von Ingo Hagel
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All Dieses könnte in Einem mal wieder die Frage entstehen lassen, ob man denn diese „Philosophie der Freiheit“ sowie „Wahrheit und Wissenschaft“ wirklich in der richtigen Weise durchgenommen hat. Das, was Rudolf Steiner oben im Zusammenhang damit darstellt, das übersteigt doch alle gewöhnlichen – und ungewöhnlichen – Vorstellungen darüber, in welche Richtung sich dieser Denkprozess anhand dieser Werke entwickeln liesse:
Aber erleben muss man dieses, nicht bloß verstandesmäßig begreifen, und wenn man es erleben will, erlebt man es in völligster Einsamkeit.
Was könnte man nicht alles erleben an dieser „Philosophie der Freiheit“ und ähnlichen Büchern:
… wirklich einmal innerlich Wahrheit erleben … das Gefühl der Vergänglichkeit aller äußeren Verwandlungen … Stimmung der unendlichen Trauer, der unendlichen Tragik … erlebt haben den Hauch, den Vergänglichkeit aus den Dingen ausströmt … höchsten Schmerz und höchste Seligkeit an der Außenwelt … allein gewesen sein nur mit seinen Begriffen und Ideen … in völligster Einsamkeit.
Oder:
… Grandiosität der Ideenwelt, die sich ausspannt über das All … tiefsten Bitternis, dass man sich trennen muss von Raum und Zeit … Einsamkeit! Man erlebt die frostige Kälte Ideenwelt … wie in einem Punkte zusammengezogen … Irrewerden an dieser Ideenwelt … Dann erlebt man, ins Unendliche vergrößert, alle Zweifel am Sein … wie einen Abgrund die unendliche Öde um sich …
Hat man das wirklich erlebt? Dann dürfte sich doch auch ein anderes Verhältnis zu der Wahrnehmung der in der „Philosophie der Freiheit“ erwähnten „Zurückdrängung der Leibesorganisation“ ergeben.
Wie gesagt: All diese Erlebnisse werden von Rudolf Steiner ausgeführt,
nachdem er eigentlich „ganz harmlos“ mit „Baum“ und „Fisch“ auf das auch in der „Philosophie der Freiheit“ erwähnte abstrakte Denken hingewiesen hatte, nachdem er dann auch ganz explizit und eindrücklich auf diese „Philosophie der Freiheit“ sowie auf seine Schrift „Wahrheit und Wissenschaft“ hingewiesen hatte. Auch wird auf diese aufwühlenden Erlebnisse einer wirklich erlebten Erkenntnisdramatik hingewiesen, ohne dass Rudolf Steiner plötzlich einen radikalen Schwenk vollzogen hätte zwischen der Erwähnung dieser „Philosophie der Freiheit“, seiner „Wahrheit und Wissenschaft“ und den abstrakten „Bäumen“ und „Fischen“ und so weiter, indem er vielleicht gesagt hätte:
Ja, meine lieben Anthroposophen, und nachdem wir nun gelernt haben, ein wenig abstrakt zu denken mit Bäumen und Fischen –
was auch immer gut und interessant ist zu wissen, wenn man sich morgens sein Frühstücksei pellt –
und uns ein wenig die „Philosophie der Freiheit“ und so weiter in unser intellektuelles Bewusstsein reingezogen haben, damit dieses ein wenig elastischer wird und wir die Tageszeitung besser verstehen können, machen wir jetzt aber einen großen Schlenker –
nachdem uns auch dieser ganze erkenntnistheoretische und völlig überflüssige Denk-Klimbim verständlicherweise völlig kalt gelassen hat –
und geben uns nun ganz intensiv und hingebungsvoll unseren stark gefühlten Studien aus „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“ hin – wonach uns dann auch gleich alle seligen Schauer einer übersinnlichen Welt durchrieseln werden.
Nein, das hat Rudolf Steiner natürlich nicht gesagt.
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