von Ingo Hagel
Gabriel will EU-Perspektive für Türkei
Sigmar Gabriel sucht den Dialog mit der Türkei. In einem Zeitungsinterview warnt der Bundesaußenminister vor „Kurzschlussentscheidungen“ und spricht sich gegen ein Ende des EU-Beitrittsprozesses aus.
Man könnte nun einfach flapsig erwidern: Gut, wenn Gabriel wirklich eine Perspektive für die Türkei als Mitglied in der EU will, dann wollen wir eine Perspektive für Gabriel in der Türkei (Alterssitz nach vorzeitigem Ruhestand, Orangenplantage, eigene Bauchtanzgruppe, pipapo). Aber wir können es ja auch differenzierter angehen lassen:
Man reibt sich verwundert die Augen und fragt sich, was das denn nun schon wieder soll.
Jeder könnte wissen, dass die EU gegen alles Gerede hinter den Kulissen überhaupt nicht daran denkt, die Türkei in die EU aufzunehmen – weswegen der „Irre vom Bosporus“ auch regelmäßig einen verbalen Herzkasper bekommt und Europa zum Beispiel als „verrotteten Kontinent“ (aber ist da nicht etwas Wahres dran?) bezeichnet. Ganz abgesehen von sonstigen Entgleisungen seiner hier in Deutschland integrierten Landsleute.
Deutsche dürfen „Köterrasse“ genannt werden
Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat eine Anzeige gegen einen türkischen Elternrat wegen Volksverhetzung und Beleidigung der Deutschen zurückgewiesen.
Anmerkung: Die bis zum Exzess unterwürfigen und urteilslos-gleichgültigen Deutschen schlucken derart viel Mist von ihrer selbstgewählten Obrigkeit, dass ich mir manchmal gar nicht sicher bin, ob auch an der Einschätzung des türkischen Elternrates nicht doch etwas dran ist.
Warum also jetzt dieses verlogene Geschwätz von „EU-Perspektiven“? Haben sich die Dinge innerhalb der EU tatsächlich so gedreht, dass man wirklich die Türkei als neues Mitgliedsland für die EU anvisiert – mit allen dazugehörigen Folgen und Rechten, also zum Beispiel der Niederlassungsfreiheit sämtlicher Türken in die Bundesrepublik Deutschland, so wie alle Deutschen sich im Rahmen dieser Niederlassungsfreiheit, wenn Sie wollen, irgendwo in der EU niederlassen können?
Wissen alle in der EU, was Sigmar Gabriel da vor sich hin halluziniert und halten die Klappe,
weil ja doch Deutschland nächstens – zwar nicht Rücken, aber – Bundestagswahl hat? Und da muss man doch mal beide Augen zudrücken. Muss Gabriel mit solchen Äußerungen Erdogan bis nach der Bundestagswahl 2017 ruhigstellen, so dass dieser – weil er sich vielleicht doch noch (???) Hoffnungen auf einen EU-Beitritt der Türkei macht – die Millionen Wirtschaftsmigranten, die sich noch (!) auf türkischem Gebiet befinden, nicht nach Deutschland in Bewegung setzt, was natürlich den Wahlkampf für Merkel im Herbst – trotz aller Liebe, die die Deutschen diesen entgegenbringen – erheblich erschweren würde?
Entweder die Menschen werden sich zu einem neuen differenzierten Denken des sozialen Organismus aufraffen,
oder sie werden von ihren gesalbten Geistesgrößen – die unter den heutigen Verhältnissen auch schon mal Außenminister oder Bundeskanzlerin und so weiter werden können – immer weiter an der Nase herumgeführt werden. Helfen wird für die Zukunft allein die differenzierte Auffassung, mit allen Völkern dieser Welt – selbstverständlich auch der Türkei, aber auch mit Russland – in freundschaftlichste Handelsbeziehungen (also alles win-win-situations) treten zu wollen. Diese Beziehungen des Wirtschaftslebens müssen aber sauber getrennt werden von denen des Rechtslebens, der Politik. Und hier muss man eben sagen: Deutschland umfasst einen eigenen Rechtsraum, eine eigene Rechtsgemeinschaft, und hier wir lassen uns nicht so durcheinandermischen, wie jetzt und in der Zukunft sehr wohl und sehr gut der Handel und die Wirtschaftsbeziehungen der Länder – zum Wohle aller daran Beteiligten – durcheinandergemischt werden können. Was wir also brauchen anstelle dieser verlogenen sogenannten Diplomatie – die irgendwann gar nicht mehr wissen wird, wie sie sich aus dem Netz, in dem sie sich verfangen hat, befreien soll – ist Soziale Dreigliederung (mehr dazu zum Beispiel hier und hier und hier – sowie an vielen anderen Stellen auf Umkreis-Online).
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