von Ingo Hagel
Nachdem der (englischsprachige) iranische Fernsehsender Press TV bereits in England abgeschaltet wurde, erfolgte nun auch hier in Deutschland dessen Verbot. Christoph Hörstel berichtet in diesem Interview mit dem iranischen Sender IRIB über die Gründe. Seiner Meinung nach ist die deutsche Bevölkerung in größeren Teilen als man denkt aufgewacht und traut den Medien nicht mehr. Auch das Fernsehen ist nicht mehr verlässlich. ARD, ZDF und andere sind inzwischen einfach nur Propagandatruppen an der Seite der NATO-Aggression. Wenn der Iran beschuldigt wird, hören wir dazu niemals eine iranische Stimme.
Nach Hörstels Auffassung wurde Press TV abgeschaltet, weil dieser Sender in der Vergangenheit deutlich seriöser berichtete als unsere eigenen Medien. Und damit war Press TV ganz klar ein Faktor im kritischen Bewusstsein der deutschen Bevölkerung geworden. Christoph Hörstel sieht in der Abschaltung von Press TV den integralen Bestandteil einer aggressiven Strategie gegen den Iran. Auch er weist auf das hin, was der Westen mit Syrien macht, nachdem dessen militärische Option dort gescheitert ist, nämlich die Förderung des Terrors kleiner Banden (s. dazu auch: Webster Tarpley: Der Aufstand und die Destabilisierung in Syrien sind vom Ausland gesteuert). Das wird vermutlich auch verstärkt auf den Iran zukommen. Hörstel hofft, dass die iranische Seite ihre Medienanstrengung noch weiter verstärkt.
Die Internetversion von Press TV ist noch am Netz.
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Update vom 16. Juni 2012 – Die Seite Alles Schall und Rauch schrieb:
Press TV darf nach Gerichtsurteil wieder senden
Anfang April berichtete ich, die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat der Betreiberfirma des Satelliten ASTRA mit Niederlassung in Unterföhring angewiesen, die Übertragung (Uplink) des Signals von Press TV mit sofortiger Wirkung einzustellen. Als Begründung gab die BLM an, der iranische Sender hätte keine Sendelizenz für Europa. Jetzt hat ein deutsches Gericht entschieden, dieses Verbot der BLM muss aufgehoben werden, nach dem Press TV eine Klage eingereicht hat. ….