So wie die Dinge liegen, kann man sich in dieser Zeit der Ausbeutung mit Arbeit so gerade eben über Wasser halten

 

von Ingo Hagel

       

Dating-App geht an die Börse – Bumble-Gründerin jüngste Selfmade-Milliardärin

Für die Bumble-Gründerin Whitney Wolfe Herd hat sich der Börsengang der Dating-App gelohnt. Mit 31 Jahren ist sie nun die jüngste Selfmade-Milliardärin – und ihr Vermögen wächst weiter.

So wie die Dinge liegen, kann man sich in dieser Zeit der Ausbeutung mit Arbeit so gerade eben über Wasser halten. Hat man Glück und ist tüchtig, wird man – vielleicht – wohlhabend durch Arbeit. Irgendwann wird man dann Millionär, aber das auch nur, indem man andere für sich arbeiten lässt. Heute wird man – schwuppdiwupp – Milliardär, macht also wie im Falle der obigen Bumble-Gründerin 1500 Millionen, weil man mit einem Börsen-Auftritt viele, viele Aktien an „Investoren“ verkauft hat, die hoffen, in der Zukunft mit den von Ihnen erworbene Aktien noch mehr Geld zu verdienen, als sie dafür ausgegeben haben.

Heute treibt der Egoismus das Geld, das Denken, das Handeln – nicht die Einsicht, dass eine gute Idee, 

die aber erst in der Zukunft – vielleicht – gute Früchte für die Menschheit bringen wird, unterstützt werden muss. Hat aber Jemand eine Geld legende Wollmilchsau, die verspricht noch mehr Geld zu legen, wenn man sie mit Geld füttert, dann stürzt sich gleich die ganze Börse auf einen. Nicht, weil diese eine gute Idee unterstützen will, sondern weilsie glaubt, sie bekäme ihr Geld und dazu noch viel mehr Geld in der Zukunft zurück. Nicht aus Arbeit wird Geld, sondern aus Geld wird Geld. – Ach, da fällt mir dazu doch dieses hier ein:

„Isch scheiß’ disch sowas von zu mit meinem Geld …“

Sagte in dieser grandiosen Szene von „Kir Royal“ Heinrich Haffenloher, rheinischer Klebstoff-Fabrikant, (bei 0:35) zu Baby Schimmerlos, der von Sekunde zu Sekunde dieser bemerkenswerten Rede bedrückter aussah, wohl weil er bemerkte, wie charakterlich schwach und ungefestigt er gegenüber diesen „goldenen Aussichten“ war. 

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Jedenfalls erreichte uns dann kurz nach der Nachricht dieser glücklichen Bumble-Gründerin diese Meldung:

Vermögen des US-Investors – Buffett jetzt 100 Milliarden Dollar reich

Wir sind natürlich sprachlos über so viel Pfiffigkeit – 

alles natürlich mit eigenen Händen erarbeitet –

und gleich auch grün vor Neid. Da schalten wir doch gerne zum Runterkommen den Fernseher an und schauen uns diese Sequenz aus „Breaking Bad“ noch mal an: –

Wir erinnern uns: Ehemaliger Chemie-Lehrer mit Krebsdiagnose, bei dem wohl alle Sicherungen der pädagogischen und auch sonstigen Empathie durchgebrannt sind, denkt sich, wenn er schon über die Wupper geht, dann soll doch gleich –

stellvertretend für all die, denen er sein miserables, verkorkstes und sinnloses Lehrerdasein widmen musste –

ein Haufen Kinderleins und jugendliche Rotzlöffel, gleich mitwuppern, indem er sie gebührend – also gegen Gebühren! – mit Chrystal Meth versorgt.

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Da steht ihr nun vor eurem Haufen Geld.

Wir stehen vor der Tatsache, dass diese preisgekrönte Serie „Breaking Bad“ mit fünf Staffeln und 62 Folgen preisgekrönt durch Hunderte von Millionen gieriger Zuschauergehirne flutschte, die offenbar nicht genug davon bekommen konnten. Diese Serie –

inklusive der fast täglichen und völlig kritiklosen Meldungen der „Qualitätsmedien“ über irgendwelche stinkreichen Großkopfeten –

demonstriert eigentlich nur sehr anschaulich das, was Oswald Spengler ungefähr vor 100 Jahren in seinem damals gefeierten Buch „Untergang des Abendlandes“ niederschrieb und prognostizierte. – Siehe dazu auch hier auf Umkreis-Online.

