Christoph Hörstel: „Politische Änderung von der Straße und ohne Partei erhoffen“ sei Traumtänzerei

 

von Ingo Hagel 

 

Vielleicht hat Christoph Hörstel meine letzten Artikel zu dem Thema gelesen (siehe hier sowie unten in Related Posts). Das wäre jedoch kein Grund, dass er entgegen seiner sonst so konzilianten Art nun etwas ungehalten wird. In der Beschreibung dieses YouTube-Clips schreibt er:

Und die Traumtänzer, die eine politische Änderung von der Straße und ohne Partei erhoffen, müssen einsehen, dass es keine Abkürzungen gibt: Das Recht auf Widerstand entsteht aus dem soliden VERSUCH, es im bestehenden System zu schaffen. Dabei ist völlig unerheblich, ob wir GmbH oder Räuberbande sind: Wir müssen mitspielen, wo die Verbrecher spielen, sonst sind wir chancenlos – oder bedienen das System.

Ich will ja nicht frech sein. Aber wer ist der Traumtänzer? Derjenige, der hofft, dass alle Menschen, die das Rechtsleben einer Gesellschaft (Politik) betrifft – und zwar auch die Menschen „von der Straße“ – in dieses Rechtsleben und die Entscheidungen eingebunden werden sollen. Oder derjenige, der sich vehement dagegen ausspricht, aber dabei nicht merkt, dass er doch selber auf der Straße steht und zu den Menschen „von der Straße“ spricht und politische Reden hält? Denn genau das tut Christoph Hörstel doch in diesem Clip – im Hintergrund fahren die Autos herum.

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Und daher glaube ich, dass Christoph Hörstel sich in dieser Angelegenheit gar nicht selbst versteht. Alles, was er – neben den vielen anderen Aktivisten der unabhängigen Medien, von denen er auch einer ist – in den letzten Jahren gemacht hat, ist, Videos zu machen, Artikel zu schreiben, Reden zu halten für den Menschen „von der Straße“, für jeden, der es sich auf YouTube oder wo auch immer angucken oder lesen will. Wir alle sind „von der Straße“. Was ist das anderes, als zu arbeiten für den Menschen „von der Straße“, damit diese in Zukunft bessere politische Entscheidungen treffen, als sie das heute noch tun?

 

Heute läuft die politische Willensbildung noch auf dem Wege dieser völlig unzeitgemäßen Wahl von Parteien ab. 

Leider, leider, muss man sagen. Und Christoph Hörstel schreibt:

Wir müssen mitspielen, wo die Verbrecher spielen, sonst sind wir chancenlos – oder bedienen das System.

Das ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber es ist seine persönliche Entscheidung. Was aus den ganzen grünen und linken und so weiter Gruppierungen geworden ist, die irgendwann in den 60er und 70er Jahren beschlossen haben, dort mitzuspielen „wo die Verbrecher spielen“, das heißt den „Marsch durch die Institutionen“ anzutreten, das kann man ja heute gut sehen. – Die Entwicklung der Zeit geht aber in eine andere Richtung.

Der Sieg der AfD gerade bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern beruht nicht auf den vielen Unterpunkten in deren Wahlprogramm, sondern einzig und allein auf einem einzigen Punkt: Und der betrifft die katastrophale Einwanderungspolitik der Großen Koalition unter Kanzlerin Merkel.

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Und die großen Verluste, die die anderen Parteien eingefahren haben – einschließlich des gigantischen Verlustes der Linkspartei, die nichts anderes tut, als sich in dieser Frage mit Blick auf zukünftige Regierungskoalitionen anzupassen, wofür sie nun allerdings ebenfalls die Quittung bekommen hat – beruhen darauf, dass es sich bei dieser Wahl nicht um eine gewöhnliche Wahl von irgendwelchen Parteien und/oder deren Funktionäre gehandelt hat, sondern um eine Abstimmung – sozusagen eine Volksabstimmung – „von der Straße“ gegen diesen Punkt dieser zerstörerischen Einwanderungspolitik. Die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern war nichts anderes als eine Protest-Abstimmung „von der Straße“ – gegen die Parteien. Und genau das wird in der Zukunft immer mehr passieren. Aber nicht, weil die Menschen so begeistert sind von Parteien, sondern weil sie eine (diesmal neue) Partei nur deshalb wählen, weil sie sich auflehnen gegen die Parteien und ihre Machenschaften. Und das wird auch keine neue Partei ändern. Eine neue Partei, die sich heute wirklich zum Wohle der Menschen gründen würde, würde ganz offen sagen, dass sie die Partei zur Abschaffung der Parteien ist. Was wir brauchen, sind keine neuen Parteien, sondern sachliche Arbeitsgruppen (und zwar nur) auf dem Gebiet der Rechtsverhältnisse der Menschen untereinander, das heißt auf dem Gebiet der Politik. Und ich bin überzeugt, dass Christoph Hörstels Partei Deutsche Mitte hier viele gute Vorschläge einzubringen hat – die natürlich mit den anderen Teilnehmern des Rechtslebens (Politik) abzustimmen wären.

 

Wenn die Menschen weiterhin so bürgerlich denken wie Christoph Hörstel, 

der ja im Kern gute Aufklärungsarbeit leistet, aber ansonsten doch nur auf die alten und ausgelatschten politischen Mittel (Gründung einer Partei) setzt, dann werden wir eben immer weiter diese Parteien haben, die vorgeben, alles immer differenzierter werdende Rechtsempfinden der Menschen einer Gesellschaft über die so vielen Bereiche hinweg in einer einzigen Partei – an die man natürlich nur glauben und die man wählen muss – vereinigen zu können. Dann werden wir in Zukunft immer mehr solche Wahlen haben – wie die letzte Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern eine war – in denen de facto aber nicht mehr über Parteien und deren Programme usw. abgestimmt werden wird, sondern immer mehr nur noch über die verschiedenen  gesellschaftlichen Katastrophenpunkte – so wie sie gerade anstehen mögen – weil sie von unserem übrigen bankrotten Parlamentarismus und deren Parteien eines Einheitsstaates so betrieben werden.

 

 

 

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