von Ingo Hagel
David Icke hat sehr oft sehr wichtige Themen am Wickel, die er aber leider nur völlig materialistisch verarbeitet. Mit Blick auf das rein Faktisch-Sinnliche dieser Sinneswelt mag das nicht so schlimm sein, denn dort ist es wichtig, dass überhaupt ersteinmal den falschen Informationen die richtigen entgegengestellt werden. Und das tut David Icke seit Jahrzehnten auf vielen Gebieten. Hier auf Umkreis-Online gibt es sogar eine eigene Rubrik zu ihm.
Wenn David Icke dann allerdings die Welt und ihre Hintergründe selber erklären will,
wenn es also ins Philosophische –
beziehungsweise von da ins reale Geistige –
gehen müsste, dann kommen solche Sachen heraus wie hier im Aufmacher zu einem Buch von ihm, indem er sagt, dass die Welt nur eine „holografische Simulation“ sei, also eine „Illusion„:
Die »physische« Realität ist Icke zufolge eine Illusion. Das, was wir als »die Welt« begreifen, ist in Wahrheit eine holografische Simulation bzw. »Matrix« – von einer nichtmenschlichen Macht dazu erschaffen, die Wahrnehmung der Menschen in fortwährender Knechtschaft zu halten. Icke wurde als »verrückt«, »geistesgestört« und »irre« bezeichnet und über Jahrzehnte hinweg mit Hohn und Spott, Schmähungen und Ablehnung überzogen. Doch inzwischen hat sich das Blatt gewendet.
Wie stellt sich David Icke diese „holografische Simulation“ einer Welt als „Matrix“ bloß vor?
Und wie sieht dann die wirkliche Welt aus – und wo liegt sie? Öffnen wir irgendwann vielleicht wie der Held des Films „Matrix“ –
am Ende von vielen Folgen mit noch viel mehr Prügeleien –
eine Tür und treffen einen Herrn im weißen Anzug?
Dass die Menschen an dieser „Matrix„, an dieser „Knechtschaft“ leiden, ist verständlich. Aber wie sollen sie aus Matrix und Knechtschaft herauskommen? Durch solche Darstellungen wie die einer Welt als „holografische Simulation“ werden die Menschen allerdings nur dualistisch auf irgendeine andere –
wo mag sie nur liegen? –
jenseitige Wahrnehmungs-Welt gelenkt –
eine Holographie ist ja eine Wahrnehmung –
ohne dass ihnen auch nur irgendeine Möglichkeit gegeben wird, sich einer wirklichen Welt erkenntnismäßig-erlebend auch nur nähern zu können. Es werden einfach bestimmte Dinge von David Icke postuliert, die die heute sowieso schon real existierende Zementierung einer Auffassung der Welt nur als Wahrnehmung, in der die meisten Menschen sich befinden, immer nur noch weiter verfestigt, anstatt ihnen die Mittel an die Hand zu geben, aus ihr herauskommen zu können.
Weil das Denken der Menschen heute so fürchterlich korrumpiert, kaputt und inaktiv ist,
weil kaum Einer noch Zutrauen in die Welt der Begriffe hat, weil kaum Einer in Ideen das sehen kann, was zu der Wahrnehmung hinzugefügt werden muss, damit aus dieser illusionistischen, albtraumhaften Welt nur als Wahrnehmung eine Wirklichkeit entsteht. Die Welt ist zwar keine „holografische Simulation“ – wie David Icke meint – kann Einem –
wenn man auf der Gedankenseite so schwach und passiv ist, wie die Leute heute eben sind –
aber empfindungsgemäß durchaus so vorkommen.
Dieses alles wurde in vielen Artikeln und von den verschiedensten Aspekten aus immer wieder hier auf Umkreis-Online zur „Philosophie der Freiheit“ Rudolf Steiners dargestellt. –
Und so werden die Menschen von David Icke alleine gelassen in ihrer Suche nach der Wirklichkeit.
Und das im Jahre 2022, also 128 Jahre nach Rudolf Steiners Veröffentlichung der „Philosophie der Freiheit“, die nun wirklich alle diese Fragen gelöst hat. Dazu bedarf es allerdings der gedanklichen Anstrengung, und das wollen die materialistischen Nicht-Denker aller Couleur nicht:
Die »physische« Realität ist Icke zufolge eine Illusion. Das, was wir als »die Welt« begreifen, ist in Wahrheit eine holografische Simulation bzw. »Matrix« – von einer nichtmenschlichen Macht dazu erschaffen, die Wahrnehmung der Menschen in fortwährender Knechtschaft zu halten.
Dass die sogenannte „physische Realität“ eine „Illusion“, das heißt ein Traum ist –
der sich allerdings heute immer mehr zu einem bösen Traum auswächst –
das hat ja schon der deutsche Philosoph Johann Gottlieb Fichte dargestellt, auf den Rudolf Steiner in seiner Dissertation „Wahrheit und Wissenschaft“ (GA 3) sowie in seiner „Philosophie der Freiheit“ ausführlich eingeht. Davon, dass
das, was wir als »die Welt« begreifen, … in Wahrheit eine holografische Simulation bzw. »Matrix«
ist, davon ist allerdings in diesen Büchern nicht die Rede. Stattdessen ist dort aber sehr viel davon die Rede, diese Welt, die nur als Wahrnehmungswelt selbstverständlich eine Illusion ist, durch die Hinzufügung von Begriffen –
durch das Denken –
zu einer vollen Wirklichkeit zu machen. Die Auffassung der Welt als bloße Wahrnehmung gibt eben nur die eine Hälfte der Wirklichkeit, nur die eine, nur die passive Seite der Realität. Die andere Seite der Wirklichkeit muss durch das Denken und dessen aktiv erarbeiteten Begriffen vom Menschen selber hinzugefügt werden. –
Diese so aus Wahrnehmung und Begriff zusammengesetzte Wirklichkeit ist schließlich, wenn man will, unendlich in eine reale geistige Welt hinein entwickelbar. –
Wer allerdings nur in diesem einseitigen Wahrnehmungsschwerpunkt seines Wesens verharren will,
wer sich weigert, diese Wahrnehmungen –
die selbstverständlich in dieser Einseitigkeit keine Realität darstellen –
durch das aktive Hinzufügen von Begriffen zu einer Wirklichkeit und Realität zu machen, der wird eben immer weiter solchen Leuten wie David Icke –
die wichtige Themen am Wickel haben und sehr viele sehr interessante Phänomene schildern, die sie leider aber nur materialistisch angehen können –
auf den Leim gehen. Entweder die Menschen werden sich entschließen, in sich ein aktives Denken zu entzünden –
das schließlich in eine ich-bewusste und erlebte Spiritualität einmünden kann, die dann nichts anderes als begriffsdurchdrungene geistige Wahrnehmungen darstellt –
oder sie werden in ihrer „holographischen Simulation“ immer weiter dem Niedergang entgegengehen. Denn um in eine Welt, von der man glaubt, sie sei eine „holographische Simulation“, einzugreifen und diese fruchtbar und heilsam zu gestalten, dazu fehlen einem alle nötigen geistigen Mittel.
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