Es muss nicht jeder ein Hellseher werden

 

von Ingo Hagel 

 

Da haben wir es also wieder einmal, dieses Mögliche vor dem Unmöglichen, von dem Goethe sprach: Das Leben in der Idee, das Pflegen einer gediegenen Logik, und so weiter. – Siehe ansonsten zu diesem Thema des reinen, sinnlichkeitsfreien Denkens hier auf Umkreis-Online die verschiedenen Artikel in der Rubrik zur Philosophie der Freiheit.

Die einem heute oft entgegen tretende Gleichgültigkeit, die Abneigung, ja sogar der Hass gegen die Geisteswissenschaft (Anthroposophie) können – neben einigen anderen Gründen – durchaus einer unbewussten, aber gesunden Einsicht entspringen, sich von diesem Unternehmen einer eigenen hellseherischen Forschung möglichst fernzuhalten, weil man innerlich weiß, dass man nicht reif dafür ist.

Aber man könnte sich ja erstmal an dem Möglichen heranbilden, das heißt an dem, was einem durchaus jetzt schon möglich ist nachzudenken, und das sind schon die Inhalte der Anthroposophie, der Geisteswissenschaft, denn man kann sie mit dem gesunden Menschenverstand verstehen. Man muss dazu selber kein Hellseher werden, sondern man muss einfach mit dem gesunden Menschenverstand das, was Rudolf Steiner erforscht und in Begriffe gefasst hat, aufnehmen, durchdenken und zu verstehen suchen, so wie man die Erkenntnisse des Chemikers und des Physikers eben auch aufnehmen kann und verstehen kann, wenn man sich für diese tiefer – zum Beispiel im Sinne eines Studiums an einer Universität – interessiert.

Dem stehen heute einige Hindernisse entgegen, weil eben der Menschenverstand nicht so gesund ist, wie jeder das natürlich von sich annimmt. Das Ungesunde besteht darin, dass dieser heutige Verstand zu sehr an den Leib gebunden ist, an das physische Gehirn. Damit aber kann man wirkliche geistige Ideen und Begriffsbildungen nicht verstehen. Man muss seine eigene seelisch-geistige Konstitution also erstmal etwas gesunden. Dazu muss man aber nicht selber Hellseher werden, sondern dafür ist es nur nötig, sein

Denken bei voller, lichter Klarheit loszulösen von der Leiblichkeit. Wie löst man es los? Nicht etwa dadurch – das habe ich auch schon oftmals betont -, dass man unweigerlich selber Geistesforscher werden müsste, obwohl bis zu einem gewissen Grade jeder es werden kann, wenn er beachtet, was in meinem Buche «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?», in meiner «Geheimwissenschaft» und anderen dergleichen Büchern steht, aber man braucht das nicht einmal. Man braucht nur entgegenzunehmen vom Geistesforscher dasjenige, was er der Welt zu sagen hat – so wie man vom Astronomen, vom Chemiker, vom Physiker dasjenige entgegennimmt, was der Astronom, der Chemiker, der Physiker zu sagen hat. Man braucht nur heranzugehen an dieses Entgegenzunehmende mit seinem gesunden Menschenverstand.

Und das ist tatsächlich etwas, dessen unsere heutige „Kultur“, die dabei ist, immer mehr in die Barbarei abzugleiten, dringend bedarf.

 

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