von Ingo Hagel
Schon der Titel des Films zielt – mal wieder – auf das Thema des Sterben, des Todes ab – beziehungsweise darauf, dass der Held entweder maßlos arrogant oder bereits übergeschnappt ist, weil er glaubt, sich darüber hinwegsetzen zu können –
was beides attraktive Motive für den Konsum dieses Films darstellt, da die Zuschauer sich immer freuen, Jemanden auf der Leinwand zu sehen, von dem sie das Gefühl haben, sich mit ihm identifizieren zu können. –
Oder aber der Film spielt bereits in einer anderen Dimension,
in der, wenn man – wenigstens vom Verständnis her – darauf eingeschult ist –
das heißt also in Anlehnung an die Titelfigur dieses Filmes: Wenn man sich die Lizenz zum Umgang mit den Sterbekräften dieser Welt erworben hat –
man diese Kräfte des Todes beziehungsweise den Tod selber –
der ja immer und in jedem Moment des Lebens auf einen zukommt, weil der Tod einfach ein konstituierender Faktor des Menschenwesens ist –
einfach beiseite und an den ihnen rechtmäßig zukommenden Platz schieben kann – das heißt die Kräfte des Sterbens, des Todes handhaben kann, so dass sie nicht nur im Hintergrund da, sondern für Einen auch sichtbar sind, aber sie tangieren einen nicht.
Egal. Wenn es in der Welt des Action-Films ans Sterben geht,
dann trifft es die Helden nie beim Spatengang, im Bett oder beim Ölen der Waffe, sondern es braucht immer einen abgewichsten Bösewicht, der so ziemlich alle Hebel in Bewegung setzt, um sie um die Ecke zu bringen. So auch hier bei diesem neuen Bond-Film:
Bond 25: Bösewicht, Drehorte und weitere Details bekannt gegeben
Die Zeitungen, die Kinobesucher, die Streaming-Portal-Abonnenten und die Kinokritiker schlecken sich immer die Finger ab, wenn mit jedem neuen James Bond Film auch ein neuer „Bösewicht“ auftreten und neues Böses tun darf:
Welcher wird es nun diesmal sein? Und ist er auch genügend und in überzeugender Weise böse? Denn wir – die kleinen, nicht denken wollenden Spießbürger – wollen gehörig an unseren Bösewicht-Rezeptoren gekrault werden, denn wenn die nicht regelmäßig und mit immer bös- und abartiger werdendem Zeugs stimuliert werden, werden wir von Tag zu Tag immer rappeliger, ist doch unser stinkelangweiliges und sinnloses Leben ohne stetig ansteigende Mengen Koks sowieso kaum noch auszuhalten. –
Der Tod und das Böse, das die James Bond Filme –
sowie selbstverständlich alle anderen gepflegten Actionthriller- und Baller-Filme – böse, böse! – ich nehme den neuen James Bond Film nur als Aufhänger für das gesamte Phänomen –
die dauernd gemütlichen englischen – und amerikanischen – Nebel verbreiten –
Schatz, reichst du mir mal die Kartoffelchips rüber! –
scheint für die heutigen modernen Menschen ungeheuer faszinierend zu sein. Die Menschen wenden sich vom Tod und dem Bösen nicht mit Abscheu ab, weil sie keine Beziehung zu ihm haben, sondern sie haben sehr wohl eine Beziehung, und sie finden den Tod und das Böse ungeheuer interessant. Das muss man einfach anerkennen, um den Blick auf bestimmte geistige Realitäten etwas freier zu bekommen.
Der Kinobesucher in der staatsumsorgten Pamper-Spirale
immer weiter abwärts auf seinem öden Weg zum Friedhof –
das Weltwirtschaftsforum zwitscherte fröhlich: „Sie werden nichts besitzen, und Sie werden glücklich sein.“ – siehe dazu auch hier – nur zum Beispiel –
bekommt das, was er nicht denken will, in für ihn schluckbarer Wahrnehmungs-Form vom Kino serviert, so dass er sich nicht in seinem armen modernen Gehirn verknoten muss – und vielleicht sogar Kopf- oder Bauchweh bekommt.
Nun ist also die geistige Welt und das in ihr waltende Böse
so derartig dick aufgetragen wie Leberwurst auf dem Butterbrot im neuen James Bond Film im Kino angelangt, so dass dieses neue Böse –
Voooorsicht! Heiß und fettig! –
mit dem Namen Lyutsifer Safin bezeichnet wird. –
Hach! Ihr Drehbuchschreiber seid ja sowas von einfallsreich! –
Also ich nehme an, Luzifer soll eigentlich der bürgerliche Vorname – Satan soll der Nachname sein. Aber das ist natürliche reine Verschwörungstheorie. Und das darf man so auch nicht auf das handgemalte Schild an der Wohnungstüre, ins Telefon- oder ins Drehbuch reinschreiben. –
Dass die Bezeichnung Satan diejenige Wesenheit benennt,
die in der Anthroposophie Ahriman genannt wird, das beschreibt Rudolf Steiner zum Beispiel hier in der GA 123 S. 216. – Und dass der Mensch diesen beiden Wesenheiten – neben vielem Schlechten – auch Ausschlaggebendes und spezifisch Menschliches zu verdanken hat, das wird zum Beispiel mit Blick auf die luziferischen Wesenheiten ausführlich hier in der GA 13 ab Seite 245 – und mit Blick auf die ahrimanischen, also satanischen Wesenheiten ebenda ab S. 256 beschrieben.
