von Ingo Hagel
AfD will GEZwangsgebühr abschaffen
Gemeinsame Initiative der AfD-Landtagsfraktionen zur Abschaffung des Rundfunkbeitrags.
Wenn die GroKo – oder irgend eine Nachfolgeorganisation -auch nur halbwegs bei Verstand sind, dann werden sie diese Gebühr selber abschaffen. Denn es wird immer klarer und die Einsicht zieht immer weitere Kreise, dass diese Gebühr rechtswidrig ist. Siehe zum Beispiel hier:
Daher könnte auch innerhalb der Regierung die Einsicht keimen, dass man sich den ganzen Ärger dieser lästigen Proteste vom Hals schaffen will. Und dann wird die AfD schwer auf den Nägeln kauen, um sich ein neues „popolistisches“ Wahlkampfthema auszugucken.
Aber wird dann Fernsehen und Rundfunk umsonst sein? Natürlich nicht, denn dieses „Geschenk“ werden dann die Steuerzahler bezahlen müssen. Also diejenigen, die auch vorher die GEZwangsgebühr bezahlt haben. Was wäre dann also damit gewonnen? Gar nichts. Aber die typische Verbrauchermentalität wird zufrieden sein, wenn diese Gebühr (vielleicht) abgeschafft wird, sie wird aber nicht merken, dass diese dann einfach auf den bundesdeutschen „Ex-Squeeze-It“ Steuerlemuren umgelegt wird, der dann glaubt, Fernsehen und das Radio sei nun frei und – natürlich ganz wichtig – umsonst.
Schon frohlockt ein Autor, dass die ARD-Tagesschau bald Geschichte sein würde.
Die Nachrichtenmacher der Vergangenheit haben die Macht verloren, Relevanz vorzugeben. Ihnen ist das technische Privileg abhanden gekommen, das Relevante, Maßgebende, Diskussionsbestimmende autonom und selbstherrlich zu diktieren. Das dezentrale Internet hat ihnen diese Möglichkeit zum Tonangeben genommen.
Das mag sein, aber was hilft es, wenn es dann doch leider viel zu viele Menschen gibt, die der Tagesschau, die so schön knapp, einfach und verständlich war, hinterherjammern werden? Auch habe ich ja immer mal wieder hier auf Umkreis-Online auf den misslichen Umstand hingewiesen, dass das Angebot der unabhängige Medien des Internets zwar schon heute sehr groß ist, dass die Leute auch vor dem Monitor sitzen, aber leider auf den falschen Kanälen dieses „dezentralen Internets“ unterwegs sind.
Und was hilft es, wenn der Tagesschau zwar „das technische Privileg abhanden gekommen“ ist, weil es das „dezentrale Internet“ gibt, aber diejenigen, die nun in diesem „dezentralen Internet“ arbeiten, und die als kreative Menschen der unabhängigen Medien des Internets die Tagesschau nun ersetzen sollen (und wollen), können von ihrer Tätigkeit nicht leben, weil alle Konsumenten ihrer Leistungen der Meinung sind, das Internet sei doch frei. Natürlich auch gebührenfrei sowie frei von jeglichen Verpflichtungen gegenüber den Betreibern – also richtig vogelfrei. Sollen die Idioten, die da wieder was zum Besten geben, sich doch ausbreiten. Man nimmt es gerne zur Kenntnis, klickt (vielleicht) mal hier rein, nickt (vielleicht) mal da zustimmend – aber bezahlen tut man dafür doch nichts (Wir sind doch nicht blöd!).
Nur ein Beispiel von so vielen:
Der berühmte und verdienstvolle Bill Still (Schöpfer unter anderem der Dokumentation: The Money Makers) beschreibt auf Patreon die Probleme mit der Finanzierung seiner der sozialen Gemeinschaft zur Verfügung gestellten Arbeit und seine Auseinandersetzung mit einem begeisterten Konsumenten seiner Artikel und Clips, der ihn aber noch nicht mal mit einem einzigen Dollar im Monat unterstützen möchte. Das Internet sei doch viel zu wichtig, als dass man dafür Bezahlung verlangen dürfe. Es müsste „frei sein“, also auch kostenfrei:
Bill Still: The problem has always been funding. Just last week I got into an argument with a guy who loves consuming my content, but doesn’t even want to pay a dollar a month to support it.
“This is too important a subject to charge for it. It should be free!”
Abgehobene „Idealisten“ wie dieser Bursche haben natürlich von den Bedingungen eines freien Geistesleben nicht die Spur einer Ahnung oder Empfindung.
So lange sich nicht innerhalb der Menschen, die die Leistungen der unabhängigen Medien des Internets in Anspruch nehmen, ein Sinn nicht nur für technische Neuerungen und das „dezentrale Internet“ (Alles so schön bunt hier!), sondern für die Bedingungen der geistigen Produktion entwickelt, so lange wird die wesentliche Frage in diesem ganzen Themenkomplex weiterhin – aber zum Schaden der Menschen – ungelöst bleiben. Und das ist die Frage nach einem freien Geistesleben – und dessen Finanzierung.
Selbstverständlich muss das Internet frei von den Beschränkungen irgendeines Überwachungsstaates sein.
Selbstverständlich wollen auch die kreativen Betreiber der unabhängigen Medien des Internets ihre Beiträge frei, sozusagen als Geschenk, ihre Leistungen der Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Das freie Geistesleben ist eben ganz und gar kein Wirtschaftsleben, in dem Zug um Zug Leistung gegen Gegenleistung, Wurst gegen Geld, über den Ladentisch geschoben werden.
Damit widerspricht die Installierung von Bezahlcontent und Bezahlschranken (Paywalls) den Verhältnissen eines freien Geisteslebens. Sie sind Elemente des Wirtschaftslebens. – Und wenn der verdienstvolle Paul Craig Roberts schreibt:
Liebe Freunde, dies ist meine vierteljährliche Bitte um Spenden. Wie Ihr wisst, ist dies Eure Homepage. Es wird sie so lange geben, wie Ihr sie unterstützt.
Dann hat das natürlich schon schwere Züge nicht eines freien Geisteslebens sondern der Verhältnisse der Wirtschaft (die in letzterer, wie gesagt, durchaus angebracht sind): Kein Geld – keine Wurst. Keine Spende – Keine Homepage. Aber ich will nicht zu streng sein mit dem verdienstvollen Paul Craig Roberts, denn er hat de facto, also inhaltlich, ungeheuer viel mit seinen Artikeln und Interviews für dieses freie Geistesleben nicht nur in Amerika getan.
Trotzdem muss derjenige, der aus seinen individuellen Begabungen Leistungen für das freie Geistesleben zur Verfügung stellt, auch leben können. Daher muss dieses auch insofern wirklich frei sein, als sich in den Konsumenten die freie Einsicht bildet, dass sie für die Existenz und für die Lebensmöglichkeiten der Produzenten innerhalb des freien Geisteslebens durch ihre freie Spende (nicht Bezahlung) verantwortlich sind. Wo sich diese freie Einsicht nicht bildet, wird auch das freie Geistesleben verschwinden. Wer nur Wirtschaftsleben denken und auch nur entsprechend handeln kann, entzieht dem freien Geistesleben seine Lebensmöglichkeiten. Er wird dann auch irgendwann nur noch Produkte des Wirtschaftslebens angeboten bekommen.
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