GroKo, KoKo, Jamaika, Minderheitsregierung der Linken mit der AfD und sonstige Späße?

 

von Ingo Hagel 

 

Der politische Kampf in Deutschland entfaltet sich zwischen Transatlantikern und Multipolaristen. 

Auf der multipolaren Linie sind schwarz-gelb und GroKo. Auf der Seite der Transatlantiker ist alles andere – Jamaika, Minderheitsregierung der Linken mit der AfD und sonstige Späße (vielleicht Koko, die Kooperationskoalition? Anmerkung IH). Nachdem es für schwarz-gelb nicht gereicht hat, bleibt den Multipolaristen nur die GroKo. Der Kampf darum ist ein Kampf um Deutschlands Platz in der neuen multipolaren Welt. Eine andere Welt wird es nicht geben. Wenn jetzt noch Transatlantiker ans Ruder gelangen, werden sie die ersehnte US-Hegemonie nicht zurückholen, aber im Versuch, es doch zu tun, werden sie gegen die multipolare Welt kämpfen und damit Deutschlands Rolle in dieser Welt mindern.  Die Hoffnung, dass dieser Blödsinn nicht begangen wird, ruht … nicht auf dem Wahlvolk, sondern auf der deutschen Industrie und deren Möglichkeiten, die deutsche Politik zu beeinflussen. Das Wahlvolk ist vernebelt von Propaganda, die Industrie aber zählt Geldscheine und Gewinnaussichten, und Aussichten gibt es derzeit nur in der multipolaren Welt. Die Wirtschaft ist deswegen schon auf Kurs und ihre Vertreter sind dabei, die Politik auf Kurs zu bringen.

 

Man könnte nun ziemlich frustriert sein und sich denken: Na was’n Glück aber auch, dass es „Geldscheine und Gewinnaussichten“ „derzeit nur in der multipolaren Welt“ gibt. 

Anscheinend ist es niemals irgendeine fruchtbare und heilsame Einsicht, die die Menschen dort treibt, sondern immer nur die Aussicht auf Profit. Früher lag diese Aussicht bei der transatlantischen Welt. Heute liegt diese Aussicht bei der multipolaren Welt. Würde letztere keine guten finanziellen Aussichten bieten, dann würde die „deutsche Industrie“ selbstverständlich bei Ersterem mitmachen.

Aber die Einschätzung in obigen Zitat entspricht voll und ganz dem, wie Rudolf Steiner das Wirtschaftsleben charakterisierte, dass dieses nämlich opportunistisch ist – und dass dieses für das Wirtschaftsleben durchaus gesund und natürlich ist!

Nicht gesund und völlig unnatürlich wäre der Opportunismus allerdings für das politische und das Freie Geistesleben. Da spielen sich wahrhaft haarsträubende Dinge ab. Nur eines der vielen Beispiele:

 

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will die Industrie dazu verpflichten, 

deutschen Sicherheitsbehörden das Ausspionieren von privaten Autos, Computern und Smart-TVs zu ermöglichen. Das geht aus einer Beschlussvorlage des Bundes zur Innenministerkonferenz in der kommenden Woche in Leipzig hervor,

Und hier ist eben nicht richtig, was Analitik oben schrieb:

Die Hoffnung, dass dieser Blödsinn nicht begangen wird, ruht … nicht auf dem Wahlvolk, sondern auf der deutschen Industrie und deren Möglichkeiten, die deutsche Politik zu beeinflussen.

Die deutsche Industrie hätte zwar durchaus das Geld und die Anwälte, um Klage dagegen zu führen, Komplize einer völlig dekadenten Politik in einem immer weiter um sich greifenden Überwachungstaat zu werden. Aber ich glaube nicht, dass die Industrie bis zum Verfassungsgericht gehen wird, um dieses unanständige Anliegen des Bundesinnenministers zu verhindern.

