von Ingo Hagel
Aus dem Abschiedsbrief eines früheren CSU-Mitglieds an Markus Söder.
Die Infrastruktur des Landes ist marode. Brücken und Straßen entsprechen nicht mehr dem Standard. Das Stromnetz ist überaltert und kann jederzeit kollabieren. Die Bahn ist dringend sanierungsbedürftig. Die traditionell zentralen Industriezweige, der Autobau, die Chemie und die Pharmazie befinden sich am Rande des Niedergangs. Das Gesundheitssystem ist ruinös. Es ist gekennzeichnet von Ärztemangel und Krankenhäusern, die hoffnungslos überlastet sind. In Deutschland, einst „Apotheke der Welt“, kommt es zu Engpässen bei der Versorgung mit Medikamenten. Außerdem ist das Konstrukt kaum mehr finanzierbar. … Das alles nach 16 Jahren Merkel und dies bei trotz des Niedergangs vorläufig immer noch prosperierender Wirtschaft und hohen Steuereinnahmen! Im günstigen Fall handelt es sich dabei um Versagen, im schlechteren um Destruktion.
Ich bin ganz bei den Beschwerden des langjährigen CSU-Mitgliedes –
Florian Stumfall war 52 Jahre lang CSU-Mitglied und 25 Jahre politischer Redakteur beim Bayernkurier … –
das jetzt aus dieser Partei ausgetreten ist – auch wenn die von ihm aufgeführte Liste der Vergehen und Versäumnisse der CSU bei weitem nicht vollständig und sehr einseitig nur auf das äußere Gedeihen des Wirtschaftlichen gerichtet ist. –
Mehr zur Sozialen Dreigliederung – das heißt auch zu einem freien geistigen Leben sowie einer Politik, die sich nur auf das Rechtsempfinden der Menschen untereinander beschränkt – gibt es glücklicherweise hier auf Umkreis-Online. –
Aber: Liegt es nun an Markus Söder – dass das langjährige CSU-Mitglied sich nun gezwungen sah,
aus dieser Partei auszutreten? Oder liegt es an der CSU selber, die vielleicht sehr merkwürdige Wandlungen vollzogen hat, weg von einer Partei des Volkes – also Volkspartei – hin zu einem Haufen von volksamen – also ich meine natürlich: folgsamen – Apparatschiks? Aus den einleitenden Sätzen des Briefschreibers an Markus Söder:
… seit ich Ihre ersten Schritte im Landtag publizistisch begleitet habe, ist sehr viel anders geworden, vor allem die CSU. Ich will deshalb hier eine politische Summa der Politik der CSU und im besonderen die Rolle darstellen, welche die CSU als Koalitionspartner in den Regierungsjahren Merkel gespielt hat.
ist wohl eher Letzteres zu vermuten.
Und überhaupt: Wie denn nun weiter mit dem armen Ausgetretenen,
der am Ende eines 52-jährigen aus- und plattgetretenen Parteienlebens vor dem Ruin und den Scherben desselben steht? –
Und natürlich mit uns, die wir mit ihm fühlen! –
Wird er nun vielleicht ein Nichtwähler? Oder wird seine politische Zukunft als Wähler darin sehen –
nun, nachdem er sich endlich befreit hat vom Joch dieser niedergehenden unfreien CSU –
die Freien Wähler wählen – von deren Vorsitzenden Aiwanger der bayerische Ministerpräsident Markus Söder allerdings sagte,
dass Aiwanger im bayerischen Kabinett bisher jeden Beschluss der Anti-Corona-Maßnahmen mitgetragen habe. Er sehe daher keinen Grund, Aiwanger aus dem Kabinett zu entlassen. Zudem habe er das Gefühl, dass auch die Freien Wähler selbst „sehr unglücklich sind über seine Äußerungen“. Er wolle der Partei nun Zeit geben, die Lage selbst ein Stück weit zu reflektieren. Bemerkenswert sei aber auch die Reaktion der Wirtschaft, die sich klar gegen Aiwanger gestellt habe.
Womit der Ministerpräsident seinem lieben Bayernvolk – natürlich ganz freilassend – andeuten wollte, dass es, so wie die Dinge stehen, statt der Freien Wähler dann doch auch gleich die große Mutterpartei, also die CSU wählen könne.
Es könnte einem angesichts dieses nicht nur die CSU betreffenden Parteienunwesens
mal wieder dämmern, dass mit diesen Parteien kein Staat mehr zu machen ist –
abgesehen von dem alten, überkommenen und längst veralteten Einheitsstaat. –
Aber das werden die Leute erst dann einsehen, wenn ihnen Alles unter den Händen zerkrümelt ist. Aha, hier kommen ja gerade die neuesten Nachrichten dazu rein:
Grüne wollen Klimaschutz-Ministerium mit Vetorecht
Das hört sich faszinierend an! Wir sollen also neben dem Kanzler endlich wieder einen deutschen Kaiser bekommen. Klima-Kaiser natürlich.
Aber egal! Gerade eben stellte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder –
der offensichtlich ganz unglücklich ist über die Wahlkampffehler der immer weiter in den Umfragen abschmierenden Grünen – also des zukünftigen Koalitionspartners der CDU/CSU –
Annalena Baerbock ein exzellentes Zeugnis aus (bei 18:45):
… ich will übrigens Frau Baerbock überhaupt nicht absprechen, dass sie eine kompetente und … und … fähige Politikerin ist …
Ährlisch??? Nach – nur zum Beispiel – all dem verlogenen Abschreibe-Unsinn der Dame??? – Nun ja, wenn er meint … und wenn die bayerischen Wähler das auch meinen …
Solange die Leute nicht einsehen, dass dieser ganze Parteienunsinn zu nichts Gedeihlichem führen wird,
und dass die einzig sinnvolle und fruchtbare Gliederung nicht diejenige in Parteien, sondern diejenige in ein dreigegliedertes Sozialwesen sein muss, so lange kann man alle diese geschilderten Erscheinungen von enttäuschten Menschen, die aus Parteien austreten, von verpeilten, illusionistischen Politikern und noch mehr verpeilten und illusionistischen Wählern als nichts anderes auffassen als die schmerzvollen Geburtswehen –
also: learning by feeling, not by thinking – das heißt: Alles muss erstmal angefasst und in den Mund genommen werden, bevor man merkt, dass es ungenießbar ist –
einer neuen Zeit, um aus der Wahrnehmung heraus –
weil eben das Denken nicht gesund funktioniert –
zu dem Erlebnis zu kommen, dass die alten politischen Wege wirklich völlig ausgelatscht und ausgetreten und völlig am Ende sind. Und dann werden wir weitersehen.
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