Ziele

Aus verschiedenen Gründen droht eine Marginalisierung des biologisch-dynamischen Landbaus. 86 Jahre nach seiner Begründung (im Jahre 1924) macht er nur noch knapp 6,9 % aller ökologisch wirtschaftenden Betriebe aus – oder 0,37 % aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland. Er ist sowohl in ideeller Hinsicht als auch in praktischer (z.B. im Handel für den Konsumenten) kaum noch zu erkennen. Aber auch mit Blick auf die Entwicklung des Ökobereichs insgesamt darf man sich keinen Illusionen hingeben: Ein immer stärkerer Preis- und Konkurrenzdruck erschwert seit längerem eine positive Entwicklung der Produktqualität.

Unseres Erachtens liegen die Gründe für diese Entwicklung darin, dass wesentliche geistige Potenziale des biologisch-dynamischen und Ökologischen Landbaus nicht weiterentwickelt wurden. Zwar wurden für die Etablierung dieser neuen Landbaumethoden enorme und anerkennenswerte Leistungen erbracht. Jedoch wurde es im Zuge deren einseitigen Verwissenschaftlichung weitgehend versäumt, diejenigen geistigen Motive herauszuarbeiten und zu vertiefen, die für diese Pioniergeneration mehr unbewusst Triebfeder für ihr Handeln waren: nämlich das Erleben von Natur und Erde als realer und daher schützenswerter Wesen. Zusammen mit einer vertieften Frage nach dem Menschen und seiner Beziehung zu den verschiedenen Kräften der Natur hätte dies allen Beteiligten eine stärkere Identifikation mit den Anliegen des biologisch-dynamischen und Ökologischen Landbaus ermöglicht. Auch hätte die Qualitätsfrage wohl erfolgreicher und verständnisvoller bearbeitet und vermittelt werden können. Das entstandene Ideendefizit führt heute in Verhältnisse, in denen immer stärker nur noch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle spielen. Dies gefährdet eine sinnvolle Entwicklung des biologisch-dynamischen und Ökologischen Landbaus.

Das Umkreis-Institut hat sich daher zum Ziel gesetzt, durch seine Arbeit (Forschung, Seminare und Vorträge) die verschiedenen Bereiche des biologisch-dynamischen und des Ökologischen Landbaus (landwirtschaftliche Praxis, Weiterverarbeitung, Handel, Verbraucher) zu fördern. Der biologisch-dynamische Landwirtschaftsimpuls stellt einen speziellen Aspekt der ökologischen Landbaubewegung dar. Er gründet in der Anthroposophie Rudolf Steiners. Diese betrachtet den Menschen und die Lebewesen der Naturreiche nicht nur als Ergebnis der irdischen Substanzen und Kräfte sondern insbesondere auch als Wirkung eines geistig zu denkenden Umkreises. Viele Phänomene der Naturwissenschaft werden erst auf diesem Hintergrund in einem tieferen Sinne verständlich. Das Umkreis-Institut setzt sich damit auch für eine Erneuerung der Naturwissenschaften ein, das heisst für eine ideelle Bearbeitung der Phänomene. Es versteht sich als ein Organ des freien Geisteslebens im Sinne des von Rudolf Steiner beschriebenen dreigliedrigen Organismus (siehe auch http://www.sozialimpulse.de) und arbeitet dementsprechend auch auf eine Veränderung der sozialen Verhältnisse hin.