Rudolf Steiner: Der Engländer ist etwas; der Deutsche kann nur etwas werden.

 

Aus Nummer 186 der Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Seite 149:

Ich habe vor einigen Jahren gesagt: Der Engländer ist etwas; der Deutsche kann nur etwas werden. Daher ist es so schwierig mit der deutschen Kultur, daher ragen in der deutschen und in der österreichisch-deutschen Kultur immer nur einzelne Individualitäten heraus, die sich in die Hand genommen haben, während die breite Masse beherrscht sein will, sich gar nicht mit den Gedanken befassen will, die bei der britisch sprechenden Bevölkerung in die Instinkte gelegt sind. Daher verfiel auch die mitteleuropäische Bevölkerung solchen Herrschaftsgelüsten, wie die der Habsburger und Hohenzollern es waren, eben wegen der apolitischen Natur, weil ganz andere Notwendigkeiten vorliegen, wenn der Deutsche zu seiner Aufgabe kommen will. Er muss zu dieser Aufgabe erzogen werden. Er muss gewissermaßen berührt werden von dem, was Goethe im «Faust» zur Gestaltung gebracht hat, vom Werden des Menschen zwischen Geburt und Tod. 

 

 

 

 

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