Rudolf Steiner zu den Europäern, denen ihre Kultur ganz einerlei ist

 

Aus Nr. 348 der Rudolf Steiner Gesamtausgabe, S. 19:

 

Es ist heute fast eine verlorene Zeit, wenn man sich mit all diesen Dingen beschäftigt, die da in der Welt als politische herumgehen. Es kommt nichts dabei heraus! Und wenn irgend etwas behandelt werden soll, ist es nur das, dass wiederum tüchtige Kerle erzogen werden. Das ist das einzige, was man anstreben kann; denn es weiß eben niemand heute etwas. 

Am meisten wissen schließlich diejenigen, die den Europäern gegenüberstehen. Die Türken zum Beispiel wissen ganz genau, was sie wollen. Die Japaner wissen auch, was sie wollen. Die wollen aber alle ihre eigene Kultur fördern – ihre eigene Kultur! Und just dem Europäer ist seine Kultur ganz einerlei! Und das ist dasjenige, was es heute macht, dass man eigentlich nichts mehr sagen kann zur Politik. Es ist so, nicht wahr, wie wenn Sie sich in eine Gesellschaft setzen und Sie hören eine Zeitlang zu, und Sie kommen darauf, dass die Leute eigentlich bloß leere Phrasen dreschen. Da werden Sie sagen: Da rede ich nicht mit. – So ist es nämlich fast mit der Politik der Gegenwart. 

Sehen Sie, der Lloyd George 

Anmerkung IH: Lloyd George war ein britischer Politiker und Premierminister.

hat vor ein paar Tagen eine Rede gehalten. Wenn Sie diese Rede bildlich ausdrücken wollen und Sie nehmen Strohhalme, in denen man einzelne Weizenkörner noch drinnengelassen hat, trifft das Bild nicht mehr zu; es muss ganz ausgedroschenes Stroh sein, es muss das letzte Weizenkorn herausgedroschen sein, dann ist das ein Bild der Rede, die der Lloyd George vor einigen Tagen gehalten hat. Aber trotzdem stehe ich keinen Augenblick an zu sagen, dass es die bedeutendste Rede ist, die ein Staatsmann in den letzten Wochen gehalten hat. Denn, nicht wahr, wenn schon gar nichts mehr drinnen ist, so ist doch das einzige, was drinnen ist, die Faust. Man spürt, wenn er es auch nicht wirklich tut, wie er alle Augenblicke auf den Tisch geschlagen hat. Das kann er. In der Faust ist etwas drinnen. Aber in den Worten ist nichts drinnen. 

 

 

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