von Ingo Hagel
Sie stammt aus einem Buch Rudolf Steiners, bei dem es überraschen mag, dass dessen stilistisch völlig unphilosophisch erscheinender Inhalt doch letzten Endes genau damit zu tun hat –
und mehr noch: überhaupt erst die gesunde Grundlage für alles das darstellt, was in diesem Buch und in diesem Nachtrag verhandelt wird und –
was auch in der „Philosophie der Freiheit“ die Grundlage für die Freiheit ist: das reine Denken.
Ich bitte, mich nicht misszuverstehen: Ich mache damit, dass ich diese Stelle aus diesem Buch hier erwähne, keine Werbung für die Durchführung dessen, was Rudolf Steiner dort mit Blick auf die Aneignung übersinnlicher Erkenntnisse anführt. Denn das ist etwas, was jeder mit sich selber abmachen muss. Und die gesunde Seele weiß schon, wann sie bestimmte Grenzen der Erkenntnis erreicht und ausreichend durchschritten hat, so dass ein Fortschreiten im Sinne des oben angeführten Buches gesund und auch notwendig – aber vor allen Dingen mit Blick auf die eigene Denkorganisation ausreichend sicher – erscheint. Auf der anderen Seite finden sich in diesem Buch so viele gesundende Gedanken-, Seelen- und Willensübungen, bei denen ich mich frage, wie man ohne diese in unserer kranken und krankmachenden Zeit durchkommen soll. Diese kann man durchführen, auch wenn man nicht selber in übersinnliche Gebiete erkennend eindringen will. Der Grund also, warum ich in meinem Artikel auf dieses Buch verweise, ist allein der, weil es in diesem unten angeführtem Nachtrag Rudolf Steiners zu seinem Buch eine sehr hilfreiche und plastische Übung zum reinen Denken gibt.
Alles, was in diesem Nachtrag zu diesem Buch gesagt wird, bezieht sich also auf dem Hintergrund eines anzustrebenden reinen Denkens, das die Grundlage für das durch dieses Buch Angestrebte darstellt. Ich habe die entsprechenden Stellen in dem entsprechenden Nachtrag hervorgehoben.
Die erwähnte Passage, die zum Erüben des reinen Denkens ausgesprochen hilfreich sein kann, lautet:
Was auf dem hier gemeinten Wege von der Menschenseele durchlebt wird, das verläuft durchaus im Felde rein geistig-seelischen Erfahrens. Es ist nur dadurch möglich, solches zu durchleben, dass sich der Mensch auch noch für andere innere Erfahrungen so frei und unabhängig von dem Leibesleben machen kann, wie er im Erleben des gewöhnlichen Bewußtseins nur ist, wenn er sich über das von außen Wahrgenommene oder das im Innern Gewünschte, Gefühlte, Gewollte Gedanken macht, die nicht aus dem Wahrgenommenen, Gefühlten, Gewollten selbst herrühren.
Man muss das einfach einmal machen, um zu erfahren, wie schwer es ist, sich Gedanken über
„das im Innern Gewünschte, Gefühlte, Gewollte“
zu bilden,
„die nicht aus dem Wahrgenommenen, Gefühlten, Gewollten selbst herrühren.“
Es ist zu Beginn kolossal anstrengend zu differenzieren zwischen Gedanken über Etwas, die aber nicht aus diesem Etwas stammen. Mit dieser Anstrengung ist man allerdings bereits auf einem guten Wege zu dem reinen Denken.
Man merkt auch, wie man an einer Grenze steht, an der man glaubt, es wären gar keine Gedanken mehr möglich, wie dann aber doch plötzlich Gedanken kommen, entstehen: Gedanken über das Gefühlte, die aber nicht aus dem Gefühlten stammen. Gedanken, die sich immer mehr von dem Sinnlichen der Wahrnehmungswelt gelöst haben und daher in immer stärkerem Maße ein reines Denken darstellen. Diese wären allerdings nie entstanden wenn nicht diese eigene Denkanstrengung vorausgegangen wäre.
Teil 1) Warum nehmen so viele Menschen die Unfreiheit hin? – Wie lässt sich Freiheit wirklich begründen?
Teil 2) Die Triebfedern einer Handlung
Teil 3) Die Motive einer Handlung
Teil 7) Aber was ist und wie komme ich denn nun zum reinen Denken?
Teil 8) Eine weitere Möglichkeit, um dieses reine Denken zu üben
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