Die sogenannte „anthroposophische“ Zeitschrift „Das Goetheanum“ erlaubte sich, im Zentralorgan des Hauptquartiers der Organisation selbigen Namens in Dornach zum deutsch-türkischen „Autor“ Deniz Yücel einen Beitrag zu veröffentlichen

 

von Ingo Hagel 

 

Der „anthroposophische“ Autor Wolfgang Held sowie die „anthroposophische“ –

ich denke, es ist angesichts der verschiedenen Ereignisse auf diesem Gebiet angemessen, diesen Terminus –

wie sonst auch immer hier auf Umkreis-Online die „Eliten“ –

in Anführungszeichen zu schreiben – und ansonsten in allem eingeübten Gleichmut weiterhin zwischen den „Anthroposophen“ und der Anthroposophie zu unterscheiden –

Zeitschrift „Das Goetheanum“ erlaubten sich, im Zentralorgan des Hauptquartiers der Organisation selbigen Namens in Dornach zum deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel einen Beitrag zu veröffentlichen, dessen Titel „Minze für die Selbstbehauptung“ bereits so sinnfrei klingt wie einstmals der legendäre anti-biologisch-dynamische Beitrag im Spiegel „Erleuchtung durch die Gurke“.

 

Menschen, die die Welt nicht durch die intellektuell verschnarchte New-Age-Optik des „Goetheanum“ ansehen, 

könnte Herr Yücel zum Beispiel durch dessen Einlassungen zu Thilo Sarrazin bekannt sein:

In der taz vom 6.11.2012 schreibt Yücel: „Buchautor Thilo S., den man, und das nur in Klammern, auch dann eine lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur nennen darf, wenn man weiß, dass dieser infolge eines Schlaganfalls derart verunstaltet wurde und dem man nur wünschen kann, der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten.“

Yücel, „antideutscher“ Hofnarr, der seit 2015 für die Zeitung Die Welt arbeitet

die offenbar so einer Art Seniorenausgabe von der Jungen Welt darstellt –

trat mit Bekenntnissen wie dem folgenden hervor:

Der baldige Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten Seite

und führte weiter aus:

Nun, da das Ende Deutschlands ausgemachte Sache ist, stellt sich die Frage, was mit dem Raum ohne Volk anzufangen ist, der bald in der Mitte Europas entstehen wird: Zwischen Polen und Frankreich aufteilen? Parzellieren und auf eBay versteigern? Palästinensern, Tuvaluern, Kabylen und anderen Bedürftigen schenken? Zu einem Naherholungsgebiet verwildern lassen? Oder lieber in einen Rübenacker verwandeln? Egal. Etwas Besseres als Deutschland findet sich allemal.

Und wenn Yücel Deutschland für eine Nation hält,

… deren größter Beitrag zur Zivilisationsgeschichte der Menschheit darin besteht, dem absolut Bösen Namen und Gesicht verliehen und, wie Wolfgang Pohrt einmal schrieb, den Krieg zum Sachwalter und Vollstrecker der Menschlichkeit gemacht zu haben; …

dann möchte man die verantwortlichen Funktionäre und sonstigen Entscheidungsträger am Goetheanum fragen, ob ihnen zu diesem

größten Beitrag

Deutschlands

zur Zivilisationsgeschichte der Menschheit

vielleicht etwas Positives einfällt. Ga … Ga … Go … Go … Goe … Goe …? Na, klingelt’s? Ach ja, und dann war da ja noch der, der dieses Goetheanum gebaut und mit geistigem Leben gefüllt hat. Aber na gut, der war ja vom Pass her nicht Deutscher, sondern Österreicher.

 

Nun könnte es aber sein, dass die Funktionäre und Schreiberlinge am Goetheanum 

in einer überwältigenden Geste des Verzeihens und Vergebens gegenüber einem ehemaligen „antideutschen“ Hofnarren

von dessen diesbezüglichen „Leistungen“ das Goetheanum allerdings in einer Anwandlung ungeheurer Bescheidenheit kein einziges Wortfitzelchen fallen lässt –

dazu beitragen wollen, dass Yücel wieder den Anschluss an die menschliche deutsche Geistesgemeinschaft findet. Das könnte man ja durchaus unterstützen, so es denn einen gewichtigen und überzeugenden Anlass mit Blick auf seinen Sinneswandel gäbe, der auch für den Leser einer anthroposophischen Zeitschrift wichtig wäre zu erfahren.

