Aus Nr. 272 der Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Seite 312:
Der fünfte nachatlantische Zeitraum fordert gerade Anspannung der stärksten Persönlichkeitskräfte, und daraus soll Wissen und Wille im Menschen entstehen im fünften nachatlantischen Zeitraum.
Anmerkung IH: Dieser Zeitraum begann im Jahre 1413 und wird insgesamt 2160 Jahre dauern.
Daher ist aber in diesem fünften nachatlantischen Zeitraum der Menschheit vorgesetzt, die Persönlichkeit voll einzusetzen. Und dieses wird immer mehr und mehr eine Forderung werden dieses fünften nachatlantischen Zeitraums: Erstarkung, Erkraftung der Persönlichkeit durch volles Einsetzen der Persönlichkeit. Es wird notwendig werden, auch in Bezug auf moralische Lebensauffassung, für die Menschen, die nicht hinter der Entwickelung zurückbleiben wollen, die Persönlichkeit immer stärker und stärker einzusetzen. Dieses Erstarken der Persönlichkeit wird eine Forderung der Zeit sein. Und dieses Erstarken der Persönlichkeit liegt im Sinne der normalen, der guten, der regelrechten Fortentwickelung. Das Verschwächen, Verschwefeln der Persönlichkeit liegt nicht in den Impulsen des Restes der fünften nachatlantischen Zeit. Dieses Aufgehen der Persönlichkeit im Nebulosen, das ist ein Rückfall, ein atavistischer Rückfall in alte Zeiten. Aber, wenn sie sich selbst überlassen sind, die den Menschen gegnerischen luziferischen und ahrimanischen Kräfte, wirken sie dem Menschen entgegen, untergraben seine Aufgaben.
Anmerkung IH: Die Menschen glauben heute, die Erscheinungen der Welt – auch die seelischen und geistigen Eigenschaften der Menschen – lägen in chemischen und physikalischen Kräften begründet. Jedoch stehen hinter Allem geistige Wesen. Luzifer und Ahriman sind zwei davon. Sie wirken gegensätzlich, und die Aufgabe des Menschen ist, aus sich heraus das freie Gleichgewicht zwischen beiden zu finden. Die heutige Zeit fordert eine Erkenntnis dieser beiden Wesen. Nur dadurch wird man deren schädliche Wirkungen auf den Menschen bändigen können.
Weil der Mensch dann mit Geisteswissenschaft, die aus den starken Kräften der Persönlichkeit für den fünften nachatlantischen Zeitraum wird hervorgehen sollen, die Persönlichkeit voll einsetzen muss, wirken gerade ahrimanische Gegenkräfte gegen die Persönlichkeit. Das muss man nur verstehen, und von diesem Gesichtspunkte muss man unsere Zeit betrachten.
Wenn man auf frühere Zeiten zurücksieht, wird man wirklich trotz allem Persönlichen, was schon waltet, viel mehr sachlichen Kampf finden. In unserer Zeit wirken die ahrimanischen Kräfte so, dass sie den sachlichen Kampf nach und nach ganz in die Sphäre der Persönlichkeit hereinziehen wollen bei den Individualitäten, die sich dazu finden lassen. Denken Sie, wie nach und nach alles abgeleitet wird von dem Sachlichen auf die Persönlichkeit. Das ist nicht bloß etwas Zufälliges, sondern das ist etwas, was im Charakter unserer Zeit liegt. Irgend jemand wirkt im Dienste der regelrecht fortwirkenden Evolution. Statt an die Sache sich heranzumachen, wird immer mehr und mehr der Kampf gegen seine Persönlichkeit losgehen, persönliche Verleumdungen, persönliche Entstellungen, das wird an die Stelle des Sachlichen treten. Und heute schon sehen wir, wie in unserem Zeitalter das fortgeschritten ist, wie die Menschen gar nicht mehr wissen zu unterscheiden, was rein persönliche Verdächtigung ist, und was sachlich angegriffen ist. Und gerade da, wo in einer ungehörigen Weise versucht wird, Geisteswissenschaft zu betreiben, da drückt sich das auch am groteskesten, am stärksten aus. Erinnern Sie sich nur an unsere eigenen Kämpfe. Erinnern Sie sich, wie sachlich