Dass Luzifer und Satan nicht eine einzige Wesenheit ist,
sondern zwei Wesenheiten sind –
was schon Goethe in der Beides zusammenfassenden Gestalt der Mephisto in seinem Faust nicht ganz durchschaut hat –
und dass es auch nicht darauf ankommt, dieses Böse auszumerzen –
was auch nicht gehen wird, weil der Mensch in seiner ganzen Wesenheit aus diesen Kräften konstituiert ist –
sondern dass es im Menschen darauf ankommt
den Gleichgewichtszustand zwischen ahrimanischen und luziferischen Mächten herzu- stellen,
dass es also in der heutigen Zeit von einer eminenten Wichtigkeit ist, der Zweizahl – also gut und böse – die Dreizahl entgegenzusetzen – nämlich den oben angeführten Gleichgewichtszustand zwischen den zwei (!) Seiten des Bösen – das beschreibt Rudolf Steiner – nur zum Beispiel – hier.
Dass die Menschen nicht nur den Tod und das Böse ungeheuer interessant finden,
sondern auch eine Sehnsucht nach dem Teufel haben –
also nach dem, was hier in diesem James Bond Film nur notdürftig als Leberwurst, will sagen als Lyutsifer Safin verkleidet worden ist –
das beschrieb Rudolf Steiner damals schon am Beispiel der vor einiger Zeit noch sehr bekannten deutschen Autorin Ricarda Huch, die „einen merkwürdigen Schrei – könnte man sagen“ ausstieß,
den Schrei danach, dass die Menschheit wiederum etwas kennenlernen müsste, was eigentlich seit Luthers Zeiten, bis zu welchen noch atavistisches Hellsehen auf diesem Gebiete gereicht hat, der Menschheit verlorengegangen ist. Ricarda Huch sagt, dass eigentlich das Notwendigste für die gegenwärtige Menschheit sei, den Teufel kennenzulernen. Sie betrachtet es nicht als so notwendig, sich mit Gott bekanntzumachen; als viel notwendiger betrachtet sie es für die gegenwärtige Menschheit, sich mit dem Teufel bekanntzumachen.
Und Rudolf Steiner führte weiter aus, damit hinweisend auf die Notwendigkeit,
dieses Thema zwar nicht nach James Bond Manier, aber nach der Art der anthroposophischen Geisteswissenschaft zu behandeln:
Aber ein guter, ein richtiger Instinkt für die Gegenwart liegt diesem Schrei nach dem Teufel zugrunde. Die Menschen sollen nicht einfach blind, schlafend hineinwachsen in dasjenige, was eine eherne Notwendigkeit für die nächste Zeit von ihnen verlangt: sich im Laboratorium, in der Werkstätte, in der Bank, überall mit den Sendungen des Teufels zu tun zu machen. Das müssen die Menschen zum Kulturfortschritt tun; aber kennen müssen sie den Teufel, wissen müssen sie, dass in dem Augenblicke, wo sie, sagen wir, die Stahlkammern aufschließen, in der Kraft des Schlüssels die Kraft des Teufels steckt. Das ahnt instinktiv Ricarda Huch. Das müssen die Menschen wissen, denn allein das Wissen führt in der richtigen Weise in die Zukunft hinein. Und schon das ist von ungeheuer großer Bedeutung, dass sich Menschen finden, die instinktiv die Notwendigkeit betonen, dass die Menschen nicht schlafend an dem immer mächtiger werdenden Teufel vorbeigehen.
Vor dieser Notwendigkeit allerdings scheuen sich die Menschen heute.
Aber dick aufgetragene, nur notdürftig verkleidete Leberwurst –
natürlich nur im Naturdarm –
auf dem Kino-Ticket, das nimmt der geistig impotente und unwillige kleine Wutbürger sehr gerne entgegen:
In bester Bond-Manier verschanzt sich Safin auf einer einsamen Insel, die an die Verstecke klassischer Bösewichte wie Blofeld und Dr. No erinnert. Auch ist Safin ungemein effizient und schafft es mit seinem durchtriebenen Plan weiter als so manch anderer Bond-Bösewicht und stellt diese in den Schatten.
Toll! Wir lieben es, wenn endlich „ungemein effiziente“ „Bösewichte„
neben der restlichen Horde nur „klassischer Bösewichte“ –
die aber leider doch bloß schwachbrüstige, geschlechtsumgewandelte Schwuchteln oder unfähige Pappnasen waren, die immer nur darauf gewartet haben, dass endlich Dienstschluss am Set war, und sie die Füße vor dem Fernseher im Wohnwagen hochlegen konnten –
alles Böse „in den Schatten stellen„, indem sie dieses endlich in klassischer Weise „effizient“ durchindustrialisieren. –
Also Herr Doktor Schnagel: Durchindustrialisieren – Das machen wir doch bereits in unserer Firma – jeden Tag. Tja, wachsen oder weichen, Sie wissen ja …
Im Kino ist die Menschheit also längst dabei, die Schwelle zur geistigen Welt zu überschreiten.
