von Ingo Hagel
Blindwütige Gewalt: Schüler beteiligen sich an Protesten in Frankreich und werfen Autos um
Oder hier:
Chaos in französischer Gemeinde – Schüler protestieren gegen Macrons Politik
So geht das eben, wenn man – zum Beispiel als Gelbe Westen-Anhänger – nicht genügend in der Birne hat – oder das nachahmt, was die geistlosen Erwachsenen machen. Siehe dazu auch hier:
Sarah Wagenknecht wünscht sich eine französische Protestkultur
Ich habe nichts gegen friedliche Demonstrationen, aber ich habe etwas gegen blinde Zerstörungswut.
Aber auf der anderen Seite wies Rudolf Steiner darauf hin –
hier von mir bereits im Jahre 2011 beschrieben –
dass Revolutionen nicht zwangsläufig und unbegründet auftreten, sondern nur dann, wenn das, was sich in der Entwicklung der Welt vollziehen will, unterdrückt wird (Hervorhebung IH):
Wenn die wirtschaftlich Mächtigen in der Lage sind, ihre Macht zur Erringung von Rechtsvorteilen zu gebrauchen, so wird sich bei den wirtschaftlich Schwachen der Widerstand gegen diese Vorteile entwickeln. Und dieser muss, wenn er genügend stark geworden ist, zu revolutionären Erschütterungen führen. Ist durch das Vorhandensein eines besonderen Rechtsbodens das Entstehen solcher Rechtsvorteile unmöglich, so werden solche Erschütterungen nicht eintreten können. Was von diesem Rechtsboden aus fortwährend geschieht, wird ein geordnetes Ausleben der Kräfte sein, die sich ohne denselben in den Menschen ansammeln und zu gewaltsamen Entladungen führen. Wer Revolutionen vermeiden will, der muss an die Errichtung einer gesellschaftlichen Ordnung denken, durch die im Flusse der Zeit geschieht, was sich sonst in einem weltgeschichtlichen Augenblick vollziehen will.
Revolutionen sind also nur dann unausweichlich, wenn Veränderungen nicht zugelassen werden, und wenn man ideenlos einfach so weiter macht im (un-) sozialen Organismus. Als eine reale Möglichkeit, Revolutionen zu verhindern, forderte Rudolf Steiner die Soziale Dreigliederung. Ich füge daher aus gegebenem Anlass das, was ich bereits im Jahre 2011 hier auf Umkreis-Online schrieb, noch einmal an:
Soziale Dreigliederung statt Revolutionen und Bürgerkriege
Rudolf Steiner hat ein solches gesellschaftliches System als Soziale Dreigliederung bereits vor über 90 Jahren konzipiert (s. zum Beispiel hier, hier, hier und hier auf Umkreis-Online). Von dieser Dreigliederung sagte er (in GA 186):
Ich habe den verschiedenen Leuten, zu denen ich im Lauf der letzten Jahre von diesen sozialen Impulsen als von einer Notwendigkeit gesprochen habe, die Sache in der folgenden Weise dargestellt. Ich habe gesagt: Das, was hier gemeint ist (die Dreigliederung des sozialen Organismus; Anmerkung IH), und was ganz und gar kein abstraktes Programm ist, das will sich durch die historischen Impulse in den nächsten zwanzig bis dreißig Jahren in der Welt verwirklichen. Sie haben die Wahl – so konnte man dazumal zu den Leuten, die noch die Wahl hatten, sprechen; heute haben sie sie nicht mehr -, entweder Vernunft anzunehmen und sich auf solche Dinge einzulassen, oder aber zu erleben, daß die Dinge sich durch Kataklysmen, durch Revolutionen in der chaotischsten Weise verwirklichen werden. Eine andere Alternative gibt es eben für diese Dinge im Verlauf des weltgeschichtlichen Geschehens nicht. Und heute ist einmal die Anforderung, daß solche Dinge verstanden werden, die den wirklich in der Welt wirksamen Impulsen entnommen sind. Heute ist eben nicht die Zeit, wie ich wiederholt betont habe, in der jeder sagen kann: Ich glaube, dass dies oder jenes geschieht oder geschehen soll, – sondern heute ist die Zeit, wo nur derjenige wirksam etwas über die Notwendigkeiten der Zeit zu sagen vermag, der in der Lage ist, das anzuschauen, was sich im Laufe der Zeit verwirklichen will. …. Und ich will heute …. nur noch kurz wiederholen, dass es sich darum gehandelt hat, dass diese Konfusion der sozialen Struktur, welche allmählich zu diesen katastrophalen Ereignissen der letzten Jahre in der ganzen Welt geführt hat, dass diese Konfusion ersetzt werden muss, einfach ersetzt werden muss durch jene Dreigliederung der sozialen Struktur …. Sie haben gesehen, dass diese Dreigliederung darauf hinausläuft, dass dasjenige, was bisher in konfuser Weise der einheitlichen, scheinbar einheitlichen Staatsorganisation zugrunde lag, dass das in getrennte Gebiete sich auflösen muss. Es wird sich auflösen in die drei Gebiete, von denen ich das erste bezeichnet habe als das der politischen oder Sicherheitsordnung; das zweite als das Gebiet der sozialen Organisation, der wirtschaftlichen Organisation; das dritte als das Gebiet der freien geistigen Produktion (Hervorhebungen IH).
Zudem legte er an anderer Stelle (GA 24) den Menschen ans Herz, dass die Gedanken, die er zur Dreigliederung des sozialen Organismus vorbrachte,
„nicht die eines einzelnen Menschen sind, sondern dass sie das unbewusste Wollen der europäischen Menschheit ausdrücken.“
Dies bedeutet, diese Gedanken liegen auf dem Grunde unser aller Seelen, auch wenn viele Menschen das nicht wahrhaben wollen. Das, was man aber nicht wahrhaben will, existiert trotzdem und drängt zur Verwirklichung. Wenn die Menschen diesem ihrem eigenen Wollen nicht zuhören und immer wieder in die falsche Richtung arbeiten, dann müssen natürlich Revolutionen kommen. Aber unausweichlich sind sie nicht. Vielleicht wäre es auch daher einmal wert, über die Ziele und Perspektiven der von Rudolf Steiner dargestellten Dreigliederung nachzudenken. Die Zeichen, die uns heute wieder dazu auffordern, sind wahrlich ernst genug.
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