etwas vorgebracht werden musste gegen jene Bewegung, welche in neuerer Zeit an den Namen von Mrs. Besant geheftet ist. Ist bei der Entgegnung von jener Seite ein einziges sachliches Argument eingewendet worden? Nichts! Aber lauter persönliche Verdächtigungen von der stärksten Art. Alles persönliche Verdächtigungen! Das ist nur die karikierte Vorausnahme desjenigen, was ein Charakteristiken unserer Zeit ist und immer mehr und mehr Platz greifen wird, und das man mit vollem Bewusstsein durchschauen muss. Weil die Persönlichkeit in die Bresche geschoben werden muss – denn nur durch die Persönlichkeit wird immer mehr und mehr das kommen können, was früher mehr durch den Gemeinsinn gegeben worden ist -, geht auch der Kampf gegen die Persönlichkeit los. Und weil Stärke der Persönlichkeit gefordert wird, und der Bequemlichkeitssinn die Stärke nicht suchen will aus der Sache heraus, die erstrebt wird, wird die schwache Persönlichkeit, die unfähige Persönlichkeit durch eigenen Machtspruch heute so geleitet, hinaufexerziert in das Starke. Ohne etwas gelernt zu haben, ohne sich mit etwas ernsthaftig beschäftigt zu haben, ohne tiefer eingegangen zu sein in etwas, wird heute, rein aus Willkür der Persönlichkeit heraus, dies oder jenes getan. Und man versteht gar nicht, mit diesen Dingen zu rechnen.
Auf unserem Gebiete können Sie wiederum schöne Studien machen. Wie oft war es notwendig, die sich aufblähende Torheit zurückzuweisen, die gerade im Laufe der Jahre in unserer Bewegung sich ausgebildet hat, die sich aufblähende Nichtigkeit zurückzuweisen. Aber die Nichtigkeit versteht nicht, dass sie zurückgewiesen werden muss. Ein Beispiel: In Frankfurt, als ich einmal da war, wurde ich telephonisch angerufen von einem Menschen, der sagte, er müsse gleich mit mir sprechen. Dann kam er, hatte riesig lange Haare, die bis über die Schultern herunterwallten, und entsprechenden Patriarchenbart, erklärte, dass er mir schon seit längerer Zeit nachgereist sei, und dass er so gewissermaßen eine Art Kompromiss schließen wolle zwischen dem, was er der Welt zu geben hat, und demjenigen, was durch mich vertreten wird. – Nun, man kann schon nicht anders, als gegen jenes Prinzip der Brüderlichkeit verstoßen, das gleichwertig betrachtet die dilettantenhafte Dummheit und dasjenige, was in ehrlicher Weise erstrebt wird. Man muss sich schon anmaßen, da zu unterscheiden. Also natürlich, solche Leute muss man abfahren lassen, man muss sich nicht weiter um sie kümmern. Man braucht ihnen nicht gerade Grobheiten zu sagen, aber zeigen, dass man sie für das hält, was sie sind, und dass man nicht auf dem Standpunkt des verwaschenen Gleichheitsprinzips steht, dass jede sich aufblähende Idiotie als gleichbedeutend angesehen werden muss mit dem andern. Nun, nach einiger Zeit trat der Betreffende hier in der Schweiz auf und kündigte sogar in den einzelnen Städten Vorträge an gegen mich. Er hat auch in anderer Weise Unfug getrieben, das wissen einige von denen, die hier sitzen. So bilden sich die Feindschaften heraus, indem sich die Persönlichkeit, die sich allenthalben heute in die Bresche schieben muss, durchdringen muss mit etwas, aber wenn sie das nicht kann, so will sie stark sein, ohne dass sie sich erst stark macht durch die Kräfte, die sie durchdringen. Man muss durchschauen, wodurch die Konflikte herbeigeführt werden. Das ist das Notwendige. Man muss seine Zeit wirklich verstehen, nicht aus der Willkür heraus irgend etwas treiben. Also stärkste Einsetzung der Persönlichkeit fordert unsere Zeit, kämpft daher den ahrimanischen Kampf gegen die Persönlichkeit.
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