Reklame für die Eine-Welt-Ordnung


von Ingo Hagel 

 

Zuerst verwiesen die Nachdenkseiten auf diesen Beitrag über Chrystia Freeland in der Sendung  „Titel, Thesen, Temperamente“ und veröffentlichten danach diese Rezension ihres Buches:

Rezension: Chrystia Freeland, „Die Superreichen. Aufstieg und Herrschaft einer neuen globalen Geldelite“

…..  Freeland zeigt auch, dass sich die Angehörigen dieser Klasse der Superreichen nach wie vor auf Kosten der Allgemeinheit durch die aktuelle Entwicklung der Wirtschaft sogar noch weiter bereichern. Die Autorin hat sich vorgenommen, den geheimnisvollen Zusammenhang zwischen Fortschritt und Armut zu entschlüsseln. Dabei ist ihre Hypothese höchst zutreffend. Fortschritt kann weder wahrhaftig noch nachhaltig sein, wenn all der aufgespeicherte Reichtum nur dazu dient, das Vermögen einzelner maßlos zu vergrößern, den Luxus zu steigern und den Gegensatz zwischen Besitz und Mangel zu verschärfen.  ….  Wer wissen will, wie schlimm es in Wahrheit bestellt ist, wird mit diesem Buch aus dem Westend Verlag in jeder Hinsicht gut bedient sein.

Die abstrusen Aspekte eines völlig entarteten Kapitalismus, die Chrystia Freeland beschreibt (und Wolfgang Hetzer auf den Nachdenkseiten rezensiert) sind sicher zutreffend. Höchst problematisch sind allerdings ihre Konsequenzen, die sie in der Sendung „Titel, Thesen, Temperamente“ schildert. Sie plädiert für eine globale und supranationale Ordnungsmacht, die diese Probleme in den Griff bekommen soll.

Chrystia Freeland: „Wir brauchen globale Lösungen! Eine globale Übereinkunft über eine höhere Besteuerung – wie sie zum Beispiel die OECD vorschlägt. Sonst wird es sehr, sehr schwierig, die Superreichen so zu besteuern, dass die modernen sozialen Wohlfahrtstaaten überleben können.“

Aber Du lieber Himmel, das soll die Konsequenz aus ihren Recherchen sein? Genau diese globale Ordnungsmacht – zusammen mit einer Menschheit, die ideell zu nichts Neuem aufwachen will – hat uns doch dieses Desaster eines aus dem Ruder gelaufenen Kapitalismus eingebrockt. Und nun möchte man die Welt wiederum von nur einigen Wenigen regulieren und regieren lassen? Nein, die von Freeland angesprochenen Probleme werden nicht durch eine globale Eine-Welt-Regierung gelöst, die – wer glaubt denn wirklich daran? – Superreiche besteuern soll (das geht auch national). Vielmehr benötigen wir viele dezentral zusammenwirkende Glieder von möglichst vielen souveränen dreigegliederten Staaten. Die korrupte Politik, die sich mit dem Raubtierkapitalismus einer übergeschnappten Wirtschaft verbunden hat, muss von diesem getrennt werden, und dazu muss das Geistes- und Kulturleben aus der Gängelung des Staates befreit werden – ich habe oft hier auf Umkreis-Online darüber berichtet. Auch darüber, dass Arbeit keine Ware mehr sein darf. Hier liegen die Lösungsansätze! Nicht Globalisierung und Zentralisierung ist anzustreben, sondern individuelle Lösungen für individuelle Menschen in eigenständigen Staaten und Gliedern ihrer sozialen Gebilde – das ist es, was auf der Tagesordnung steht heute. Wenn aber alles so weitergeht wie bisher mit Einheitsstaaten, unter deren Fittichen Wirtschaftsleben, Rechtsleben und Geistesleben Platz haben sollen, mit diesen Einheitsstaaten, die längst alt und morsch geworden sind und ihre Aufgaben für die Menschen nicht mehr erfüllen können, und noch dazu von den Globalisten wie Puppen gesteuert werden, dann sehe ich eine düstere Zukunft voraus.

