von Ingo Hagel
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Natürlich könnte man sich an dieser Stelle erinnern, dass diese Sache mit dem Baum von Rudolf Steiner auch in seiner „Philosophie der Freiheit“ erwähnt wurde (GA 4, S. 145):
Der Begriff des Baumes ist für das Erkennen durch die Wahrnehmung des Baumes bedingt. Ich kann der bestimmten Wahrnehmung gegenüber nur einen ganz bestimmten Begriff aus dem allgemeinen Begriffssystem herausheben. Der Zusammenhang von Begriff und Wahrnehmung wird durch das Denken an der Wahrnehmung mittelbar und objektiv bestimmt. Die Verbindung der Wahrnehmung mit ihrem Begriffe wird nach dem Wahrnehmungsakte erkannt; die Zusammengehörigkeit ist aber in der Sache selbst bestimmt.
Dann geht es allerdings im nächsten Satz weiter:
Anders stellt sich der Vorgang dar, wenn die Erkenntnis, wenn das in ihr auftretende Verhältnis des Menschen zur Welt betrachtet wird. In den vorangehenden Ausführungen ist der Versuch gemacht worden, zu zeigen, daß die Aufhellung dieses Verhältnisses durch eine auf dasselbe gehende unbefangene Beobachtung möglich ist. Ein richtiges Verständnis dieser Beobachtung kommt zu der Einsicht, daß das Denken als eine in sich beschlossene Wesenheit unmittelbar angeschaut werden kann. …
Diese wichtige Sache will ich allerdings hier nicht besprechen. –
Sie ist ja auch in vielen Artikeln hier auf Umkreis-Online immer wieder mal angesprochen worden. –
Ich werde allerdings die Konsequenzen aus ihr besprechen, so wie Rudolf Steiner sie –
wenn diese Beobachtung des Denkens in adäquater Weise realisiert und vollzogen wird –
hier in dieser GA 146 bespricht.
Wer allerdings sagt, diese in der GA 146 besprochene spirituelle Dimension wäre doch in der „Philosophie der Freiheit“ nicht erwähnt,
der sei daran erinnert, dass unten auf dieser Seite 145 sich dann nach dem dem oben angeführten Hinweis auf die Beobachtung des Denkens dann noch diese kurze Passage findet:
Wer das Denken beobachtet, lebt während der Beobachtung unmittelbar in einem geistigen, sich selbst tragenden Wesensweben darinnen. Ja, man kann sagen, wer die Wesenheit des Geistigen in der Gestalt, in der sie sich dem Menschen zunächst darbietet, erfassen will, kann dies in dem auf sich selbst beruhenden Denken, .
Dies ist einer dieser Hinweise, von denen es in dieser „Philosophie der Freiheit“ mehrere gibt, dass Rudolf Steiner schon zur Zeit der Abfassung dieses Buches die weite Perspektive einer „Wesenheit des Geistigen“ sehr wohl erfasst hatte –
und die den Leser damit auch auf die spirituelle Dimension einer rein übersinnlichen Forschung aufmerksam machte, die über das „auf sich selbst beruhende Denken“ dieser „Philosophie der Freiheit“ hinaus liegt. –
Das, was sich dem Menschen ergibt, wenn er das Denken beobachtet,
ist eben von dieser „Wesenheit des Geistigen“ nur die erste Gestalt, die
Gestalt, in der sie sich dem Menschen zunächst darbietet …
Von dieser Gestalt einer „Wesenheit des Geistigen“, die nach diesem „zunächst“ liegt, ist zwar in der „Philosophie der Freiheit“ nicht weiter die Rede, aber hier in diesem Vortrag in der GA 146. Dort ist allerdings ersteinmal die Rede von der Weiterentwicklung desjenigen Denkens, dass in „Fischen und Bäumen“ zwar bereits eine bestimmte Höhe der Abstraktheit erreicht hat, das aber weiterentwickelt werden muss.
Dieses Denken, das aus den verschiedenen realen Bäumen der Sinneswelt –
„Birkenbäume, Kirschenbäume, Orangenbäume“ und so weiter –
nicht nur das Wort Baum abstrahiert, sondern so viele andere Dinge abstrahiert, so dass man heute gar nicht mehr merkt, wie abstrakt man denkt –
denn wer merkt denn schon, dass er bereits abstrakt denkt, wenn er Baum oder Fisch sagt? –
dieses abstrakte Denken stellt zwar eine Weiterentwicklung des menschlichen Denkens im ganzen Evolutionsverlauf in der menschlichen Geschichte dar, aber gerade dieses Denken, das abstrakte Begriffe aus der Sinneswelt abstrahiert, muss nun in einem weiteren Schritt –
wenn die menschliche geistige Entwicklung weitergehen soll –
durch den Erwerb einer wirklichen, realen übersinnlichen Erkenntnis überwunden werden.
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