Gehirn und Bewusstsein / Teil 2

 

 

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Selbstverständlich ist da etwas Wahre dran, 

wenn Professor Jäncke sagt:

Das Gehirn ist ein biochemisches System, das nach physikalischen Gesetzen arbeitet. Dieses System generiert unser Bewusstsein. Also müsste man es reproduzieren können.    

Jedoch nur, wenn man nur den Mittelsatz nimmt:

Dieses System generiert unser Bewusstsein.

Aber so sind die Naturwissenschaftler nun mal: Kaum haben sie irgendwo mit ihrer Leichenbeschauerbrille, die nur das Tote sieht, und nicht das Lebendige,

ein biochemisches System, das nach physikalischen Gesetzen arbeitet,

entdeckt, vermuten sie in ihrem Hochmut:

Also müsste man es reproduzieren können.

Und dann wird die Spekulation vollends abenteuerlich, beziehungsweise man muss es als Katastrophe ansehen, sollte das Realität werden, was der Professor dann sagt:

… in Zukunft werden wir Mensch und Maschine wohl nicht mehr auseinanderhalten können. 

 

Ich frage mich nur, warum diese dürftigen, weil einseitigen Ansichten

immer wieder in den Zeitungen verbreitet werden, so dass sich diese eingängigen populärwissenschaftlichen Thesen mittlerweile selbst bis in ganz gewöhnliche Blogs des Internets von nicht wissenschaftlichen „Normalos“ hineingefressen haben, die damit glauben, auf der Höhe der Zeit und modern zu sein –

„Individualität ist weiterhin eine leicht dekonstruierbare Konzeption, man muss nur ein paar chemische Eingriffe vornehmen, schon kommt ein anderes Verhalten ans Licht.“
„Klar. Wir sind steuerbar und werden gesteuert, unablässig, von unseren eigenen Hormonen oder denen der anderen.“
„All das Geschiss um Motive, was Menschen angeblich ideologisch befeuert zu tun, was sie tun?!? Im Ernst jetzt? Ist doch alles Pillepalle!“
Hormone sind geheimnisvoller als jeder noch so feinziselierte Gedankengang.“

Die wissenschaftlichen „Erkenntnisse“ der Professoren, heruntermoduliert auf ein allgemeines Lebensgefühl der sogenannten „normalen Menschen“, ziehen natürlich einen ganzen Rattenschwanz von Konsequenzen nach sich:

   

Jeder macht doch was, um dem Leben seine Kanten zu nehmen: Alkohol, Nikotin, Pillen, Drogen … irgendwas.“

Sagte die nette Staatsanwältin (bei 2:15) bei ihrer ersten Obduktion, als sie zum Flachmann greifen musste, um nicht umzukippen.

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Die nette Staatsanwältin wirkte allerdings viel zu nett, frisch und gesund, als dass man ihr diesen Satz hätte abnehmen können. Hätte die Staatsanwältin mit der versoffenen Reibeisenstimme aus dem Tatort Münster das gesagt, dann wäre das etwas ganz anderes gewesen.

Aber ungeachtet dieser künstlerischen Nebenbemerkungen bleibt mal wieder der Eindruck, dass die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten auf eine besondere Art Volkspädagogik betreiben, in dem sie dem Zuschauer suggerieren, dass es doch völlig normal ist – selbst für eine Staatsanwältin,

Alkohol, Nikotin, Pillen, Drogen

zu sich zu nehmen,

um dem Leben seine Kanten zu nehmen.

Und vor kurzem teilte das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit, dass die Autorin Nina Bußmann den mit 12.000 Euro dotierten Robert Gernhardt Preis 2019 erhält. Ausgezeichnet wird sie für ihr Romanprojekt „Dickicht“, das von der Amtstierärztin Ruth Gretter erzählt, die eine Betäubungsmittelabhängigkeit entwickelt hat und deren Leben nach einem nächtlichen Sturz in einem Park endgültig aus den Fugen zu geraten droht. Tja, das geht uns doch alle an, oder etwa nicht?

 

Und man fragt sich mal wieder: Was ist los 

mit dieser Gesellschaft in Bad Deutschburg, –

aber in anderen Ländern sieht es überhaupt nicht anders aus:

Amerikaner geben jährlich 150 Milliarden Dollar für illegale Drogen aus –

die offenbar nicht ohne „Alkohol, Nikotin, Pillen, Drogen“ auskommt, so dass man dem Biedermann vor der Glotze auch noch sein schlechtes Gewissen diesbezüglich nehmen muss, indem man ihm einredet, das würden doch alle machen. Selbst die Leute in den höchsten Positionen, wie – nur zum Beispiel – die Hüter des Rechts und des Gesetzes, also die Staatsanwälte. Dies mag ja durchaus den Tatsachen des wirklichen Lebens entsprechen. Aber in was für einer weltanschaulich katastrophalen Situation befinden sich die Menschen eigentlich, dass sie ganz offensichtlich allen Boden unter den Füßen ihres Lebens und unter dem Boden ihrer Berufe und ihren täglichen Tätigkeiten verloren haben, dass sie zu diesen Hilfsmitteln greifen müssen, um über die Runden zu kommen? Und ich bin durchaus der Ansicht, dass die von Professor Jäncke in diesem Artikel der NZZ dargestellten Anschauungen von wegen:

