von Stella Hagel
Mittlerweile ist Sophia 20 Jahre alt und besucht mich für ein paar Tage. Da sie mit sehr wenig Gepäck reisen musste, bittet sie mich, ein paar Dinge von mir benutzen zu dürfen. Ich stelle ihr alles, was sie brauchen könnte, bereit: Duschgel, eine Lotion, eine Creme für das Gesicht. Bei allem achte ich darauf, dass kein Produkt von Wala oder Weleda dabei ist. Ich erinnere mich noch deutlich, wie diese Marken früher bei ihr nicht akzeptiert wurden. Es war für Sie Anthroposophenkosmetik, machte „glänzige Hut“ und roch ihrer Meinung nach komisch.
Heute aber entdeckt Sophia beim Stöbern in meinem Kosmetikschränkchen mit interessiertem Blick eine grünen Tube mit Weleda Citruscreme. „Oh!“ fragt sie erfreut. „Darf ich die auch benutzen?“ Ich erstaunt: „Ja, natürlich darfst Du das, aber es ist Weledacreme!“ „Ja und?“ wundert sie sich, während sie an der Creme schnuppert. Und dann tief einatmend: „Mmmh, die riecht aber gut!“ Ich warne sie im Hinblick auf die Gefahr einer „glänzigen Hut“ : „Du, die ist aber ziemlich fettig.“ Sophia ist darüber aber gänzlich unbekümmert: „Na und? Meine Haut ist so trocken, die braucht das jetzt.“ Und mit Hochgenuss schmiert sie sich die Fettcreme ins Gesicht.