Martin Schulz Traum von den Vereinigten Staaten von Europa

 

von Ingo Hagel 

 

Martin Schulz: „Was die Flüchtlinge zu uns bringen, ist wertvoller als Gold“, sagte Schulz. 

„Es ist der unbeirrbare Glaube an den Traum von Europa. Ein Traum, der uns irgendwann verlorengegangen ist.“

Nun ja, diesen Traum träumt natürlich nicht nur Martin Schulz. Aus dem Schlaf und aus dem Traum gibt es – wenn es gut geht – auch mal ein Erwachen. Dass Martin Schulz von diesem Erwachen noch weit entfernt ist, zeigt seine Rede, in der er mal wieder für die Vereinigten Staaten von Europa wirbt. Dafür soll zuerst die Geldpolitik schrittweise den diesbezüglich bis jetzt souveränen Staaten entzogen und nach Brüssel verlegt werden:

„Dafür brauchen wir eine einheitliche Steuerpolitik.“

Mit einem zentralen Finanzministerium in Brüssel, nicht wahr! Dagegen sträuben sich – noch – die europäischen Regierungschefs. Aber wie sagte schon Wolfgang Schäuble:

Weil, wenn die Krise größer wird, werden die Fähigkeiten, Veränderungen durchzusetzen, größer.  

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und:

„Wir können eine politische Union nur erreichen, wenn wir eine Krise haben.“

War es also eigentlich das, was Martin Schulz mit dem „Gold“ der Flüchtlinge ansprach: Die daraus resultierende große Krise, die es der dekadenten Führungsklasse endlich ermöglichen würde, die von ihr ersehnten Veränderungen in diesem Land durchzusetzen?! Gerade eben wies ja David Icke (direkt zu Beginn) noch einmal im Zusammenhang mit 9/11 auf das Motto des 33. Grades der Hochgrad-Freimaurerei hin: Ordo ab chao. Auf Deutsch: Ordnung aus dem Chaos. Oder in anderen Worten: Schaffe eine Krise, ein Chaos, und Du kannst die neue Ordnung aus ihm bilden. 

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Dass eine Universität sich für diese Werbeveranstaltung von politischen Träumereien hergibt, 

die natürlich nichts mit Wissenschaft zu tun hat, zeigt – mal wieder – die katastrophale und unheilvolle Verbindung zwischen nicht nur der Politik und dem Wirtschaftsleben, sondern auch der Politik und dem Geistesleben.

Diese dekadente Führungsklasse (siehe dazu nicht nur die grundsätzlichen Rubriken hier und hier, sondern zum Beispiel auch die Grundsatzartikel hier und hier und hier) hat natürlich keine Ahnung davon, dass nicht in einer immer weiter um sich greifenden Vereinheitlichung Europas nach dem Muster der schon bestehenden europäischen Einheitsstaaten eine fruchtbare soziale Zukunft liegt. Umso mehr müsste daher aus dem Volk selber ein Bewusstsein für eine neue fruchtbare soziale Gestaltung der Gesellschaft kommen. Leider sind jedoch die Menschen in Deutschland viel zu obrigkeitshörig, als dass sie dieser dekadenten Führungsklasse schlicht und einfach zeigen würde, wo der Maurer ein Loch in der Wand gelassen hat.

Während vor 100 Jahren die proletarische Klasse durchaus noch ein politisches Bewusstsein hatte, war das Bürgertum – die sogenannte „geistige Arbeiterschaft“, wie Rudolf Steiner es damals nannte – von einer tiefen Obrigkeitsgesinnung beherrscht:

Das Proletariat ist, wenn das vielleicht auch nicht für jeden einzelnen gilt, politisch geschult. Politische Schulung besteht ja nicht darin, dass man bis in die Einzelheiten das eine oder andere weiß, sondern darin, dass man eine gewisse Grundverfassung der Seele hat, die politisch ist. Das hat das Proletariat, das haben aber diejenigen nicht, die den Kreisen der sogenannten geistigen Arbeiterschaft angehören. Diese geistige Arbeiterschaft, die hat sich daran gewöhnt, in sich zu pflegen, was man nennen könnte Obrigkeitsgesinnung. Ob diese Obrigkeit nun eine Staatsobrigkeit oder eine Fabrikobrigkeit ist, ist nicht entscheidend. Wichtig ist zu wissen, dass in diesen Kreisen eine tiefe Obrigkeitsgesinnung herrscht. 

