3 Geist – außenliegend – Einige Worte zum Geleit dieser neuen Rubrik     

  

von Ingo Hagel

 

So stellen sich viele Menschen heute „den Geist“ vor: außenliegend und – unerreichbar.

Das heißt irgendwo oben, als „guten Geist“ im „Himmel“, vielleicht auch – als „bösen Geist“, also Teufel – unten, in der „Hölle“. Letzteres ist zwar nicht so gut, gehört aber irgendwie dazu, sagte man uns früher im Religionsunterricht – und ist heute ohne die Hilfestellungen der alleinseligmachendenden Politiker und Experten in unserem allerchristlichsten Abendland – 

beziehungsweise ohne einen gewieften Psychotherapeuten oder die langersehnte Freigabe von Cannabis und ähnlichen „Fortschritten“ der „modernen westlichen Gesellschaft“ – 

wohl kaum auszuhalten. 

 

Das wirft aber – nur zum Beispiel – die Frage auf, 

warum denn der „Geist“ – 

also das Göttliche – vulgo: Gott – von dem Viele auch glauben, das es der einzige und alleinige Gott sei, und selbstverständlich „ihr“ Gott – was natürlich beruhigend ist und viel leichter zu überschauen, als wenn man möglicherweise zu der Einstellung hinneigt, dass es ganze Hierarchien von göttlichen Wesen gibt – 

nicht immer „gut“ sei, sondern immer wieder auch „böse“, indem er nicht auf meiner Seite ist, sondern auf der Seite der Anderen – die natürlich nicht gut sind, sondern böse. Dachte man also vielleicht, man sei auf der sicheren Seite, indem man die Welt in „gut“ und „böse“ trennt –

also dort, die Anderen: „böse“ – hier, wir: „gut“ –

merkt man, dass man nun erst so richtig in der Patsche sitzt. 

 

Die ersehnte „gute“ Erlösung aus dem „bösen“ irdischen Jammertal 

rückt in immer weitere Ferne, da sie „außenliegend„, also transzendent sein soll (sagen die Studierten) – beziehungsweise sagte damals schon – nur zum Beispiel – der Philosoph Eduard von Hartmann, worauf – damals schon – Rudolf Steiner in seiner „Philosophie der Freiheit“ hinwies (GA 4 Seite: 83):

Transzendental wird im Sinne dieser Weltanschauung eine Erkenntnis genannt, welche sich bewußt glaubt, daß über die Dinge an sich nicht direkt etwas ausgesagt werden könne, sondern welche indirekt Schlüsse von dem bekannten Subjektiven auf das Unbekannte, jenseits des Subjektiven Liegende (Transzendente) macht. Das Ding an sich ist nach dieser Ansicht jenseits des Gebietes der uns unmittelbar erkennbaren Welt, d. i. transzendent. Unsere Welt kann aber auf das Transzendente transzendental bezogen werden. Realismus heißt Hartmanns Anschauung, weil sie über das Subjektive, Ideale hinaus, auf das Transzendente, Reale geht.  

Anmerkung: Zur „Philosophie der Freiheit“ siehe auch hier auf Umkreis-Online. 

 

Transzendent heißt bestenfalls so viel wie „theoretisch“, oder „hypothetisch“, 

das heißt mit dem gewöhnlichen Intellekt erreichbar – so wurde geglaubt. Schlimmstenfalls bedeutet es heute „esoterisch“ – also „spinnig“ – jedenfalls scheint dieser Geist noch weniger als vage und unsicher zu sein, was bedeutet –

also wenigstens das scheint klar – 

dass er – wenn überhaupt existent – so ziemlich unerreichbar ist, und höchstens intellektuell erschließbar scheint – 

wenn man auf diesen korrumpierten und für alle möglichen politischen, wissenschaftlichen und sonstigen Schweinereien durch Schule, Universitäten und viel Fernsehen vergewaltigten Intellekt in der heutigen Zeit überhaupt noch irgendetwas geben will. –

Oder man entwickelt sein Bewusstsein und seinen eigenen Geist – 

dann aber nicht „außenliegend“, sondern innenliegend, das heißt als eigenes Erlebnis – 

erst einmal ein wenig weiter. 

  

Wie sehr heute das Desinteresse für erlebten, also innenliegenden Geist 

Einschränkungen der Freiheit auf so vielen Gebieten nach sich gezogen hat –

die auch immer weiter voranschreiten werden – 

mit einer Nicht-Bearbeitung dessen zusammenhängt, was Rudolf Steiner in seiner „Philosophie der Freiheit“ dargestellt hat –

 siehe dazu auch hier auf Umkreis-Online –

das überlasse ich dem Leser zu überlegen. Jedenfalls sagte Rudolf Steiner nicht nur mit Blick auf den Ersten Weltkrieg so verschiedene Dinge –

während man heute nicht so richtig weiß, ob es bald einen Dritten Weltkrieg geben wird – oder ob der nicht vielleicht schon da ist – 

sondern auch das Folgende (GA 322, Seite51): 

Man weiß, was Geist ist, und man weiß es, indem man den Geist gefunden hat auf dem Wege, den die andere Menschheit auch geht, den sie nur nicht zu Ende geht, der aber für die Bedürfnisse unseres gegenwärtigen Erkenntnis- und sozialen Strebens gegangen werden muss von all denjenigen Menschen, die in der Erkenntnis, die im sozialen Leben irgendwie tätig sein wollen. Das ist das eine, was ich durchblicken ließ durch meine «Philosophie der Freiheit».

Auch zum Verstehen dieses Geistes und dem Finden dieser Freiheit aus diesem Geist dieser „Philosophie der Freiheit“  heraus möchte diese neue Rubrik Anthroposophie anregen und eine Hilfestellung geben – soweit das dem Autor und Schein-Inhaber möglich ist.         

  

   

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