von Ingo Hagel
Natürlich ist der Spiegel überhaupt nicht in der Lage und willens, eine kritische Analyse zu diesen ungeheuerlichen Nachrichten zu liefern: Bereits in dem Beitrag: „Amerikas Superreiche starten Spendenaktion“ hatte er von der Initiative der US-Milliardäre Bill Gates und Warren Buffett berichtet, Milliardäre in aller Welt zur Abgabe eines großen Teiles ihres Vermögens in eine Stiftung (vorgeschrieben sind mindestens die Abgabe von 50 % des Vermögens) zu überreden. Mittlerweile sind mehr als 100 Milliardäre diesem edlen Spender-Club beigetreten, die meisten von ihnen kommen aus den USA.
Allein hier liegt ja schon der kritische Punkt: Denn wie ist es möglich, dass ein Mensch in der heutigen Zeit (durch „seiner Hände Arbeit“?!?!) nicht nur Millionär wird, sondern Milliardär, und zwar vielfacher? Unnötig zu erwähnen, dass eine Milliarde 1.000 mal eine Million (Euro oder Dollar) darstellen. Wie schafft man es, sich auf ehrliche Weise – d.h. ohne es anderen Menschen wegzunehmen – ein solches Vermögen anzueignen? Hier liegt ja bereits die erste dieser Ungeheuerlichkeiten, die medial dem Volk der Spiegelleser als „Spendenrevolution“ verkauft werden. Natürlich schafft man es nur auf die Weise, indem man erstens viele Leute für sich arbeiten lässt und diese schlecht bezahlt, d.h. seinen eigenen Mitarbeitern den Ihnen zustehenden Lohn beziehungsweise Anteil am gemeinsam in der Firma Erwirtschafteten vorenthält – siehe dazu hier und vor allem zu den Konsequenzen, die gezogen werden müssen, hier:
Und auf der anderen Seite kann man sich sicher fragen, ob die Produkte, mit denen diese Milliardäre ihr Vermögen gemacht haben, nicht völlig überteuert gewesen sind, d.h., dass diese Milliardäre nicht nur ihren Mitarbeitern das Ihnen zustehende Geld vorenthalten haben, sondern auch noch durch überhöhte Produktpreise das Geld ihren Kunden abgenommen haben.
Nun scheint auch der SAP Gründer Hasso Plattner diesem Club der Superreichen Spender beigetreten zu sein und hat die Hälfte seines auf 5,4 Milliarden Euro geschätzten Vermögens gespendet (s. dazu auch hier). Der Spiegel verbrämte die „Großzügigkeit“ Plattners mit der Zwischenüberschrift „Der Gesellschaft etwas zurückgeben“ – und streute damit natürlich wieder einmal Sand in die Augen der Leser: Denn zuerst hat Hasso Plattner dieses Bild natürlich nicht von „der Gesellschaft“ genommen, sondern natürlich von seinen übrigen Mitarbeitern, denn sie alle gemeinsam – mit ihm – und nicht er alleine haben den Umsatz von SAP erwirtschaftet.
Der Spiegel hätte ja die Frage aufwerfen können, in welcher Weise die 65.000 Mitarbeiter von SAP bessere Gehälter bezogen hätten, wenn SAP Gründer Plattner – und selbstverständlich die gesamten übrigen Großverdiener in der Führungsriege dieser oder anderer Firmen – eben nicht diese exorbitanten Summen aus dem Umsatz ihrer Firma bezogen hätten, sondern stattdessen für eine bessere Bezahlung ihrer Mitarbeiter gesorgt hätten.
Vor kurzem hatte ich ja darüber berichtet, dass es sich um einen Betrug handelt, wenn Spitzenverdiener vom Staat ihre – selbstverständlich unverschämt hohen – Gehälter weggesteuert würden, weil nämlich nicht der Staat ein Anrecht auf dieses Geld hat sondern die übrigen Mitarbeiter eines Unternehmens, da sie es ja waren, die dieses Geld in der Firma erwirtschaftet und verdient haben, und denen dieses Geld von den maßlosen Superverdienern weggenommen wird:
Linke will 100-Prozent-Steuer für Spitzengehälter – Damit würde die arbeitende Bevölkerung aber nur ein zweites Mal betrogen, nur diesmal nicht vom Unternehmer, sondern vom Staat
Eine solche Maßnahme eines Spitzensteuersatzes kann ja wirklich nur als aller äußerste Notmaßnahme oder Notbehelf vom Staat durchgesetzt werden, wenn andere Regeln von der mit der Politik unheilvoll verbundenen Wirtschaft verhindert werden. Und eine dieser Regeln müsste sein, dass zuallererst die Mitarbeiter, die in einer Firma gemeinsam einen Umsatz erwirtschaften, ein Anrecht haben, diesen Umsatz unter sich zu verteilen. Siehe dazu hier auf Umkreis Online.
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