Die Perle einer anfänglichen neuen Hellsichtigkeit und die Hühner – Teil 1

 

von Ingo Hagel 

 

In den vorigen Artikeln habe ich begonnen, einige Argumente aus der Anthroposophie selber vorzubringen, die begründen oder ablehnen könnten, ob der Mensch durch Rudolf Steiners „Philosophie der Freiheit“ –

siehe dazu auch hier auf Umkreis-Online –

in die reale geistige Welt von Imagination, Inspiration und Intuition kommen kann, wie es die in diesem Buch geschilderte „Zurückdrängung der Leibesorganisation“ nahezulegen scheint. – 

Siehe dazu besonders die Kapitel 300, 320 und 330 in diesem Kapitelverzeichnis dieser Rubrik Anthroposophie – beziehungsweise zur genaueren Fragestellung diesen sowie die daran sich anschließenden Artikel. –

 

Immer wieder kann man bei diesem Studium der Anthroposophie bemerken, 

dass der Begriff des Denkens, den Rudolf Steiner in seiner „Philosophie der Freiheit“ voraussetzt, offenbar ein ganz anderer und sehr viel tiefergehender ist als der, mit dem wir im gewöhnlichen Leben und im gewöhnlichen Bewusstsein das bezeichnen, was wir „Denken“ nennen.  

Auch scheint dieser lebendig-anthroposophische Begriff des Denkens ein ganz anderer zu sein als der, der einem oberflächlich betrachtet aus der „Philosophie der Freiheit“ entgegenzukommen scheint. 

Ein sehr markantes Beispiel für diese Angelegenheit, das Einen schwer ans Nachdenken bringen kann, ist auch dieser Abschnitt hier (aus der GA 146), in denen Rudolf Steiner einige okkulte Aspekte der Bhagavad Gita erklärt –

die man allerdings nicht gelesen haben muss, um das dort – und hier in diesem Artikel – Dargestellte verstehen zu können.

 

Auch könnte man – mal wieder – aus diesem Abschnitt den Eindruck gewinnen, 

dass es vielleicht doch einen zwar nicht direkten, nicht offen und glatt ausgesprochenen – aber eben auch nicht unmöglichen – Weg von der Philosophie der Freiheit zu dem Erleben einer realen geistigen Welt von Imagination, Inspiration und Intuition gibt. 

Vor allem aber kann man den Eindruck bekommen, dass, wenn Obiges vielleicht auch nicht möglich sein sollte, dann doch jedenfalls völlig andere Denkvoraussetzungen erfüllt sein müssen, um diese in der „Philosophie der Freiheit“ angeführte „Zurückdrängung der Leibesorganisation“ wirklich nachvollziehen zu können. Was natürlich auch heißt, dass man dann erst überhaupt diese „Philosophie der Freiheit“ in der richtigen Weise lesen und verstehen kann. 

 

Zuerst geht es in diesem hier aus dieser GA 146 vorgebrachten Abschnitt scheinbar ganz harmlos um das abstrakte Denken, 

welches Rudolf Steiner als eine Errungenschaft der modernen Völker kennzeichnet: 

Primitive Völker kennen wohl Forellen, Lachse, Stockfische, Heringe, aber «Fisch» kennen sie nicht. Sie haben gar nicht das Wort «Fisch», weil sie bis zu solcher Abstraktheit, bis zu solcher Allgemeinheit mit dem Denken gar nicht gehen. Birkenbäume, Kirschenbäume, Orangenbäume, einzelne Bäume kennen sie, aber «Baum» kennen sie nicht. Dasjenige, was uns ganz natürlich ist, das Denken in allgemeinen Begriffen, das ist heute noch bei primitiven Völkern gar nicht etwas Natürliches. 

Es geht also um ein abstraktes Denken, um ein

Denken in allgemeinen Begriffen.

Ausgehend davon 

muß man sich klar sein, daß auch dasjenige, was man im heutigen Sinne „Denken in allgemeinen Begriffen“ nennt, daß dieses besondere Denken erst im Laufe der Entwickelung in die Menschheit eingetreten ist. 

 

Es handelt sich bei diesem abstrakten Denken also nicht um eine Art Unfall, 

um unangenehme Misslichkeiten des heutigen doch schon genügend gemütlosen Lebens, sondern um einen (Erkenntnis-) Gewinn, einen Fortschritt und Aufstieg in der menschlichen Entwicklung und Denkentwicklung. Dieser Fortschritt besteht darin, in seinem Bewusstsein nicht nur einen direkten Repräsentanten für das entsprechende Ding aus der Sinneswelt haben zu können –

Heringe, Stockfische, Lachse, Forellen –

sondern auch allgemeine Begriffe, die aus dieser Sinneswelt abstrahiert worden sind –

also zum Beispiel: Fisch – oder Baum, und nicht nur „Birkenbäume, Kirschenbäume, Orangenbäume“ –    

die daher diese Repräsentanten der Sinneswelt nicht mehr direkt enthalten müssen – allerdings immer noch indirekt auf diese verweisen – also abstrakt. –

Und wer glaubt, nur diese scheußliche „Philosophie der Freiheit“ sei abstrakt, der zieht eben nicht in Erwägung, dass all unser tägliches sogenanntes Gedankenleben mit Fischen und Bäumen eben auch bereits abstrakt ist. – Und ansonsten ist diese „Philosophie der Freiheit“ natürlich nicht abstrakt, sondern lebendig. Denn sie ist nicht aus der Sinneswelt abstrahiert, sondern aus einem lebendig erlebten Gedankenkosmos entnommen. –

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