 

Es hätte ja durchaus sein können, dass der Polizeioffizier im türkischen Knast Herrn Yücel nicht

das Buch ‹Scheideweg› des Sozialisten Kemal Tahir, der 1938 verurteilt wurde 

geliehen hätte, sondern das Buch die „Philosophie der Freiheit“ –

siehe dazu auch hier auf Umkreis-Online sowie die Suchhilfe

des Begründers der Anthroposophie und Erbauers des ersten wie des zweiten Goetheanum. Und die Leser der Zeitschrift „Das Goetheanum“ hätten damit erfahren können, dass die Türkei eine große Zukunft hat, weil es in deren Behörde sehr viele Persönlichkeiten gäbe, die genau diesem geistigen Zukunftsimpuls zustrebten, dem hier im niedergehenden Bad Deutschburg kaum mehr die „Anthroposophen“ selber zustreben –

was natürlich Einiges über die Zukunft dieses Deutschland selber aussagt.

So hätte es für den Leser einer anthroposophischen Zeitschrift durchaus interessant gewesen sein können, von einem spirituellen Erweckungserlebnis des Herrn Yücel in seinem türkischen Knast etwas zu erfahren, das dieser nach der intensiven, ja, quasi meditativ-innigen Lektüre der oben angeführten „Philosophie der Freiheit“ gehabt hätte.

 

Im Zuge dieses durch eigene hingebungsvolle Arbeit vorbereiteten Erleuchtungserlebnisses 

hätte es ja zum Beispiel sein können, dass Yücel die Minze, die er im Kühlschrank seiner Gefängniszelle hielt, und deren Wasser er zweimal täglich wechselte, plötzlich, indem diese

sich in einer S-Form

aufgerichtet hätte und so zu ihm –

es muss so gegen Ende des Dezembers gewesen sein, Yücel hatte im Knast zeitlich irgendwie die Orientierung verloren –

hätte sprechen hören:

Mein Sohn, du hast zwar großes Unrecht getan und große Schande auf dich geladen. Aber dein Flehen um Vergebung sowie um ein Verständnis dessen, was in der von dir so geliebten „Philosophie der Freiheit“ als intuitives Denkerlebnis behandelt wird, ist erhört worden. Deine unreifen Schreibversuche sollen dir verziehen werden, aber du sollst im Gegenzug nun all deine Kräfte dazu benutzen, die Soziale Dreigliederung in dem einstmals von dir so gehassten Deutschland zu verbreiten. Lies dazu einfach mal hier auf Umkreis-Online sowie diese Suchhilfe.             

Der Zellengenosse von Herrn Yücel hätte dann später noch den ehrfürchtig staunenden türkischen Journalisten berichtet, dass sein Kamerad eine ganze Stunde mit kreuzförmig ausgestreckten Armen vor der Minze im weit geöffneten Kühlschrank gelegen hätte, von der ein merkwürdig mildes Licht sowie ein sehr feiner, hoher und heiliger Gesang ausgegangen wäre –

den auch alle anderen Insassen auf dieser Etage des Gefängnistraktes deutlich vernommen hätten, wie sie später ausnahmslos berichteten –

so dass er nicht gewagt hatte, einfach die Kühlschranktür zuzuwerfen.

 

Hätte das in einem Artikel des „Goetheanums“ gestanden, 

dann wäre das wirklich ein Thema und ein Ereignis gewesen, das uns tief berührt hätte. Davon ist aber in diesen belanglosen Plaudereien dieses Goetheanum-Artikels –

die problemlos auch irgendwo in der Boulevardpresse des niedergehenden Bad Deutschburgs hätten abgedruckt werden können, um die komatöse Leserschaft auch weiterhin im geistigen Tiefschlaf zu halten –

nichts zu lesen. Was für eine dringende Veranlassung mag es wohl gegeben haben, um so einen Herrn, der mit seinen Ansichten der Anthroposophie kaum ferner stehen kann, im Goetheanum den Lesern vorzustellen?

 

 

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