von Ingo Hagel
Aus dem Reisetagebuch des Radagast Zerfranski: „Der tibetanische Wandersmann – Hin und hoffentlich auch wieder zurück – Alles eigenhändig erfunden und mit dem Munde gemalt“
Da gab es gerade diese Wettermeldung über den Polarwirbel, der sich verschoben hat, und daher Kälte über Kanada, Amerika und auch über Europa bringt. Die Ursache – wird ausgeführt – sei ein verschobenes Hochdruckgebiet über dem Nordpol – was sicher zutreffend ist. Aber was ist die Ursache für das verschobene Hochdruckgebiet über dem Nordpol? Dazu hören wir dann, dass diese ganzen Störungen alle letztendlich von dem El Niño abhängen (bei 2:05). Wir nehmen das zur Kenntnis wie das verschobene Hochdruckgebiet über dem Nordpol – aber fragen uns: Was ist denn nun die Ursache für den El Niño? Oder: was ist die eigentliche wirkliche Ursache für dieses? Oder für jenes?
Ist es nicht so, wie bei der Tür, die sich öffnet, und zu der jemand fragt, warum sich die geöffnet hat.
Zu diesem Problem könnte dann eine Doktorarbeit gemacht werden. Und da wäre dann –
vielleicht und nur zum Beispiel –
zu lesen, dass der Grund dafür, dass sich die Tür geöffnet hat, der ist, dass sich die Verriegelung der Tür im Türrahmen zurückgeschoben hat. Auch da kann man weiterforschen, bis man dann darauf kommt, dass die Türklinke sich von oben nach unten bewegt hat. Da muss wohl ein Gewicht drauf gelegen haben. Man wird dann weiter darauf kommen, dass dieses Gewicht von einer menschlichen Hand stammt, die sich auf die Türklinke gelegt hat. Auch da sind natürlich wieder rein naturwissenschaftlich verschiedene Sehnen, Muskeln und Knochen sowie verschiedene organische Ursachen und Wirkungsprinzipien zu beachten, damit so eine Hand sich auf eine Türklinke legen kann und diese drücken kann. Das hätte man dann also soweit gut überstanden und erklärt. Und es ist vom rein naturwissenschaftlichen Gesichtspunkt alles richtig beobachtet und beschrieben dort. Und keinem wird es in dieser Doktorarbeit auffallen, dass von einem menschlichen Wesen, dem es eingefallen ist, aus einem Willensentschluss heraus die Hand auf die Türklinke zu legen und so die Tür zu öffnen, in dieser Doktorarbeit nicht die Rede ist.
Die Welt ist gefangen in ihren materialistisch – naturwissenschaftlichen Erklärungen –
gegen die ja im Prinzip nichts einzuwenden ist, weil sie eine Schicht des Daseins darstellen – wie ich oft hier auf Umkreis gesagt habe. Und dass man an der Naturwissenschaft an den Fakten der Sinneswelt entlang denken lernen kann, das habe ich auch gesagt.
–
Überträgt man diese Art des Denkens dann auf soziale Fragen, dann landet man allerdings dort, wo wir heute im Sozialen gelandet sind – und keiner hat auch nur irgendeine klitzekleine Ahnung, warum sich die Gesellschaften in Not befinden. Das soziale Leben der Menschen ist eben nicht gemäß dem Denken zu ordnen und zu organisieren, wie das die Naturwissenschaft lehrt. Auf die Gesetze, nach denen das soziale Leben der Menschen gestaltet werden sollte, wurde hier auf Umkreis-Online ja immer wieder hingewiesen. Rudolf Steiner führte dazu in der GA 333 S. 62 folgendes aus:
Denn was sehen wir, indem wir so recht das Wesen der gegenwärtigen Zeit zu verstehen suchen? Ich möchte sagen: Zwei Wege sehen wir, der eine links, der andere rechts. Der eine gibt uns die Möglichkeit, stehenzubleiben bei denjenigen Anschauungen, die die bloße Naturwissenschaft gebracht hat, und von dieser Anschauung, die die Naturwissenschaft gebracht hat, nun auch überzugehen zu den sozialen Anschauungen; also von dem Glauben auszugehen, man könne mit demselben Ideenvermögen, mit dem man die Natur begreift, auch das soziale Leben begreifen. Das haben Karl Marx und Friedrich Engels getan, das tun Lenin und Trotzkij. Deshalb kommen sie zu ihren Wegen. Das sehen die Menschen heute noch nicht ein, daß die Naturwissenschaft auf der einen Seite steht, und daß ihre letzten Konsequenzen in dem sozialen Chaos, im sozialen Niedergang zum Ausdruck kommen. Der furchtbare Glaube, der im Osten Europas jetzt alle wirkliche menschliche Kultur vernichten will, dieser furchtbare Glaube des Lenin und Trotzkij, er geht hervor aus dem anderen Glauben, daß man die Wege der naturwissenschaftlichen Erkenntnis auch im sozialen Leben gehen müsse.
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Falls Ihnen dieser Artikel jedoch unverständlich, unangebracht, spinnig oder – noch schlimmer – „esoterisch“ vorkommen sollte, gibt es vorerst wohl nur eine Lösung, nämlich die Seite des Umkreis-Institutes weiträumig zu umfahren. Also:
mmm
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