 

Und das liegt nicht nur darin begründet, dass das Wirtschaftsleben opportunistisch handelt, sondern daran, 

dass es durchaus Fälle gibt, in denen das Rechtsleben (die Politik) in das Wirtschaftsleben eingreifen kann beziehungsweise muss, nämlich dann, wenn das Wirtschaftsleben in unzulässiger Weise in die Rechtsverhältnisse der Menschen untereinander eingreift:

Sollte es der Autoindustrie also zum Beispiel einfallen, ihre Fahrzeuge künftig ohne Auspuff auszuliefern (weil billiger), dann würde durch eine solche wirtschaftliche Entscheidung in das Rechtsgebiet der Menschen in unzulässiger Weise (Ruhestörung, Gesundheitsstörungen durch Lärmbelästigung und so weiter) eingegriffen werden. An einem solchen Punkt könnte also durchaus der Gesetzgeber (Politik, Rechtsleben) der Industrie bestimmte Vorgaben machen.  

Genauso gut könnte es allerdings unter den Teilnehmern des Rechtsstaates (und das sind alle (!) Menschen) Konsens – und deshalb gültiges Recht – sein, dass man die oben von Thomas de Maizière geforderten Überwachungseinrichtungen im Auto braucht und haben will. Dann wäre es durchaus – auch unter den Verhältnissen einer Sozialen Dreigliederung (mehr dazu zum Beispiel hier und hier und hier – sowie an vielen anderen Stellen auf Umkreis-Online) – möglich, dass so, wie das Rechtsleben (die Politik) der Industrie vorschreibt, von ihr produzierte Fahrräder mit zwei Bremsen auszustatten, die Politik der Autoindustrie vorschreiben dürfte, wie die Sicherheitseinrichtungen des Autos –

und ich meine durchaus: inklusive allen Überwachungs-Schnickschnacks, wenn die Menschen, das heißt die Teilnehmer des Rechtsstaates, es denn wirklich so haben wollen –

in der Zukunft auszusehen haben.

 

Das Problem ist nur, dass es in einer funktionierenden Demokratie und in einem funktionierenden Rechtsstaat 

dazu eben den oben genannten Konsens der Teilnehmer dieses Rechtslebens – also der Gruppe des „Wahlvolkes“ – geben müsste. Aber gibt es diesen? Oder ist nicht viel mehr das zutreffend, was Analytik oben sagte:

„Das Wahlvolk ist vernebelt von Propaganda“

und verschläft daher sämtliche Entwicklungen, die sich gegen es richten. Und: Na klar, nicht nur das Wahlvolk ist vernebelt, sondern das Politikvolk und Industrievolk auch. Deswegen wird es immer so weitergehen, bis aus dem Schmerz der immer abstruser werdenden Verhältnisse ein neues Bewusstsein geboren wird. Es wird die Not immer größer werden müssen, um in den politisch wenig interessierten Menschen ein neues und gesünderes Rechts- und Freiheitsempfinden hervorzurufen. Es wird noch einiges an Elend bedürfen, bis die Menschen – da sie nicht denken wollen – dann eben wahrnehmen und fühlen können, dass der Staat eben kein Riesen-Wirtschaftsunternehmen darstellt, sondern dass diese beiden Bereiche zum Wohle aller Menschen voneinander getrennt werden müssen, und dass die ungerechtfertigte Kapitalismuskritik à la „Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen“ der diversen sozialistischen, linken und grünen Kreise nichts als dilettantisches Geplapper ist – und ersetzt werden muss zum Beispiel durch die Forderung, dass Arbeit keine Ware mehr sein darf. Und dass der einzige Ausweg aus diesem Dilemma eben die Soziale Dreigliederung darstellt (mehr dazu zum Beispiel hier und hier und hier – sowie an vielen anderen Stellen auf Umkreis-Online), die in gesunder und heilsamer Weise Wirtschaftsleben und Politik (Rechtsleben) trennt und dazu die Bedingungen für ein wirklich freies Geistesleben schafft.

 

 

 

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