Das Gehirn denkt, nicht der Mensch (siehe unten)

erheblich zu diesem heutigen desaströsen Lebensgefühl beitragen. Wenn es der Stoff ist, also der Leib des Menschen und sein Gehirn, der letztlich ausschlaggebend ist für die „Kanten“ des täglichen Lebens, dann muss man eben diesen „Kanten“ auch mit Stoff –

also „Alkohol, Nikotin, Pillen, Drogen“ –

beikommen. Die Dinge liegen einfach beieinander und bedingen sich gegenseitig.

Da fragte die NZZ Professor Jäncke:

Die Maschinen gleichen uns also immer mehr. Was unterscheidet uns denn von den Tieren?

Nicht viel, je nachdem welche Tierart wir betrachten. Trotz unserer vermeintlichen Intelligenz sind wir vollgepackt mit ähnlichen Antrieben, wie sie zum Beispiel auch bei anderen Primaten zu finden sind. Sex, Empathie, Aggressivität, Moral, Neugierde. Darüber verfügen auch die Affen. Weil wir so lernfähig sind, können wir aber Kulturen entwickeln, die extrem differenziert sind.

Man darf natürlich nicht glauben, dass, wenn dies nun schon so lange gängige Lehrmeinung ist, für das Leben der Wesen –

die bisher als Menschen betrachtet wurden, aber eigentlich kleine Tierchen sind –

keine Konsequenzen hat.

Die Vernunft, wie wir sie derzeit auffassen, hat im Grunde wenig mit unserem Handeln zu tun. Wir sind biologische Wesen, die von der Natur programmiert wurden, um zu überleben. Der ultimative Zweck ist das Überleben und die Fortpflanzung. Alles andere ist Beigeschmack.

Ok, das hatten wir auch schon mal hier auf Umkreis-Online:

Ach ja, da erinnere ich mich an die Aufschrift des T-Shirts dieses Skateboardfahrers – der neulich in der Fußgängerzone in elegantem Schwung an mir vorbeifuhr – und die sehr scharf genau diese herrschende geistlose soziale Haltung thematisierte, die den Menschen nur als sinnlos vor sich hin arbeitende hirnlose Amöbe haben will:

Eat Sleep Fuck Repeat

Man darf nicht glauben, dass aus einseitigen wissenschaftlichen Theorien von Professoren nicht irgendwann doch beinharte Realitäten werden.

Und wenn Professor Jäncke die Möglichkeit des freien Willens des Menschen ablehnt:

Ich bin skeptisch, dass es den freien Willen in dieser Form gibt, in der wir gerade glauben, dass er existiert.

Dann muss man ja auch hier wieder differenzieren zwischen dem beklagenswerten Status Quo-Zustand der Menschheit und der im einzelnen Menschen liegenden Möglichkeit des freien Willens, die leider nicht genutzt wird, was aber auch daran liegt, dass wir diese Professorenschaft haben, die wir eben haben. Aber wenn man den Leuten sagt, dass die Universitäten zuallererst ausgekehrt gehören, dann verstehen Sie das nicht und sind beleidigt.

 

Aber Umkreis-Online macht Schluss mit dem hässlichen Kalkrand in Badewanne und Gehirn. 

Es ist ja nicht so, dass hier auf Umkreis-Online über diese deprimierenden Anschauungen und Zukunftsvisionen menschlichen Daseins konsequenter, aber eben gnadenlos einseitiger –

und mittlerweile darf man schon sagen: rückständiger, das heißt nicht mehr auf der wirklichen geistigen Erkenntnishöhe ihrer Zeit sich befindenden –

Naturwissenschaftler noch nichts zu lesen war:

Statt des Ichs des Menschen denkt mal wieder nur sein Leib

Die Ansichten dieser glorreichen Naturwissenschaftler, Neuro- und Gehirnphysiologen, Neuropsychologen und so weiter werden dann von ahnungslosen Journalisten, die bis zum Jahre 2019 –

also sagen wir mal gut und geschlagene –

auch in zwei Weltkriegen, die Dinge hängen ja viel stärker zusammen, als man gewöhnlich ahnt –

130 Jahre nach dem Erscheinen der spirituellen, weil wirklichkeitsgemäßen –

weil den Menschen auch und zuerst als ein geistiges Wesen erkennenden –

Philosophie Rudolf Steiners sowie seiner Anthroposophie –

auch nichts Besseres gelernt haben, in „angesehenen“ Zeitungen des In- und Auslandes kritiklos gehypet.

 

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