Rudolf Steiner zu unnützen Doktorarbeiten

 

Aus Nr. 273 der Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Seite 77:

Wenn ich diese Stelle lese, muss ich mich immer erinnern, dass sie so recht aus dem Leben ist, gerade aus dem Gelehrtenleben. Denn ich weiß von einer Doktorpromotion, wo ein junger Doktorand einem sehr gelehrten Herrn, der Historiker war, aber als Historiker vorzugsweise als Urkundenmensch über die historische Wissenschaft Professor war, gegenüberstand: das war derjenige, welcher der hauptsächlichste Lehrer dieses jungen Doktoranden war. Unter den Fragen, die er ihm stellte, war diese, dass er fragte: Nun, sagen Sie mir, Herr Kandidat, in welcher päpstlichen Urkunde kommt zum erstenmal der i-Punkt vor? – Das wusste der gleich, unter welchem Papste in den Urkunden der i-Punkt vorkommt: Innozenz IV.! – Nun saß ein anderer Historiker, der nicht so war, daneben, und der wollte so ein bisschen den Mephisto spielen, und deshalb sagte er: Na, Herr Kollege, jetzt muss ich auch einmal, da ich der andere Examinator bin, an den Kandidaten eine Frage stellen. Sagen Sie mir, Herr Kandidat, wann hat denn dieser Innozenz IV. den päpstlichen Stuhl bestiegen? – Der Kandidat wusste nichts. Wann ist denn der Innozenz IV. gestorben? – Der Kandidat wusste nichts. Nun, mein lieber Herr Kandidat, dann sagen Sie mir was anderes, was Sie überhaupt über den Innozenz wissen, außer dem, dass in seinen Urkunden der i-Punkt zuerst vorkommt! – Der wusste gar nichts. Da sagte der Professor der Urkundenlehre, der alten Pergamente: Aber Herr Kandidat, es ist ja gerade, wie wenn Ihnen heute ein Brett vor den Kopf genagelt wäre! Da sagte der andere, der so den Mephisto spielen wollte: Oh, Herr Kollege, er ist ja Ihr Lieblingsschüler! Wer hat ihm denn dieses Brett vor den Kopf genagelt? 

 

 

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