben europäische und asiatische Mächte und Völker in dem Ringen um die regionale Vorherrschaft und dem Streben nach Weltmacht die Weltgeschichte bestimmt. Nun gibt dort eine nichteurasische Macht den Ton an — und der Fortbestand der globalen Vormachtstellung Amerikas hängt unmittelbar davon ab, wie lange und wie effektiv es sich in Eurasien behaupten kann.“
Der Balkan, der Nahe und Mittlere Osten, Afghanistan – das sind die Konfliktherde, in denen die USA seit den vergangenen fünfzehn Jahren militärisch präsent sind. Bei diesen US-Militärinterventionen wird der Welt mit großen Propagandaaufwand klargemacht, daß diese zum Schutz der Menschenrechte, zur Sicherung von Stabilität und Humanität und zur Bekämpfung des ›Terrorismus‹ nötig seien. Doch ist dies die ganze Wahrheit der Kriege, die Washington in dem geopolitischen ›Erdbebengürtel‹ vom Balkan bis zum Hindukusch führt?
Der Verfasser deckt in dieser umfangreichen Studie auf, dass es den USA in Wirklichkeit um die Durchsetzung einer geheimen Jahrhundertagenda geht, deren Hauptziele die Beherrschung Eurasiens und die Kontrolle seiner immensen Rohstoffvorräte sind. Ausführlich geht er dabei auch auf die Denkschulen der anglo-amerikanischen Geopolitik ein, die als Voraussetzung für die Kontrolle des eurasischen Kontinentalraums die Einkreisung, Niederhaltung und Zerstückelung Russlands einfordern. In der Tat hat die US-Machtelite – diesen geopolitischen Doktrinen folgend – in den letzten gut hundert Jahren bis heute mehrere Anläufe unternommen, um dieses Ziel zu erreichen, wie Bernhard Rode im einzelnen beschreibt. Der Leser erfährt dabei auch, dass die vermeintlich lokal begrenzten Konflikte, die in dem Staatengürtel zwischen Ostsee und Hindukusch immer wieder aufbrechen, im wesentlichen inszenierte Stellvertreterkriege zwischen Washington, Moskau und auch Peking sind, die die Durchsetzung von Pipelinekorridoren und die Kontrolle der Energieströme Eurasiens zum Ziel haben.
Mehr zu diesem ganzen Problem und den verdienstvollen Arbeiten der verschiedenen Menschen, um dieses Schachbrett wieder auf menschlichen Grundlagen heraus ans Glänzen zu bringen, gibt es hier auf der Seite zum Zeitgeschehen, zum Beispiel von gerade eben.
Solange man sich nicht bis zu diesem Grund dieses ganzen tumultuarischen Geschehens durchgearbeitet hat,
wird man auch nie auf die Lösung kommen, die allein dieses gespenstische Geschehen dauerhaft durchbrechen kann: Und diese besteht darin, Politik und Wirtschaft zu trennen. Also Soziale Dreigliederung (mehr dazu zum Beispiel hier und hier und hier – sowie an vielen anderen Stellen auf Umkreis-Online). Niemals dürfen wirtschaftliche Interessen mit politischen Mitteln verfolgt und durchgesetzt werden. Lasst das Wirtschaftsleben mit seinen Wirtschaftspartnern in aller Welt verhandeln und Geschäfte abschließen, Gas kaufen und verkaufen, und man wird sehen, dass diesem kriegerischen Unsinn der Riegel vorgeschoben wird.
An diesem Punkt sieht man dann auch weiterhin, dass das Problem nicht nur die deutsche Regierung und deren Pressesprecher ist,
dass dieses Problem nicht nur bei den Amerikanern, der NATO und so weiter liegt, sondern letztlich in den Bevölkerung – zum Beispiel Deutschlands – die sich mit Händen und Füßen gegen eine solche Dreigliederung stemmen. Die einen interessiert das ganze Geschehen in Syrien nicht, weil zu weit weg. Daher sage ich immer: Diese Dinge müssen viel näher an die Menschen hier heranrücken. Solange Syrien so weit weg ist, interessiert das wirklich kaum einen, beziehungsweise nicht so, dass auf diesem Wege eine Lösung kommen kann.
Die anderen, die tatsächlich ein Interesse für so fern liegende Länder wie zum Beispiel Syrien aufbringen, kratzen nur an der Oberfläche der Probleme herum, weil sie glauben, mit juristischen und logischen Argumenten –
es gäbe Beweise und Verträge, und jemand hätte das eine oder das andere herausgefunden und so weiter und so fort, alles sehr verdienstvoll, aber wie gesagt: alles nur an der Oberfläche kratzend –
sei dem Problem beizukommen.
‘Airstrikes – no way!’ Londoners protest against UK action in Syria – YouTube
Man stelle sich nur vor, es gäbe eine Bewegung in dieser Bevölkerung, die nicht einfach nur gutmeinend, pauschal, aber zahn- und wirkungslos „Frieden“ fordert,
sondern die auch ein Bewusstsein davon hätte, wie dieser Frieden allein gesichert und durchgesetzt werden kann – nämlich auf die oben geschilderte Art und Weise. Man stelle sich nur vor, es gäbe eine Bewegung in Deutschland, die die Soziale Dreigliederung fordern würde. Davon ist natürlich im Moment nichts zu sehen.
Aber die harten Realitäten werden die Menschen dazu bringen, sich andere Gedanken machen zu müssen, weil sie sehen werden, dass die alten und völlig unmodernen Gedanken eines Einheitsstaates, mit denen sie versuchen, ihre Geschicke zu lenken, die Menschen der Gesellschaften immer weiter den Bach hinuntergehen lassen werden, und auf diese Weise ihre Untauglichkeit demonstrieren werden.
Das wird sich nicht nur mit Blick auf einen oben von David Stockman erwähnten „heißen Krieg gegen Russland und den Iran“ zeigen,
sondern mit Blick auf die vielen heißen Kriege, die hier auf allen Ebenen in Deutschland und diesem hochgelobten und so erfolgreichen Westen gerade dabei sind hochzukochen. Wovon einer dieser Kriege der sein wird, dass man von den ach so hochgelobten Regierungen des Westens aus diejenigen Stimmen und diejenigen freien Meinungsäußerungen wird begrenzen und zum Schweigen bringen wollen, die sich gegen diese Machenschaften dieser zentralistischen und einheitsstaatlichen Regierungen stellen. Das wird natürlich auch die Darstellung dieser Dinge im Internet betreffen.
Wie sagte doch der ehemalige Bundespräsident Gauck:
Die Eliten sind gar nicht das Problem, die Bevölkerungen sind im Moment das Problem, …
Also auch hier landen wir mal wieder bei der Sozialen Dreigliederung: Nicht nur Wirtschaft und Politik müssen getrennt werden, sondern auch ein Freies Geistesleben muss ganz bewusst eingerichtet, und gesichert werden. Und bis dass die Diskussion und die Forderungen im Fernsehen und auf den verschiedenen Demos und so weiter nicht bis zu diesem Punkt gediehen sind, brauchen sich die „Eliten“ – ich schreibe diese ja immer in Anführungszeichen – letztlich keine Sorgen machen.
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