 

Alle diese Dinge sind jedoch nur Symptome eines toten und abstrakten Denkens, 

das mit sich selbst nichts mehr anzufangen weiß, als – kriminell oder nicht – in die letzten Tiefen des Egoismus hinabzusteigen. Einen Ausweg aus alldem gibt Rudolf Steiner – nur zum Beispiel – hier in einer mehrteiligen Besprechung dieses „Untergangs des Abendlandes“ (Nr. 36 der Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Seite: 89):

… Doch dieses abstrakte Denken ist nur eine Durchgangsstufe der denkerischen Fähigkeit. Wer es in seiner völligen Reinheit erlebt hat, wer seine Kälte und Kraftlosigkeit, aber auch seine Durchsichtigkeit mit vollem menschlichen Anteil in sich aufgenommen hat, der kann bei ihm nicht stehen bleiben. Es ist ein totes Denken; aber es kann zum Leben erweckt werden. Es hat die Bildhaftigkeit verloren, die es als Traumerlebnis gehabt hat; aber es kann diese wieder erringen im Lichte eines intensiveren Bewusstseins. Von traumhafter Bildlichkeit durch vollbewusste Abstraktion zur ebenso vollbewussten Imagination: das ist der Entwickelungsgang des menschlichen Denkens. Der Aufstieg zu dieser bewußten Imagination steht als Zukunftsaufgabe vor der abendländischen Menschheit. Goethe hat einen Anfang damit gemacht, indem er für das Verständnis der Pflanzengestaltung das Ideenbild der Urpflanze forderte. Und dieses imaginative Denken kann wieder Impulse des Handelns aus sich heraustreiben. 

Wer das nicht zugibt und beim abstrakten Denken stehen bleiben will, der kommt allerdings zu der Ansicht, daß das Denken eine unfruchtbare Zugabe zum Leben sei. Das abstrakte Denken macht den erkennenden Menschen zum bloßen Zuschauer des Lebens. Dieser Zuschauerstandpunkt gibt der Spenglerschen Betrachtung ihr Gepräge. – Spengler hat sich in das abstrahierende Denken als moderner Mensch eingelebt. Er ist eine bedeutende Persönlichkeit. Er kann fühlen, wie er mit diesem Denken außerhalb des Lebens steht. Er hat aber vor allem an dem Leben Interesse. Und in ihm entsteht die Frage: was kann der Mensch mit diesem Denken im Leben anfangen? Damit ist aber auf die ganze Tragik im Dasein des modernen Menschen gewiesen. Dieser hat es bis zur Stufe der abstrakten Denktätigkeit gebracht; er weiß aber mit dieser für das Leben nichts anzufangen. Spenglers Buch spricht aus, was für Viele Tatsache ist, aber von ihnen nicht bemerkt wird. Die Kulturmenschheit ist denkend vollerwacht; allein sie steht mit ihrem Wachsein ratlos da. 

Ein Buch der Ratlosigkeit ist Spenglers «Untergang des Abendlandes ». Sein Verfasser hat ein Recht dazu, von diesem «Untergang» zu sprechen. Denn die Niedergangskräfte, denen andre passiv unterliegen, wirken in ihm aktiv. Er versteht sie, und er lehnt es ab, zu den Aufgangskräften zu kommen, die im Wachen errungen werden können. Deshalb schaut er nur den Niedergang und erwartet die Fortsetzung von der Wirkung im mystischen Dunkel des «Blutes».
Es geht ein beängstigender Zug durch Spenglers Darstellung. …

So wie ein „beängstigender Zug“ durch die heutigen Medien-, Film- und Fernseh-Darbietungen geht. Ein Zug, der nur dadurch zu überwinden sein wird, dass die Menschen sich von einem passiven zu einem aktiven Denken hinwenden. Dann wird ihnen – nur zum Beispiel – auch das nicht mehr unverständlich sein, was für viele heute noch unverständlich ist, was eben als Soziale Dreigliederung – 

beziehungsweise mit Blick auf oben angeführte Beispiele zur Lohnfrage beziehungsweise zu einem Teilungsvertrag des in einer Firma gemeinschaftlich Erwirtschafteten und so weiter –

der Aufnahme und Bearbeitung durch die Menschen harrt.

 

 

 

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