Anders sind diese Dinge gar nicht zu verstehen. Sichtbar wird dies heute zum Beispiel in der Wahrnehmungsform eben dieser Produkte des Kinos –
sowie der einschlägigen Science-Fiction, Fantasy- und Horror-Literatur, die allerdings noch einen letzten Rest des innerlichen Mittuns beim Leser voraussetzen: Lesen –
in denen sich alle möglichen mehr oder weniger in die physische Welt hineingedrückten mystischen und übernatürlichen neuen und alten Fabelwesen, Eigenschaften, Geschehnisse, magischen Kräfte und Fähigkeiten auf der Leinwand tummeln, ohne dass die Zuschauer gegen diese albernen, abstrusen, unkünstlerischen aber in viel Action Raum und Zeit aufhebenden Märchenerzählungen protestieren.
Dieses Überschreiten der Schwelle zur geistigen Welt geschieht unbewusst,
ohne dass die Menschen davon etwas merken, und ohne dass sich diese geistige Welt um irgendwelche babyhaft kreischenden Befindlichkeiten des Zuschauers –
Nein, meine Suppe ess’ ich nicht! –
oder irgendwelche naturwissenschaftlichen Voreingenommenheiten kümmert. –
Also Herr Doktor Schnagel, wir überschreiten bei unserer wichtigen täglichen Arbeit an den neuen mRNA-Impfstoffen jeden Tag neue Schwellen und wir konnten weder das Böse noch die von Ihnen immer wieder zitierte Bewusstseinsseele bei unseren genetischen Untersuchungen nachweisen. –
Dieses Überschreiten der Schwelle zur geistigen Welt sollte allerdings bewusst geschehen,
was nicht heißt, dass jeder nun hellsichtig werden muss. Es genügt schon, die Dinge, die als Ergebnisse einer geistigen Forschung dargestellt werden (Anthroposophie) –
und dazu gehören natürlich auch die geistigen Forschungen, die dann schließlich zur Sozialen Dreigliederung führten – mehr dazu siehe hier auf Umkreis-Online –
mit dem gesunden Menschenverstand aufzunehmen und zu verstehen. Das geht nämlich. Auch wenn es Arbeit und Überwindung kostet, von alten Denkgewohnheiten loszukommen. Anders sind die heutigen Probleme nicht mehr lösbar:
Weder die natürlichen noch die sozialen Probleme der heutigen Zeit sind zu lösen ohne ein Befruchten des menschlichen Denkens, Empfindens und Wollens von der geistigen Welt aus.
Zu dem Problem des Schwellenübertrittes der gesamten Menschheit siehe – nur zum Beispiel – hier und hier.
Man könnte ganze Bücher dazu schreiben, in welchen bizarren, materialistischen Versinnbildlichungen
dieses Überschreiten der Schwelle zur geistigen Welt im Kino längst da ist, behandelt und den Menschen präsentiert wird. Allerdings weigert sich eben diese gesamte westliche Welt, diese Tatsache anzuerkennen, und sie weigert sich, sich mit diesem Schwellenübertritt der Menschheit adäquat –
das heißt nicht in der Wahrnehmungsform des Kinos, sondern bewusst und in der Denkform, also geistig – beziehungsweise wenigstens erst einmal gedanklich erkennend –
zu beschäftigen. Bis jetzt will sie diese geistige Welt nur als Surrogat im Kino anerkennen – das heißt unbewusst konsumieren. Das lindert schon mal ein wenig den Schmerz des –
unterdrückten, nie geförderten, immer verleugneten und daher unbewussten –
Erkenntnishungers. Denn ohne eine Erkenntnis der geistigen Welt kann man heute nicht sinnvoll und sinnerfüllt leben. Und dazu gehört eben auch diejenige wichtige Erkenntnis im Zusammenhang mit dem Tod und mit dem Bösen.
Die Kinoindustrie beziehungsweise wer sonst noch hinter dieser steht,
bedient allerdings diese unbewusste Sehnsucht der Menschen und bemüht sich intensiv, den Menschen irgendeinen sperrigen und unverdaulichen Ersatzbrei –
also Steine statt Brot –
anstelle der wirklichen geistigen Nahrung zu verabreichen –
die man eben nur aus der Anthroposophie Rudolf Steiners empfangen kann –
weil sie die Menschen weiterhin im geistigen Schlaf –
und damit lenkbar und manipulierbar –
halten will.
Die Kinoindustrie wirft den Menschen irgendwelche „mystischen“ Brocken hin, die für Denjenigen, der ein wenig die geistigen Hintergründe kennt, oft nicht völlig sinnlos erscheinen, wenn diese Brocken in der richtigen Weise an den richtigen Platz gerückt werden, die aber in der vermurksten Form, in der sie im Kino präsentiert werden, nur einen ungesunden Füllstoff für Seele und Geist der Zuschauer bedeuten.
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