Auf der Homepage des Ersten Programmes ist zu lesen:

Chrystia Freeland, eine der renommiertesten Wirtschaftsjournalistinnen der USA, hat nun ein Buch über „Die Superreichen“ geschrieben. Seit Jahren begleitet und erforscht sie die Mächtigen. Sie ist eine der Wenigen, die Zutritt zur öffentlichkeitsscheuen Welt der reichen Eliten hat.  ….  Chrystia Freeland hat Zugang zu den Konferenzen, den Think Tanks und Treffen der Milliardäre.

Ich habe mich gefragt, warum Freeland diesen Zugang zu diesen ganzen Think Tanks usw. eigentlich hat. Sie müsste in diesen Kreisen doch eigentlich sehr unwillkommen sein. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ihr Buch, dass zutreffende Fakten bietet mit einer unheilvollen Konsequenz (wie auf „Titel, Thesen, Temperamente“ geschildert) nichts weiter ist als eine geschickte Reklame (weil eben gespickt mit zutreffenden Einzelfakten zum Kapitalismus) für eine New World Order – wozu auch die katastrophalen Vision der Vereinigten Staaten von Europa gehört. Daher scheint mir Chrystia Freeland nichts weiter als ein Agent dieser Bestrebungen zu sein. Aber auch die Nachdenkseiten, durch deren Berichterstattung ich sowohl auf den Beitrag von „Titel, Thesen, Temperamente“ als auch auf diese Kritik von Wolfgang Hetzer stieß, favorisieren ja leider eine solche Lösung.

 

 

 

Anhang:

So gaben die Nachdenkseiten folgende Stelle eines Artikels eines anderen Blogs wieder (Hervorhebungen IH),

Aber das Fehlen einer „Vereinigten Staaten von Europa“-Entität, die Fiskalpolitik auf supranationaler Ebene durchführen kann, bedeutet, dass regionale Disparitäten (die es seit der Einführung des Euro gibt) in Kraft blieben und von der jüngsten Kreditkrise verschärft wurden.

der so endete (Hervorhebung IH):

Es ist daher an der Zeit darüber nachzudenken, wie ein großer Umbau des europäischen Projekts gestartet werden kann. Grundsätzlich gibt es zwei mögliche Wege. Erstens, wie würde eine Post-Euro-Welt aussehen? Die Auflösung der Eurozone müsste koordiniert erfolgen, da jede Nation mit einem Bank Run und schwerer Inflation konfrontiert wäre. Das Ergebnis wäre ein ineffizientes geteiltes System von der Art, das die Einführung des Euro eigentlich inspiriert hat.  Oder zweitens: Europa strebt eine „perfektere Union“ an und besinnt sich auf den ursprünglichen Ausgangspunkt des europäischen Projekts: die politische Union des Kontinents. Dessen Schlusspunkt wären dann die „Vereinigten Staaten von Europa“. Your choice: no Euro or the Euro real thing?

und kommentierten zustimmend:

Anmerkung KR: Für NDS-Leser nicht wirklich neu, aber sehr gut verständlich. Zum Weiterempfehlen geeignet.

Oder hier zu den Vereinigten Staaten von Europa:

Vor allem zeigt sich aber, dass die Osterweiterung des europäischen Binnenmarktes wie auch die Süderweiterung der Eurozone eine Sonntagsveranstaltung war, in der sich Europas Spitzenpolitiker als selbsternannte Europäer sonnten, während mühsame, aber substanzielle Schritte im Projekt “Vereinigte Staaten von Europa” unterlassen wurden. Die europäische Union gewann immer mehr an (Ober)fläche, wurde immer disparater, während der europäischer Bundesstaat mit einer europäischen Verfassung, europäische Parteien und politikverantwortlichen Abgeordneten in einem europäischen Parlament sowie weiteren gemeinschaftlichen Institutionen in immer weitere Ferne rückte.

Naja, das finden die Nachdenkseiten natürlich sehr bedauerlich.

 

 

 

Hat Ihnen dieser Artikel etwas gegeben? Dann geben Sie doch etwas zurück und unterstützen Sie meine Arbeit hier auf Umkreis Online durch eine

Spende!

Das geht sehr einfach über einen Bankeinzug oder über PayPal.