 

An dieser „tiefen Obrigkeitsgesinnung“ hat sich bis heute nichts geändert.

Man lese zum Beispiel nur einmal die Anmerkungen von Willy Wimmer dazu:

Es wird unter vier Augen die Wahrheit gesagt und fleißig die Karriere öffentlich schweigsam gefördert. Das ist bei der Presse genauso. 

Und kaum hält der couragierte Willy Wimmer eine Rede in Ramstein gegen die dortige Militärbasis, die die elektronische Grundlage der Drohnenkriege der Amerikaner in der Welt ist, erhält er einen handgeschriebenen Brief aus der Führungsetage der römisch-katholischen Kirche in Deutschland, in dem ihm bedeutet wird, dass man an ihn denke. Wie mag das nur gemeint gewesen sein?  

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Leider scheinen die Zeiten vorbei zu sein, in denen sowohl der einzelne Mensch wie auch eine gesamte Gesellschaft aus einem freien Ergreifen von Gedanken und Ideen zu einer fruchtbaren sozialen Erneuerung hätte kommen können. 

Wenn heute „Ideen“ gebildet werden, dann sind es diese Blasen- und Schaumgebilde von Martin Schulz und dieser dazugehörenden politischen und „geistigen“ Kaste. Sie sind jedoch keine Ideen, sondern Illusionen, die nur die Form von Ideen haben.

Auch die andere Seite ist nicht in der Lage, fruchtbare Ideen zu formulieren. Wird sie in ihrer Gedankenlosigkeit schließlich radikal, dann zündet sie schon mal gerne Polizeiautos an und schlägt auf Menschen ein. Hier ein Clip aus Paris: Bewundernswert, wie der französische Polizist die Schläge dieses „Aktivisten“ pariert. Dann muss er aber doch sein brennendes Auto aufgeben: 

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In Deutschland probt man das ideenlose Randalieren nicht nur mit Torten.

 

 

Es wird daher wohl noch viel Leid über die Menschen kommen müssen,

bis sie nicht mehr diesen dekadenten Träumen eines diktatorischen europäischen Einheitsstaates à la Martin Schulz eine Bedeutung zumessen werden, sondern sich den Gedanken einer Gliederung dieses ruinierten und überholten Einheitsstaates in die mehr oder weniger souveränen und unabhängigen Gebiete eines freien Geisteslebens, eines Rechtslebens (Politik), sowie eines wirklich freien Geisteslebens werden öffnen können (mehr zur Sozialen Dreigliederung zum Beispiel hier und hier und hier auf Umkreis-Online).

Wo man auch hinsieht auf die überall emporschnellenden Krankheitszustände in der Wirtschaft, der Politik und dem – eben noch nicht freien – Geistesleben, überall kann man merken, dass die soziale Frage heute nicht mehr eine Sache von kleinen Gruppen ist, die vielleicht/hoffentlich im gütigen Sinne ein Land lenken, sondern dass diese soziale Frage heute beim Volk selber, und zwar bei jedem Einzelnen angekommen ist. Jeder Einzelne ist aufgerufen, an dem Ort, an dem er steht, das zu tun, was er aus seiner Situation heraus und gemäß seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten heraus zu tun vermag.

Daher wies Rudolf Steiner auch darauf hin, dass es keine andere Lösung für diese soziale Frage gibt, als zu warten, bis sich dieses neue soziale Verständnis innerhalb des Proletariats – beziehungsweise der heutigen Arbeiterschaft- und Angestelltenschaft – an die Oberfläche gearbeitet hat:

Rudolf Steiner: …. ich habe den festen Glauben, den ich mir durch ein langes Leben unter dem Proletariat erworben habe, dass dasjenige, was ich (zur Sozialen Dreigliederung; Anmerkung IH) gesagt habe, zunächst nicht von den anderen Klassen, sondern gerade vom Proletariat verstanden werden wird. Und es muss leider gewartet werden, bis es vom Proletariat verstanden werden wird. Ich glaube aber, da wird es verstanden werden können.

Wobei unter „Proletariat“ das verstanden werden muss, was sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem neuen großen Teil der deutschen Bevölkerung verändert hat; siehe dazu hier und hier.

 

 

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