von Ingo Hagel
Rate ich dem Leser dieses Artikels mit all dem oben Geschriebenen also, dass er selber NICHT ein Hellseher werden soll? Oh nein, ganz im Gegenteil. Denn die Menschen sind ja schon Hellseher. Alle haben heute, indem sie über die Kraft und Fähigkeit des Denkens verfügen, bereits ein Winzigstes dieser Hellsichtigkeit in sich. Aber diese Eigenschaft gilt es, in der richtigen Weise zu nutzen:
Verzeihen Sie einen etwas groben Vergleich: Wenn eine Perle am Wege liegt und ein Huhn findet sie, so schätzt das Huhn die Perle nicht besonders. Solche Hühner sind die modernen Menschen zumeist. Sie schätzen die Perle, die ganz offen daliegt, gar nicht, sie schätzen etwas ganz anderes, sie schätzen nämlich ihre Vorstellungen. Niemand könnte abstrakt denken, wirkliche Gedanken und Ideen haben, wenn er nicht hellsichtig wäre, denn in den gewöhnlichen Gedanken und Ideen ist die Perle der Hellsichtigkeit von allem Anfange an. Diese Gedanken und Ideen entstehen genau durch denselben Prozess der Seele, durch den die höchsten Kräfte entstehen. Und es ist ungeheuer wichtig, dass man zunächst verstehen lernt, dass der Anfang der Hellsichtigkeit etwas ganz Alltägliches eigentlich ist: man muss nur die übersinnliche Natur der Begriffe und Ideen erfassen. Man muss sich klar sein, dass aus den übersinnlichen Welten die Begriffe und Ideen zu uns kommen, dann erst sieht man recht.
Es handelt sich bei diesem abstrakten modernen Denken also nicht um eine Art Abfall,
um unangenehme Misslichkeiten des heutigen schon genügend gemütslosen Lebens, sondern um einen (Erkenntnis-) Gewinn, einen Fortschritt und Aufstieg im Verlauf der gesamten menschlichen Entwicklung. Und bevor man nun völlig unvorbereitet das Unmögliche tut, was man nicht kann,
Do what you can’t – Tue, was Du nicht kannst
sollte man vielleicht doch zuerst das tun, was einem möglich ist, und was man durchaus kann:
Es wurde als ein großes Wort eines großen Aufklärers gehalten, das dieser gesagt hat im 18. Jahrhundert: Mensch, erkühne dich, deiner Vernunft dich zu bedienen. – Heute muss ein größeres Wort in die Seelen klingen, das heißt: Mensch, erkühne dich, deine Begriffe und Ideen als die Anfänge deines Hellsehertums anzusprechen. – Das, was ich jetzt ausgesprochen habe, habe ich schon vor vielen Jahren ausgesprochen, ausgesprochen in aller Öffentlichkeit, nämlich in meinen Büchern «Wahrheit und Wissenschaft» und «Philosophie der Freiheit», wo ich gezeigt habe, dass die menschlichen Ideen aus übersinnlichem, geistigem Erkennen kommen. Man hat es dazumal nicht verstanden; das ist ja auch kein Wunder, denn diejenigen, die es hätten verstehen sollen, die gehörten, nun ja, halt zu den Hühnern.
Es geht also heute nicht darum, irgendwelche absonderlich-mystischen – schon gar nicht leibliche – Übungen als „die Anfänge deines Hellsehertums“ anzusehen, sondern
Begriffe und Ideen als die Anfänge deines Hellsehertums anzusprechen.
Von dieser gesunden Grundlage ausgehend – und diese nicht vernachlässigend, sondern immer weiter ausbauend – mag dann jeder Mensch selber für sich entscheiden, wohin er die weiteren gesunden Schritte in die geistigen Welten lenken möchte.
Weiterlesen:
1 Man soll tun, was man nicht kann
5 Größter anzunehmender Unfug?
8 Das Mögliche vor dem Unmöglichen
10 Unlautere und lautere Empfehlungen
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