Aus Nr. 181 der Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Seite 423:
Allen diesen Dingen steht gegenüber der Goetheanismus. Ich meine damit auch wieder nicht etwas dogmatisch Festzusetzendes, sondern Namen muss man gebrauchen für etwas, das weit über den Namen hinausgeht. Ich verstehe unter Goetheanismus nicht das, was Goethe bis zum Jahre 1832 gedacht hat, wohl aber etwas, was vielleicht erst im nächsten Jahrtausend im Sinne Goethes gedacht werden kann, was aus der Goetheschen Anschauung, aus dem Goetheschen Vorstellen und Empfinden werden kann. Darauf ist es zurückzuführen, dass gerade in dem, was mit dem Goetheanismus in irgendeinem Zusammenhange steht, alles Abdorrende seinen eigentlichen Feind sieht. Auf diesem Gebiete erlebt man ja, ich möchte sagen, die stärksten Kulturparadoxien.
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